Das Ende des Narrativs – die Öffentlichkeit hat genug von Woken und Klimaschützern

Zwei Tage mehr als 30 Grad und die Medien drehen frei. Eine Weltstadt, die Spielplätzen einen Namen geben will, von dem sich auch Kiffer angesprochen fühlen. Die Woche hat gezeigt, dass und warum weder Woke noch Klima-”Aktivisten” mit ihren "Narrativen" weiter durchdringen.

picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Wörter sind wie Kleider. Sie kommen in und geraten aus der Mode. Zum Beispiel “das Narrativ”. Ein politischer Begriff, vor dem sich der Bürger während der Ampel nicht retten konnte. Mittlerweile traut sich kaum noch wer, das Wort ohne ironische Brechung zu verwenden. Das zeigt, dass die ebenfalls aus der Mode gekommen sind, die so gerne vom “Narrativ” gesprochen haben. Das waren zum einen die woken Gesellschaftspolitiker und zum anderen die “Klima-Aktivisten” – was oft genug die gleichen Personen waren.

Zum Beispiel Luisa Neubauer. Die Fachfrau für Klimaschutz, “Kampf gegen Rechts” und jedes andere Thema, das sie irgendwie im Fernsehen hält. Denn diese TV-Präsenz braucht die 29-Jährige wie der Fisch das Wasser – ohne sie gäbe es Neubauer als Person des öffentlichen Lebens nicht. Ihr einziger Zweck ist es, “Narrative” durchzusetzen. Am liebsten für den Klimaschutz. Also die öffentliche Meinung in ihrem und im Sinn ihrer Clique zu beeinflussen.

Im Deutschlandfunk hat Neubauer nun bemängelt, wie die Diskussion über den Klimaschutz hierzulande verlaufe. Das Thema dringe bei den Bürgern nicht mehr durch. Das ist bemerkenswert. Denn wenn Neubauer sagt, dass die Diskussion über den Klimaschutz nicht gut verlaufe, kritisiert sie vor allem ihre eigene Arbeit. Ihre eigene Daseinsberechtigung. Erstaunlicherweise hat Neubauer in der Kritik ihrer eigenen Arbeit mehr Erfolg als mit ihrer eigenen Arbeit selbst. Das Thema Klimaschutz und seine Narrative drängen bei den Bürgern tatsächlich nicht mehr durch. Zumindest bei der Mehrheit jenseits der grün-linken Blase, die sich seit sechs Jahren nur noch in apokalyptischen Angstszenarien wohlfühlt.

Bürgertöchter wie Luisa Neubauer sind es, die dem Klimaschutz in Deutschland einen schlechten Ruf verliehen haben. Hochnäsige Weltbelehrerinnen von Fridays for Future. Berufsjugendliche, die freitags auf der Straße gegen Flugreisen demonstrierten – und sich auf Instagram dafür feierten, wie sie in Mexiko oder auf Bali ihren weißen Wohlstandsbauch bräunten. Dem “Narrativ” geholfen hat auch nicht, wenn das Staatsfernsehen permanent die 29 Jahre alte Neubauer und ihre Genossinnen als “die Jugend” in Talkshows präsentiert hat, während die tatsächliche Jugend eher FDP oder AfD als die Grünen gewählt hat.

Doch die Bürgertöchter von Fridas for Future waren noch nicht das Schlimmste, was dem “Narrativ” Klimaschutz widerfahren ist. Die “Aktivisten” von der letzten Generation wirkten noch viel verheerender. “Aktivisten” war der Name, den Staatsfernsehen, Alpenprawda und Co den Extremisten gaben, um deren Rechtsbrüche in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. Was sie geschafft haben, war lediglich, dass der Begriff “Aktivist” heute genauso verbrannt ist wie das “Narrativ”.

