Die neue Regierung hat 45 Prozent der Wählerstimmen erreicht. So wenig wie noch nie eine Regierung zuvor in der Bundesrepublik. Von einer "großen Koalition" kann bei Union und SPD keine Rede mehr sein.

Als es 1966 zur ersten „großen Koalition“ kam, bedeutete das eine Elefantenhochzeit: 87,5 Prozent der Stimmen vereinten Union und SPD auf sich. 2025 gehen beide Parteien mit zusammen 45 Prozent in die Koalitionsverhandlungen – so wenig wie noch nie eine Koalition in der Geschichte der Bundesrepublik. Von „großer Koalition“ kann keine Rede mehr sein.
Eine wirklich relevante Mehrheit erreichte die neue Regierung bei den Wählern über 60 Jahren. Das ist in einer älter werdenden Gesellschaft allerdings auch die relevanteste Gruppe. Sie gibt den Takt vor. Doch dieser Takt ist nicht synkopisch. Ihre Wahlentscheidung ist von dem Wunsch geprägt, dass sich das Land nach einer Periode von 70 Jahren in Frieden und Wohlstand nicht ändern soll. Doch zunehmend funkt die Erkenntnis dazwischen, dass sich das Land ändern muss – wenn Frieden und Wohlstand bleiben sollen.
Frieden und Wohlstand sind die beiden großen Themen der neuen Regierung. Im Kabinett wird Verteidigungsminister Boris Pistorius der starke Mann der SPD sein. Deswegen wird es in diesem Punkt die größte Einigkeit der Partner geben. Der designierte zehnte Kanzler der Bundesrepublik, Friedrich Merz (CDU), ist ein Atlantiker und entschlossen, den Krieg in der Ukraine am Leben zu erhalten. Damit ist Merz bereits in Konflikt mit der Nato-Führungsmacht USA und deren neuer Regierung geraten. Dieser Druck von außen könnte die deutsche Regierung nach innen stabilisieren.
Das Thema Wohlstand ist für die einst große Koalition heikler. Die SPD will mit Wumms, Bazooka und Doppelwumms weitermachen: die Bürger und die Wirtschaft also mit einer immer stärker steigenden Steuer- und Abgabenlast erdrücken, um dann mit riesigen Ausgabenpaketen den Leichnam wiederzubeleben. Das hat zwar bei Wumms, Bazooka und Doppelwumms nicht funktioniert. Aber Sozialisten können gar nicht so oft scheitern, dass sie irgendwann ihren Glauben ändern würden, dass es beim nächsten Mal auf die gleiche Weise funktionieren wird.
Die Merkelianer in der CDU wie Hendrik Wüst und Daniel Günther haben bereits deutlich gemacht, dass sie den sozialdemokratischen Weg zur Wiederbelebung der Wirtschaft im Prinzip mitgehen wollen. Zur Rekord-Steuerbelastung käme dann noch ungebremste Verschuldung hinzu, um den staatlichen Investitionsgigantismus weiter zu beheizen. Der Krieg in der Ukraine dürfte die Ausrede für die hemmungslose Verschuldung des Staates sein.
Damit steht der designierte Kanzler Friedrich Merz von Anfang an mit dem Rücken zur Wand. Setzt er die Wumms-Politik seines Vorgängers fort, droht die nächste Teuerungswelle. Die deutsche Wirtschaft bekäme zwar auf diese Weise ein paar Stromschläge verpasst, doch zu mehr Belebung als einigen Zuckungen wird das nicht führen. Gepaart mit der deutschen Einwanderungspolitik entwickelt sich daraus politischer Sprengstoff: Deutschland holt ungebremst „Fachkräfte“ ins Land, während gleichzeitig die Arbeitslosigkeit steigt. Das Land lockt junge Männer mit Wohlstand an, den es bald nicht mehr bieten kann – frustrierte Männer voller Tatendrang und ohne echte Beschäftigung … Die Reihe Mannheim, Solingen, Magdeburg, München, Berlin droht bald so lange zu werden, dass sie keiner mehr aufsagen kann.
