Große Aufregung: Ein Hakenkreuz auf einem Stimmzettel im Landtag von Baden-Württemberg. Der Urheber: ein SPD-Abgeordneter. Daniel Born, bis dahin Vizepräsident des Parlaments, gesteht den Skandal ein und tritt aus Präsidium und Fraktion zurück. Der politische Schaden aber reicht weit über seine Person hinaus.

Daniel Born, Vizepräsident des Baden-Württembergischen Landtag hatte da offenbar eine fixe, zumindest aber hineingesteigerte Idee. Bei der geheimen Wahl zum Oberrheinrat malte er ein Hakenkreuz auf einen Stimmzettel. Er war sich sicher, damit die AfD diffamieren zu können. Wer sonst, so offenbar der haltungstrunkene Gedanke des Genossen, könnte dafür im Anschluss zur Rechenschaft gezogen werden.
Schnell machte die Landtagspräsidentin (Grüne) das ganz große Fass auf. Schande, Straftat, man rief nach dem Verfassungsschutz. Sofort waren sich die “Demokraten” sicher: das kann nur ein AfD-Abgeordneter gewesen sein. Wieder einmal stand für Linke der Täter vor der Aufklärung des Falls fest.
Doch dann der Paukenschlag. Der Täter war kein Rechter, sondern ein Genosse. SPD-Mann Daniel Born persönlich. Sein Geständnis klingt wie eine bizarre Mischung aus Schuldbekenntnis und politischem Aktionismus. Er habe in einer Kurzschlussreaktion das Hakenkreuz gemalt, um zu zeigen, dass jede Stimme für die AfD eine Stimme für den rechten Hass sei. Er wäre also, folgt man seinen doch kruden Ausführungen, ein, zugegeben, etwas verspäteter, Widerstandskämpfer gegen das Unrechtsregime der Nationalsozialisten. Was auch sonst.
Jetzt ist die Empörung ist groß. Allerdings nicht wegen der Tat an sich, es war ja Widerstand, sondern weil man ertappt wurde.
Ein stellvertretender Landtagspräsident nutzt ein verfassungsfeindliches Symbol, um damit politische Gegner zu diffamieren. Und hat die Stirn, dass auch noch einen moralischen Weckruf zu nennen. Offenbar fühlt sich Born im permanenten Widerstandskampf gegen rechts so sehr im Recht, dass selbst der Griff zur NS-Symbolik für ihn gerechtfertigt erscheint.
Ein Milieu mit doppelten Standards
Was noch schwerer wiegt als Borns Aktion, ist das Umfeld, das solche Entgleisungen begünstigt. Denn sie passieren nicht im luftleeren Raum. Seit Jahren wird ein öffentliches Klima geschürt, in dem die AfD nicht nur politischer Gegner, sondern Feindbild und Projektionsfläche für alles Böse ist. Wer die AfD auch nur mit einem Funken Normalität behandelt, wird politisch und medial isoliert. Und wer gegen sie kämpft, kann jede rote Linie überschreiten.
Nun muss der ARD-Brennpunkt dieses Mal leider ausfallen. Man muss sich stattdessen fragen, was genau auf Seiten der Linken gerade los ist, dass ihnen wie beim ARD-Sommerinterview und nun bei Born in ihrem Haltungstanz immer öfter so dermaßen Hardcore die Sicherungen durchknallen, dass sie es komplett überziehen.
Wenn ein AfDler so etwas abgezogen hätte, stünde die linke politmediale Welt Kopf. Doch wenn ein SPD-Mann es tut? Dann wird daraus ein leicht zu verzeihender Fehler, eben ein emotionaler Ausbruch.
Die SPD, die gerade eben noch den Rücktritt für den Hakenkreuz-Schmierer forderte, bekommt, was sie wollte – stellte sich das aber wohl ein wenig anders vor. Nun denn. Für Genosse Born wird irgendwo ein Plätzchen gefunden werden.
Bedenkt man es genau, ist am Ende sogar die AfD doch ursächlich an seiner Handlung schuld. Denn ohne die AfD hätte er ja gar nicht so handeln müssen.
Dieses Ereignis ist nicht nur ein hochnotpeinlicher Zwischenfall, sondern ein Ausdruck für den desolaten Zustand unserer politischen Debattenkultur. Moral ersetzt Argumente. Gesinnung Verantwortung. Wer sich selbst auf der richtigen Seite wähnt, glaubt sich zu Allem ermächtigt. Sogar zur Instrumentalisierung nationalsozialistischer Symbolik, um politische Gegner zu diffamieren.
Schnell verbreiten sich zynische Scherze mit ernsten Hintergrund in den sozialen Medien, dass auch diese bescheuerte Tat von Born in die Statistik für Rechte Straftaten einfliesst. Schließlich pimpen sich die Diagramme der mit Steuermillionen gemästeten „Gegen Rechts“-Klientelversorgungsmaschinerie nicht von alleine.
Der Swastika-Skandal im Landtag ist nicht nur ein persönliches Versagen eines SPD-Abgeordneten. Er ist ein Abbild einer politischen Kultur, in der vorgebliche Kampf gegen alles was als Faschismus geschmäht wird, zur straffreien Selbstermächtigung für alles dient.