Das führt zu dem Punkt, den alle Konstruktivisten fürchten: Sie glauben, dass es reicht, den Dingen den richtigen Namen zu geben und dann würden sie sich im gewünschten Sinne entwickeln. Tatsächlich ist das eine Technik, die hilft, öffentliche Meinungen und öffentliche Beschlüsse zu beeinflussen. Aber nur, solange die gewünschten Ziele der besagten Öffentlichkeit halbwegs erstrebenswert erscheinen. Von Vielfliegerinnen gepredigte Flugscham oder von Berufs-”Aktivisten” blockierte Straßen als Leitbild des Klimaschutzes funktionieren eben nicht. Und deswegen hat Neubauer durchaus recht, wenn sie im Deutschlandfunk klagt, dass Klimaschützer mit ihren Themen in Deutschland nicht mehr durchdringen – nur trägt niemand anderes so viel Schuld daran wie Luisa Neubauer selber.

Den woken Gesellschaftspolitikern geht es nicht besser als den Klimaschützern. Neun Milliarden Euro Zwangsgebühren im Jahr und eine Front aus staatsnahen Zeitungen reichen nicht mehr, um mit den eigenen Themen durchzudringen. Der Fall der Spielplätze, die in Köln einen anderen Namen tragen sollen, der auch andere Nutzer anspricht – wie Kiffer, Alkoholiker oder Gewohnheitspöbler – ist bemerkenswert. Nicht wegen des woken Wahnsinns. An den haben sich die Bürger allmählich gewöhnt.

So sehr gewöhnt, dass sie mittlerweile bemerkenswert schnell darin sind, eine Gegenwehr gegen diesen Wahnsinn zu entwickeln. Als die Kölner Pläne bekannt wurden, war diese Gegenwehr so schnell auf den Beinen, dass sogar die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker gegensteuerte, um das peinliche “Narrativ” wieder vergessen zu machen. Zur Erinnerung, das war die Frau die andere Frauen belehrte, eine “Armlänge Abstand” genüge und in Köln gebe es keine Probleme mehr mit sexuellen Belästigern. Um über die Tatsache hinwegzuspielen, dass es diese Belästiger in der Rheinmetropole eben doch massenweise gibt und sie obendrein augenfällig oft aus Nordafrika stammen. Ein “Narrativ”, das der Oberbürgermeisterin so gar nicht gefiel. Doch woken Politikerinnen gelingt es immer weniger, mit ihren “Narrativen” durchzudringen. Da können Reker und Neubauer mittlerweile eine Selbsthilfegruppe gründen.

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Kommentare ( 49 )

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Privat
1 Monat her

Das Land der bekloppten Deutschen bedeutet nur noch – Irre in Vollendung.
Wie drückte es ein kluger russischer Politiker aus –
„Mit Hirntoten kann man keinen Dialog führen“
Wie recht er damit hat !

GermanMichel
1 Monat her

Die Öffentlichkeit hat bloß nichts zu melden. Woke wird nur wegen Trump runtergefahren, und weil demnächst nicht mehr die innere Zersetzung (Gegner: das eigene Volk) sondern stinknormaler Krieg im Vordergrund stehen soll (Gegner: noch nicht zersetzte Länder und Völker).

H.H.
1 Monat her
Antworten an  GermanMichel

Leider haben sie Recht. Macht aber nichts.Trump und sein Nachfolger Vance werden es schon richten. Trump pulls out Somit ist Deutschland die größte und schon sehr bald auch die einzige Ukraine-Kriegspartei – passend zu Merz: „wir wollen keine Kriegspartei WERDEN“. Da braucht es halt noch Wochen des Nachdenkens, um die neue Situation zu kapieren. Dito beim Wokismus. Wir Deutschen brauchen halt stets am längsten. War ja auch beim Zusammenbruch des Sowjetimperiums so: die DDR stand am längsten der UdSSR zur Seite.

kb
1 Monat her
Antworten an  GermanMichel

Die Öffentlichkeit muss sich eben noch viel lauter zu Wort melden und bei Wahlen endlich zeigen, dass sie das nicht mehr mitmacht. Im September sind Kommunalwahlen in NRW. Dann wollen wir mal schauen was in Köln rauskommt. Ich sehe das leider noch nicht so optimistisch wie der Autor und die Hauptverantwortung liegt bei der Öffentlichkeit. Sprüche wie, die hat sowieso nix zu melden, damit stiehlt man sich nur aus der Verantwortung.