Gegen diese Bedrohung der inneren Sicherheit ist die SPD in den 23 von 27 Jahren nicht vorgegangen, in denen sie an der Bundesregierung beteiligt war. Eine der ersten Taten der Innenministerin Nancy Faeser war es, das Islamismus-Referat in ihrem Haus abzuschaffen. Stattdessen hat die SPD Rentner mit Rollator verfolgt, die sich unbotmäßig über die Regierung geäußert haben. Die Gefahr, die von den Rollator-Terroristen ausgeht, ist gebannt. Der anderen terroristischen Gefahr entgegenzutreten dürfte zum Streit zwischen den neuen Koalitionspartnern führen. Bisher hat die SPD auf jeden Versuch, die unbegrenzte Einwanderung zu begrenzen, mit Skandalisierung reagiert – sowie mit Aufmärschen, die von einer staatlich finanzierten „Zivilgesellschaft“ organisiert wurden und mitunter ins Gewalttätige abrutschten.
Von Union und SPD ist kein Impuls zu erwarten, die Bürger wirtschaftlich zu stärken, die den Wohlstand des Landes erarbeiten. Auf deren Frust werden sie mit zunehmender Verschärfung des innenpolitischen Klimas reagieren. Die digitale Überwachung Unschuldiger wird unter der „großen Koalition“ zum Normalfall. Die Kritik an der Regierung zu einem Hassverbrechen. Wer es dann noch wagt, die „große Koalition“ nicht gut zu finden, muss morgens um 6 Uhr seinen Bademantel parat haben – wenn er als Kritiker wegen haltloser Betrugsvorwürfe nicht gleich länger in Untersuchungshaft muss als in diesem Land verurteilte Vergewaltiger in den Knast einfahren.
Dem Land stehen keine guten Jahre bevor. Ob es überhaupt vier Jahre werden, ist unklar. Der ehemalige Präsident des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen (Werteunion), hat an dieser Stelle vorausgesagt, dass Merz vorzeitig an dem Widerspruch scheitern wird, für konservative Politik gewählt worden zu sein – aber linke Politik umzusetzen. Schon jetzt hat diese Regierung keine Mehrheit der Wähler hinter sich – das Problem dürfte schon bis zu den Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz im März 2026 deutlich krasser werden. Spätestens wenn die Union in diesen einstigen Hochburgen hinter der AfD landen wird, steht Merz mit dem Rücken zur Wand – und das wird nicht die „Brandmauer“ sein.
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Wenn unser Merz den politischen Wechsel wirklich ernst meinen sollte (guter Lacher), dann macht er mit seiner CDU eine Minderheitsregierung, da er mit rot/grün null umsetzen können wird. Aber dann wär er bei den „richtigen“ Themen ja von den Stimmen der AfD abhängig. So glaubt er es zumindest fest. Ein richtiges Thema kann nicht richtig sein, wenn die AfD dem zustimmt. Grausamer kann man eine (Schein-)Demokratie nicht mehr leben wollen. Er wird sich hinter seiner Brandmauer dann von rot grillen lassen müssen. Bei jeder Gelegenheit. Mehr selbst verschuldete Abhängigkeit geht gar nicht mehr. Und wenn er tatsächlich eine Minderheitsregierung machen… Mehr
Man muss ganz offen von jahrelangem Wahlbetrug des „Partei-Kartells“ sprechen.
„Die Parteien haben sich die Wahlen zur Beute gemacht.“
Gemäß GG umfasst der Bundestatg 630 Sitze !!!
630 = „Erststimmen“ – Direktkanditaten + „Zweitstimmen“ – Parteistimmen.
Bei der Sitzverteilung nach Wahlquote berechnen die Parteien allerdings die Anzahl ihrer Sitze aus der Vollzahl der 630 Bundestagsitze.
Sie vereinnahmen also auch die „Erststimmen“, Partei-Nichtstimmen für sich bei der Sitzberechnung.
Gute Analyse, ich sehe auch keine andere Möglichkeit.
38% der über 60-jährigen haben CDU gewählt. 22% der über 60 jährigen haben SPD gewählt. Bei den über 70 jährigen dürfte der Anteil noch höher liegen. In 4 Jahren sterben zwischen 3,5 und 4 Millionen Menschen. Diese werden hauptsächlich diesen beiden Parteien gewählt haben. Das bedeutet, dass tendenziell die AfD allein durch den demographischen Wandel das Heft übernehmen kann. Sie müssen eigentlich nichts tun außer sich selbst treu zu bleiben. Bei CDU und SPD wird das Land weiter nach unten durchgereicht werden, es sei denn sie machen eine 360 Grad Baerbocksche-Wende in der Migrations- und Klimarettungspolitik. Diese beiden Themen bestimmen… Mehr
Über 10 Millionen Wähler haben die AfD gewählt! Sind das alles Rechtsradikale? Folgenlos! Wir werden wieder eine „Große Koalition“ bekommen! Mit einem Kanzler von gestern und einer SPD von vorgestern! Armes Deutschland!
