Trotz Milliardenbudgets und Zehntausender Beschäftigter vermittelt die Bundesagentur für Arbeit kaum noch Jobs. Die Behörde dient offenbar mehr sich selbst und als Auffangmaßnahme für ehemalige SPD-Minister als dem Arbeitsmarkt. Eines von vielen politischen Systemversagen.

Ein wenig Zahlensalat und Rechtsgrundlage vorweg: Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat rund 110.000 Beschäftigte. Diese Beschäftigten arbeiten in der Zentrale in Nürnberg, in 10 Regionaldirektionen, 600 Geschäftsstellen und 300 Jobcentern. Letztere bringen rund 37,6 Milliarden Bürgergeld unters Volk, konkret unter 5,5 Millionen Empfängern. Bei voraussichtlich 46,5 Milliarden Einnahmen wird die BA im Jahr 2025 rund 47,8 Milliarden Ausgaben haben.
Die Einnahmen stammen hauptsächlich aus Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung, die von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen werden. Die Ausgaben gelten der Arbeitslosenversicherung, dem Kurzarbeitergeld, der Weiterbildung usw. Der Bund gleicht ein eventuelles Defizit der BA aus. Die BA-Verwaltung verschlingt rund 10,9 Milliarden. Andere Quellen sprechen von 7,7 Milliarden.
Vorstandsvorsitzende im BA-Vorstand ist seit 1. August 2022 Andrea Nahles (55). Nahles hat eine lange Parteikarriere hinter sich. Nach diversen Juso-Posten war die studierte Germanistin von 2009 bis 2013 Generalsekretärin der SPD, von 2013 bis 2017 Bundesministerin für Arbeit und Soziales, von 2018 bis 2019 Vorsitzende der SPD und von 2017 bis 2019 Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, von 2020 bis 2022 Präsidentin der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation. Noch Fragen, Kienzle?
„Arbeitsagentur vermittelt kaum noch Jobs“
Nun berichtet BILD am 23. Juli: „Arbeitsagentur vermittelt kaum noch Jobs“ bei 2.914.000 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent. Die aktuellen BA-Zahlen zeigen zudem. 2024 war im Hinblick auf erfolgreiche Arbeitsvermittlung ein Rekord-Tief. Das geht aus einer Antwort des BMAS auf eine Kleine Anfrage der AfD hervor. Siehe dort Seiten 93 bis 95.
2024 gab es rund 6,7 Millionen Abgänge aus Bürgergeld und Arbeitslosengeld. Doch nur 30,3 Prozent davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. Nur 27,7 Prozent landeten im regulären Arbeitsmarkt. Vielen andere konnten nur Minijobs oder Maßnahmen vermittelt werden. Die direkten Vermittlungen durch die BA sind völlig eingebrochen. 2015 wurden noch 13,2 Prozent aller Jobwechsel durch Vermittlungsvorschläge der BA ausgelöst, 2024 sind es nur mehr 4,9 Prozent. Ein neuer Tiefstand.
Ein Grund für diesen Tiefstand könnte sein: Die Zahl der Arbeitsvermittler hat massiv abgenommen. 2015 gab es dafür noch 19.593 Vollzeitstellen, 2024 war die Zahl der Vollzeitstellen auf 13.942 gesunken. Das ist ein Minus von etwa 30 Prozent. Die verbliebenen Vermittler arbeiten obendrein weniger effektiv. Rechnerisch kommt ein Vermittler nur noch auf sechs erfolgreiche Job-Vermittlungen im Jahr. Früher waren es mit fünfzehn mehr als doppelt so viele pro Jahr.
Sozialökonom Bernd Raffelhüschen (67, Uni Freiburg) sagte zu BILD: „Die BA ist ein Moloch mit unglaublich hohen Verwaltungs- und Personalkosten. Ausgerechnet im Kerngeschäft, der Vermittlung von Menschen in Arbeit, gibt es aber weniger Mitarbeiter. Und diese arbeiten offensichtlich deutlich weniger effizient.“ Sein Fazit: „Diese Bundesagentur und ihre Abteilungen gehören auf den Prüfstand!“
Die BA weicht aus und sagt zu BILD: „Unsere Arbeitsweise hat sich bedingt durch die Entwicklungen am Arbeitsmarkt in den letzten Jahren signifikant verändert.“ Rechne man Personen hinzu, die infolge von Beratungen oder Qualifizierungsmaßnahmen anderweitig einen Job gefunden haben, „zeichnet dies ein realistischeres Bild der Arbeit der BA für die Kundinnen und Kunden“. Bezüglich der Stellen-Explosion teilt die Behörde mit, mehr als die Hälfte (!) der Mitarbeiter übten „eher konjunkturunabhängige Arbeiten aus, die nicht mit der aktuellen Entwicklung der Arbeitslosigkeit korrespondieren“. Als Beispiel nennt die BA die Berufsberatung.