Hätten die sich selbst als politische Mitte bezeichnenden Parteien nicht schon ihre Glaubwürdigkeit verloren, spätestens jetzt müsste man sich wundern. Da die SPD aber eh fast nur noch aus folgsamen Funktionären besteht, die bei Kommando als Statisten in einem Theater-Wannsee-2.0-Dramolett die Straßen stürmen, juckt es wohl eh keinen mehr.
Daniel Born hat ein Hakenkreuz gemalt, um ein Zeichen zu setzen. Und er hat ein Zeichen gesetzt. Er hat gezeigt, in welch kläglichem Zustand sich die Spezialdemokraten in diesem Land befinden.
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je länger das dritte Reich vorbei ist, desto präsenter sind die Nazis, die echten (im Qualitätsfernsehen tritt jeden Tag A. Hitler auf) und natürlich die vermeintlichen. Geradezu inflationär ist auch die Anzahl der mutigen verspäteten Widerstandskämpfer. Wer von denen wohl während der tausend Jahre Beruf, Reputation, die körperliche Unversehrtheit, das eigene Leben und das der Familie riskiert hätte? BTW: Gehirnimpulse erwarte ich geradezu selbstverständlich von Abgeordneten…
Sollte es zu strafrechtlichen Ermittlungen gegen Herrn Born kommen, kann dieser versuchen, für seine besondere Kreuzzeichensetzung „achtenswerte Motive“ in die Waagschale zu werfen. Dazu gibt es eine „Vorlage“ aus dem Jahr 2023. TE hatte dazu dankenswerterweise seinerzeit berichtet unter https://dev.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/linksextreme-gruppe-um-lina-e-zu-mehreren-jahren-haft-verurteilt/.
Nur eine Kurzschlussreaktion soll es gewesen sein, die dem NS-„Widerstandskämpfer“ der SPD, Born, quasi absichtslos zugestoßen sein soll.
Man muss sich fragen, wo denn der Kurzschluss bei Herrn Born stattgefunden hat. Offenbar doch zwischen den Ohren, oder wo sonst?
Was ich nicht begreife: wer sollte das denn sonst außer einem Linken gewesen sein? Wer einen AfD-Politiker für so umnachtet hält, daß der verbotene Symbole neben seinen eigenen Namen oder den eines Fraktionskollegen malt, ist doch selber nicht besonders reflektiert.
In unseren Parlamenten befinden sich schon sehr merkwürdige Gestalten.
Vermutlich ist das jetzt auch noch eine rechtsextreme Straftat ?
Der Allerhellste scheint Genosse Born nicht zu sein… .
Ziel erreicht! Genosse Born ist jetzt weit über Schwetzingen hinaus deutschlandweit bekannt und als antifaschistischer Widerstandskämpfer zu Höherem berufen.
Der Hakenkreuz-Skandal im Landtag von Baden-Württemberg ist ein gelungenes Beispiel für Doppelmoral, wie man es sich in seiner Phantasie nicht besser ausdenken könnte. Hier zeigt sich für jeden ersichtbar: Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe! Wie der Pawlowsche Hund auf das Glöckchen, so ist die Landtagspräsidentin Frau Aras auf das Hakenkreuz angesprungen. Nur der Sabber hat gefehlt. Keifend hat sie sich in ihrem Redebeitrag in Richtung AfD gewandt. Nicht namentlich, aber sehr wohl und eindeutig durch Mimik, Gestik und Blickrichtung in Richtung der AfD-Abgeordneten. Sie hat wohl ernsthaft geglaubt, jemand von der AfD selbst könnte… Mehr
Mir persönlich kommt die Person Aras und ihr Verhalten in dieser Angelegenheit etwas zu kurz in der Diskussion. Wir sollten auch deren Verhalten näher betrachten. Schon wie sie ein Gekeiffe veranstaltete als sie noch von der Schuld der AfD überzeugt war. Bei beiden, Born und Aras, muss man diese Angelegenheit auch als Eingeständnis der vollkommenen Unfähigkeit sehen eine Parlamentssitzung überparteilich, fair und unvoreingenommen leiten zu können / wollen.
Im Artikel fehlt eine wichtige Information: Der SPD-Funktionär Daniel Born malte nicht einfach „ein Hakenkreuz auf einen Stimmzettel“, sondern er wählte bei der geheimen Wahl des Oberrheinrats einen AfD-Kandidaten, indem er in den Kreis neben dem Namen des AfD-Kandidaten statt eines einfachen Kreuzes ein Hakenkreuz setzte. Er gab also eine hakengekreuzte Stimme FÜR (!) den AfD-Kandidaten ab. Es lohnt sich übrigens sehr, Borns Selbstbezichtigung auf seiner Homepage nachzulesen. Dort beschuldigt er die „gesichert rechtsextreme“ AfD eines schändlichen Verhaltens, das ihm „keine ruhige Minute mehr“ lasse, weswegen er in einer „Kurzschlussreaktion“ jenes Zeichen setzen zu müssen glaubte. Man sollte sich die… Mehr
Es wird jeden Tag wichtiger ,daß jeder Politiker vor Antritt eines Amtes die psychologisch medizinische Untersuchung erfolgreich bestehen muß.