Es ist hier, gerade unter Ossis, die sich über Jahre immer beklagt haben untergebuttert oder nicht beachtet zu werden, Mode geworden, ein besserwisserisches Wessi-Bashing zu betreiben, weil die nunmal nicht der Schönheit Russlands erliegen wollen oder eben CDU wählen. Ernsthaft: Warum nimmt man denn nicht auch einmal diese Kohorten ernst, die CDU wählen? Es stimmt ja, sie sind Wohlstandskinder, die nie Not und Elend kennengelernt haben und keine Politik wollen, die mit „Mut“ oder Risiko das in Gefahr bringt. Aber ich kaufe auch keinem Ossi unter 80 Lebensjahren ab, dass er je Not und Elend kennengelernt hat, das gab es… Mehr
Die AfD muss eigentlich gar nichts, außer der CDU beim Scheitern zuzusehen. Und wenn man das kurze Gedächtnis der Wähler kennt, dann lohnt es sich auch nicht, überstürzt irgendwas anzufangen. Wenn ich der AfD etwas raten sollte, dann, die CDU nicht dabei aufzuhalten, Fehler auf Fehler zu begehen.
Tja, Sie wissen es eigentlich selbst. Die allermeisten DDRler wollten das Deutschland Helmut Kohls und nicht die BRD Robert Habecks. Da die gesamte DDR Bevölkerung weniger zählt als allein NRW finde ich den Frust sehr vertsändlich. Der Osten hat geliefert oder nicht?
Auf den Punkt gebracht, nur sieht das immer noch die Mehrheit der Wähler nicht ein!
Heute morgen im Radio wurde ein Name für die Schwarz-Rote Koalition gesucht, da „große Koalition“ nicht mehr zutreffend wäre.
Das Voting ergab (Platz 1 bis 3)
Der freundlichste Vorschlag war noch die Marienkäfer-Koalition.
Ich hatte, passend zur Brandmauer, eher an eine Brand-Nekrosen-Koalition gedacht. Wobei Roulette gar nicht so schlecht ist – ein Glücksspiel was dabei herauskommt. 😉
Gewählt ist gewählt. Wen interessiert da noch, dass es nur 45 % der Wähler waren?
Schwarz-Rot ist professionell genug, das über 4 Jahre durchzuziehen. Selbst Friedrich „loose cannon“ Merz wird das nicht vereiteln können – weil er mit seinem nicht so berauschenden Wahlergebenis sonst gegen Söder/Wüst/Günther ausgetauscht würde.
Die neue Regierung wird es nicht leicht haben, weil sie nun von allen drei Seiten – links, rechts und „Klima“ – unter Beschuss genommen wird, d.h. bahnbrechende Entscheidungen wird man von ihr nicht erwarten können
Wer auf eine andere Politik hofft oder wenigstens Ansätze dazu, wird bis 2029 warten müssen.
Da wird Merz viele seine Wahlversprechen in dei Tonne treten können, da er immer auf das Wohlwollen von Rot-Grün angewiesen sein wird. Jedes Vorhaben, das deren Ideologie widerspricht wird abgebügelt, weil ja evtl. die Schlümpfe mit ihrer Zustimmung eine „falsche Mehrheit“ erzeugen könnten.
Meine kleine, etwas andere Wahlnachlese: Deutschland ist ein schwer kranker Patient und hängt nur noch an einem Tropf mit giftigen Substanzen. Über 50 Prozent der Menschen sehen eine erfolgversprechende Möglichkeit, ihn zu heilen; aber nein, von ihrer Ideologie (oder härteren Substanzen) besoffene, dilettantische „Ärzte“ mit zweifelhafter Ausbildung stehen feixend um sein Bett, reiben sich die Hände und verlängern sein Leiden mit dem Einsatz von allerlei unsinnigen Maßnahmen/Maschinen, wobei sie sich darüber streiten, welche Methode ihnen am besten nutzt, sprich das meiste Geld in die eigenen Taschen schaufelt. Dieses dumme Ärztevolk übersieht nur eins: wenn der Patient stirbt, gehen auch sie… Mehr
Die werden nicht den Weg alles Irdischen gehen, denn die haben ihre Schäfchen im trockenen.