Der Bundesrechnungshof hat die BA regelmäßig unter die Lupe genommen, etwa hier die Untersuchung von 2020, oder 2024 die Jobcenter bei der Vergabe des Bürgergeldes.
Konsequenzen, wie man sieht: nahezu NULL!
Rhetorische Frage: Warum geht die aktuelle Bundesregierung diesen Defiziten nicht nach? Antwort: Weil die SPD die Bundesagentur als ihren Beritt betrachtet. Siehe Andrea Nahles. Siehe die Tatsache, dass die Rechtsaufsicht der BA beim BMAS liegt. Das BMAS wiederum wurde in den 27 Jahren seit 1998 ganze 23 Jahre von SPD-Leuten geleitet: zuletzt eben von Andreas Nahles, Hubertus Heil und aktuell von Bärbel Bas.
Jedenfalls bleibt die nicht ganz unberechtigte boshafte Frage: Ist die BA mittlerweile zur eigenen Arbeits-Beschaffungsmaßnahme (ABM) geworden?
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Kumpeline hat erzählt: Frisch eingereiste Familie, drei Kinder, keiner geht arbeiten. PKW vorhanden, alle haben Handys. Ein Kind krank, wird mit dem Taxi zur Physio gefahren, weil das Kind alleine nicht kann. Familien-PKW bleibt stehen. Die Mutter ist aufgrund Flucht psychisch belastet. Ergebnis: Nun haben sie eine deutsche Putzfrau, weil die Familie selber nicht in der Lage dazu ist, die Wohnung sauber zu halten. Ich glaube der Kumpeline, die erzählt das nicht, wenn es nicht stimmen würde. Andre Fälle, bekommen die frisch zugereisten Fachkräfte Führerschein bezahlt plus 5000,- € für einen PKW. PKW allerdings als Kredit, wenn alles gutgeht……wenn er… Mehr
Wenn ich das so lese – voll erwerbstätig, keine Putzfrau- habe ich irgendwas falsch gemacht.
Kurzarbeitergeld nahmen wir (Handwerk) auch schon in Anspruch, um langjährige Mitarbeiter während einer winterlichen Auftragsflaute im Bausektor zu halten, man hatte zudem persönliche Ansprechpartner bei der Arbeitsagentur. Heute nur noch eine weitere teure steuerfinanzierte Behörde. Im Wesentlichen geht es um Home-office, Urlaub, Fortbildung, Krankheit, was Mitarbeiter der Arbeitsagentur ohne Scheu berichten. Des weiteren ist die Arbeitsagentur überflüssig. Jedes Unternehmen, Firma, Betrieb hat seine eigene Website für spezifische Stellenangebote. Leistungsminderungen bei Pflichtverletzungen und Meldeversäumnissen beim Bezug von „Bürgergeld“ interessiert weder das „alte Langzeitarbeitslosen-Klientel“ der 80er/90er Jahre, noch das „neue erst kürzer kassierende Klientel“ seit 2015. Mit dem Unterschied, in den 80er/90er… Mehr
Dieser Bürokratieladen ist offenbar noch schlimme als Das Beschaffungsamt der Bundeswehr. Was die beiden kosten weiß man ungefähr. Welches Amt von beiden den höchste Schaden anrichet ist unklar. Die Größenordnung dürfte bei beiden enorm sein.
Es hieß kürzlich, Jobcenter-Mitarbeiter seien durch die Passivität und Anspruchshaltung der Bürgergeldbezieher angewidert, was mag in gewissem Maße nachvollziehbar ist.
Anderseits erfreuen sich jene Jobcenter-Mitarbeiter durch dieses Arbeitslosenheer ihres sicheren Arbeitsplates im „öffentlichen Dienst“, der im großen Maße zu einem „Schmarotzer-Dienst“ degenerierte. Zudem dürfte eine Vielzahl von ihnen angesichts ihrer allgemeinen Qualifikationen, nur eine Stufe von denen entfernt stehen, deren finanzielles Schicksal sie verwalten.
Die beschrieben Zustände sind vielen Menschen offensichtlich.
War es einst tatsächlich Hauptaufgabe des Arbeitsamtes, Arbeitslose und suchende Unternehmen zusammenzuführen, nahm mit jeder Umbenennung jener Behörde diese Funktion ab, bis hin zum staus quo, in dem die aktuellen Jobcenter mehrheitlich Transfereinkommen verteilen.