bfwied
1 Monat her

Ich sehe leider keine Änderung in der Gesellschaft. Die Umfaller-CDU feiert Hochstände, die BSW, die neue kommunistische Partei, feiert absurde Zustimmungswerte, die SPD gibt es immer noch, die Grünen leider auch noch, und die Prozentsätze dieser Parteien werden auch bleiben, denn das sind diejenigen, die die Wirklichkeit nicht sehen können vor lauter Narrativen, das sind die, die ihre „Haltung“ brauchen, sonst würden sie umfallen wie ein einzelner Getreidehalm im Sturm.
Wo soll denn hier eine Änderung herkommen, wenn die linksgedrehte CDU sich auf ihr Linkssein versteift?

Schwabenwilli
1 Monat her

Auf jeden Fall ist die Klimahysterie für sehr viele Menschen eine wunderbare Gelegenheit sich ihr Geld ohne Leistungsnachweis zu verdienen.

Juergen P. Schneider
1 Monat her

Es ist ja schön, zu sehen, wie der links-grüne und woke Schwachsinn langsam, aber sicher untergeht. Traurig ist halt nur, dass so etwas in Deutschland immer sehr lange braucht. Den deutschen Untertanen muss man schon ziemlich lange und nachhaltig auf den Keks gehen, bis sie sich auf den gesunden Menschenverstand zurückziehen. Bei der Klimahysterie wird es wohl dennoch einige Zeit brauchen, bis auch der letzte Dorfdepp erkennt, wie man ihn seit Jahren veräppelt hat. Dauerhaft werden unsere Polit-Genies diese Veränderung der Wahrnehmung ihrer Lügenmärchen nicht ignorieren können. Die Realität in Sachen Energiewende zum Beispiel klopft eben nicht nur an die… Mehr

CasusKnaxus
1 Monat her
Antworten an  Juergen P. Schneider

Nur bei einem Blackout oder wenn im Winter die Heizung versagt. Dann könnts lustig werden…Ich seh schon die linksgrünen Wohlstandskinder vor mir: Mama, ich hab doch die Rechnungen bezahlt, warum ists hier jetzt so kalt?

Don Didi
1 Monat her
Antworten an  CasusKnaxus

Ich glaube nicht, daß es bis zum Blackout gehen muß. Der in Spanien war eine Warnung. In einer WEG-Versammlung kürzlich haben die Bewohner festgestellt, daß der Umstieg von Gas auf Fernwärme vor einigen Jahren ein Fehler war (die Preise sind massiv gestiegen, die Förderung ausgelaufen) und man überlegt, zurückzurüsten. Die Wärmepumpenbesitzer werden wach, wenn wir mal einen richtigen Winter kriegen, 2-stellige Minustemperaturen über ein paar Tage hinweg. Die breite Masse wird irgendwann auch der Strompreise überdrüssig, es wird ja langsam allgemein bekannt, daß wir die höchsten Strompreise haben und warum. Den deutschen Bürger kann man eine Zeit lang belügen, aber… Mehr

P. Pauquet
1 Monat her

Ich bin irgendwie über das Thema begeistert! Obwohl es das nicht ganz trifft. Es müsste heißen erleichtert (?) befriedigt (?). … Alles nicht zutreffend! Es war längst überfällig, den Missbrauch und Verunstaltung der Sprache anzuprangern. Es hätte noch heftiger sein können, müssen. Aber immerhin ein Anfang! Ich will bis auf ein Beispiel nicht näher eingehen. Zur Klärung, ich gehöre zur älteren Generation. … Da Wort „Aktionismus“ hat ursprünglich einen Beigeschmack: nicht überdachte (sprunghafter) Handlung, an der Grenze zu Gewalt (?), Aufdrängen von Meinung, Ausleben von Egozentrik. Es gab in meinen jungen Jahren Veranstaltungen, die nannten sich „Happening“. Dann mutierten diese… Mehr