Dabei zeigt die orwellianische Sprache die gesamtgesellschaftlich inhaltlichen Perversionen („Verdrehungen“) als auch die im hiesigen Spezialfall.
Was sich Jobcenter nennt, ist ein willfähriges Sozialamt, was Bürgergeld heißt, mindert weitgehend den Arbeitsanreiz bei deren Beziehern und stellt quantitativ die Alimentierung Kultur- und Sprachfremder dar, die mehrheitlich weder ökonomisch noch sozial Teil der deutschen (Noch-)Mehrheitsgesellschaft werden dürften.
Ich hab letztens ein viral gehendes Video gesehen.
Ein junger Mann, geschätzt 18 – 22 Jahre alt, mit Migrationshintergrund wurde nach seinem Jobwunsch gefragt.
Seine breitgrinsende Antwort: „Nix arbeiten. Geh ich Jobcenter, Habibi.“
Die Bundesagentur für Arbeit erinnert mich an eine Geschichte, die ich mal gelesen habe. Die Kurzversion. Ein Scheich erwarb mal ein Delfin/Strauß/Tiger/letztendlich egal. Durch das Tier überfordert, stellte der einen Tierpfleger ein. Dazu kam noch ein Tierarzt, ein Koch, ein zweiter Tierpfleger, falls einer Krank wird, dann ein zweiter Koch und Tierarzt aus genannten Gründen, ein Tierapotheker, dann jemand der alles Koordiniert, dessen Stellvertreter, eine Marketingabteilung, die nach außen hin vermittelt, wie gut es dem Tier geht, einen Abteilungsleiter etc. Irgendwann starb der Delfin/Strauß/Tiger/letztendlich egal. Und auf die Frage, den Wunsch des Scheichs nach einem neuen Tier, bekam er als… Mehr
Mal aus dem Nähkästchen geplaudert. Minimum 30% der Mitarbeiter drehen Däumchen. Dann wird den Arbeitslosen ein Brief mit Job Angeboten gesendet. Und das an Arbeitslose die 5 hoch qualifizierte Ausbildungen haben. Der Laden ist nur noch ein schlechter Witz – das die Mitarbeiter schon Internet haben ist ein Fortschritt für den Laden. Wie wäre es denn, wenn es sich wieder lohnen würde, für sich selber zu arbeiten. Nicht für die halbe Welt und für Staatsbedienstete. Sorry – aber soweit reicht der Intelligenz Quotient von Klingbeil & Co. nicht. Was für …..
Die so üppig alimentierten Stütze-Empfänger sprechen mittlerweile nur noch fromm-seelig-andächtig von der… … „Heiligen Mutter ANDREA“… …………..aus dem…. ………“Joop – Center „…, …………… quasi der ….. …… LUXUS-PILGER-STÄTTE…. ………aus der tagtäglich unerschöpflich MANNA , MILCH & HONIG in Hülle und Fülle sprudeln… . JESUS würde heute ganz sicher sofort zum SOZEN konvertieren, denn die SOZEN schaffen das ARBEITSLOSEN-PARADIES auf Erden. Fehlen nur noch für jeden 72 Jungfrauen und für Frauen 72 Jungmänner. Und übrigens, sollte die Nahles mal für längere Zeit ausfallen , würde es niemandem auffallen. Warum auch ….! Wie sagt man im Englischen: She is a square peg… Mehr
„Der Staat läßt es sich Millionen kosten, um armen Menschen ein paar tausend Euro vom Munde abzusparen, sie zu demütigen, kleinzuhalten und ihnen die Zukunft zu verbauen, statt die Sozialämter einfach aufzulösen und die freiwerdenden Gelder an die Bedürftigen zu verteilen. Stichwort: Bedingungsloses Grundeinkommen. Bei unseren Asylanten funktioniert es doch auch! Ganz unkompliziert und unbürokratisch! Oder glaubt etwa jemand, man würde einen Asylanten zwingen, sich in einem zweiunddreißigseitigen Hartz-4-Antrag „nackig zu machen“? Migranten sind ja nicht automatisch mittellos! Warum quälen sie mit diesem bürokratischen Overkill mal wieder mal wieder nur die einheimische Bevölkerung? Was ist mit Artikel 3 GG, wonach… Mehr
Beim Arbeitsamt hat es doch schon damit angefangen Millionen zu verpulvern mit der Umbenennung zu“ Agentur für Arbeit“. In der freien Wirtschaft würde so etwas unter der Bezeichnung, die Firma in der Firma laufen. Sie dient fast nur noch und ausschließlich dem eigenzweck. Ob eine Reform dieses“ Konzerns“ überhaupt machbar ist steht in den Sternen. Eine Privatisierung wäre womöglich die einzige Lösung.