Sonny
1 Monat her

Nun ja, mag ja sein, dass immer mehr Menschen die Nase von dem linksgrünen Wahn die Nase voll haben. Aber anscheinend bleibt ein kleines, schlechtes Gewissen trotzdem zurück. So viel hat der Angriff auf das freiheitliche Leben durch die Polit- und Hofpresse bewirkt. Ein kurzes Gespräch mit hinter dem Mond lebenden Otto Normalos, die nur die Öffis konsumieren und damit meinen, allumfassend informiert zu sein, bringt mich regelmäßig an den Rand der Fassungslosigkeit. Das fängt meist damit an, dass sich bei dem Gespräch über eine kürzliche Urlaubsreise vorher dafür entschuldigt wird, dass der eigene „Fußabdruck“ ja klimatechnisch nicht besonders gut… Mehr

Last edited 1 Monat her by Sonny
CasusKnaxus
1 Monat her
Antworten an  Sonny

Deswegen kümmern sich viele bei irgendwelchen Putschen/Kriegen etc immer darum, neben dem Regierungssitz sofort das Medienzentrum zu stürmen…

Axel Fachtan
1 Monat her

Die meisten Menschen verstehen von vorneherein nicht, was Klima ist. Deshalb sind sie nahezu beliebig manipulierbar. Die „Klimaschützer“ kommen immer mit der Behauptung daher, es sei so schlimm, wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Betrachtungszeitraum sind also die letzten 200 Jahre. Wer angstfrei leben will, soll sich die Dimension des Klimawandels klar machen. Die Erde war vor mehr als 4 Milliarden Jahren wüst und leer. Dann kam der Klimawandel und machte die Erde bewohnbar und lebenswert. 3,2 Milliarden Klimawandel haben komplexes Leben auf der Erde möglich gemacht.Ein gigantisches Wunder, für das wir dankbar sein dürfen. Der Klimawandel ist unsere… Mehr

Michael Palusch
1 Monat her
Antworten an  Axel Fachtan

Um genau zu sein, es sind eher die letzten 150 Jahre.
Auf sciencefiles.org wurde das mal schön aufgezeigt, dass es bis zu diesem Zeitpunkt kaum Messstationen gab.
Erst langsam kamen immer mehr Messstationen hinzu, und wie es der Zufall so wollte, gerade in den wärmeren Regionen.

Freiheit fuer Argumente
1 Monat her

Das m.E. Frappierende an Rekers „Empfehlung“ war ja die im zweiten Satz implizierte Empfehlung zu Rassismus bzw. Fremdenfeindlichkeit:

„Es gibt immer eine Möglichkeit, eine gewisse Distanz zu halten, die weiter als eine Armlänge betrifft. Also von sich aus gar nicht eine große Nähe zu suchen zu Menschen, die einem fremd sind und zu denen man kein gutes Vertrauensverhältnis hat.“

Das woke Spektrum ist alles andere als weltoffen.

CasusKnaxus
1 Monat her

Rassismus? Häh? Gesunder Menschenverstand ist das…Das im letzten Satz setze ich als hoffentlich bekannt voraus…

Der-Michel
1 Monat her

Nach wie vor reichen diese „Narrative“ aber dafür um bei den ÖR – Propagandaschleudern genügend Zeit in den Nachrichten zu vernichten, um wirklich dringende und wichtige Themen nicht bringen zu müssen

hansgunther
1 Monat her

Die Millionärserbinnen brauchen halt ein Hobby, die Journaille ohne Berufsethos jeden Tag eine neue Sau, die durch das Dorf getrieben werden muss, um sich für ihr sinnloses Tun selbst zu rechtfertigen, und der Michel, der in seinem Elend badet, den täglichen Glanz der Daseins- und Weltverbesserung. Dabei ist völlig egal, dass er sich dabei alle Existenzgrundlagen selbst entzieht, ohne es zu merken, Stück für Stück, bis der Kühlschrank leer ist. Erst wenn „Nix zu fressen“ die allgemeine Losung wird, normalisiert sich das Klima, die Wetterkarten und das Land, die Luft und das Wasser. Die 4 Rösschen aus der Millionärsloge saufen… Mehr

Chat noir
1 Monat her

Auch wenn ihr Stern sinkt, haben diese nicht ungefährlichen Narrenhäusler immer noch zu viel Anhänger und Einfluss.