Warum „UnsereDemokratie“ nicht meine ist

Zwei linientreue Juristinnen, ein gefügiger Verfassungsschutz und ein orchestrierter Medienchor sollen den Weg für Rot-Rot-Grün freimachen. Doch immer mehr Bürger durchschauen das schmutzige und zutiefst undemokratische Spiel. Von Gruppierungen mit solchen Umtrieben möchte man kein Teil sein.

picture alliance / Andreas Gora

Man muss sich Sorgen machen. Große. Was sich in diesem Land in der politmedialen Sphäre abspielt, kann man eigentlich nur noch als Vorbereitung auf einen Staatsstreich deuten. Die Hemmungen fallen. Die größte Oppositionspartei soll ausgeschaltet, die kritischen alternativen Medien ausgeknipst werden. Adieu Demokratie und Meinungsfreiheit. Und das wird auch noch fröhlich ausgeplaudert, man hält die Bürger offenbar für so blöd, dass sie gar nicht merken, was hier geplant wird: Ein linksautoritärer Durchmarsch in ein Staatsgebilde, das man Demokratie dann nicht mehr nennen kann.

So sollte das laufen: Die SPD schlägt zwei Frauen für das Amt des Verfassungsrichters vor, von denen man weiß, dass sie für ein Verbot der AfD eintreten, zur Wahl in den Zweiten Senat, denn dort würde über ein Verbot entschieden werden. Mit einem Verbot der AfD würden auch deren Bundestagsmandate wegfallen und Rot-rot-grün hätte die Mehrheit.

Ein sicherer Weg in den Bürgerkrieg, kommentiert der CDU-Historiker Andreas Rödder. Sollte Kanzler Merz das nicht aufgefallen sein? Dann bitte Rücktritt, sofort. Oder mit der Spitzhacke auf die Brandmauer losgehen.

Einige aber finden es viel schlimmer, dass dank neuer Medien wie Tichy, Nius, Junge Freiheit oder Apollo der Korken aus der Flasche geflogen ist. Merkste was?
Ja. Der Bürger und Wähler hat es gemerkt.

Einer Allensbach-Umfrage zufolge sind zwar viele besorgt über die wachsende Stärke der AfD, aber 52 % sprechen sich gegen ein Verbot der Partei aus – also nicht nur deren Wähler. Und nur 27 % sind für ein Verbot. Verblüffend: Die Anhänger (oder Wähler) der AfD werden völlig anders eingeschätzt als die Partei selbst: Während 54 Prozent der Bevölkerung die Partei als rechtsextrem einstufen, haben nur fünf Prozent diesen Eindruck von den Sympathisanten, die sie kennen. Und offenbar haben die Bürger gemerkt, dass sich die Parteien, die ein Verbot der AfD betreiben, bloß einer lästigen Konkurrenz entledigen wollen, ohne so selbstkritisch zu sein, die Existenz der AfD auf eigenes Versagen zurückzuführen.

Was ist das für eine Demokratie, in der einer derart starken Opposition alle Rechte im Parlament genommen werden, die sich sonst von selbst verstanden? Eine Demokratie, in der ein zu Ausgewogenheit verpflichteter öffentlich-rechtliche Sender das Sommerinterview mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel von einer Horde Linksextremer stören lässt und genauso sendet, ohne den Ort für das Interview zu verlegen oder wenigstens vor der Sendung die Tonspur von dem Geschrei der Spinner bereinigen zu lassen? Je wütender gegen die AfD agitiert wird, desto weniger Vertrauen wird den Altparteien und ihren Lautsprechern entgegengebracht. Noch immer nicht gemerkt?

Andreas Rosenfelder, Ressortleiter Meinungsfreiheit der Welt, hält das Verbot der AfD für die „fixe Idee einer Minderheit“: „Eine konzertierte Aktion aus Politik und Medien setzte das AfD-Verbot im Januar 2024 auf die Agenda“, nämlich als die staatlich geförderte Medienagentur „Correctiv“ in die Welt setzte, auf einem „Geheimtreffen“ mit AfD-Mitgliedern seien Pläne zur massenhaften Deportation deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund diskutiert worden. Nichts davon stimmte, aber die damalige Innenministerin Nancy Faeser frohlockte, der Bericht habe „Menschen aufgerüttelt (…) in ihrem Kampf gegen Rechtsextremismus“. Faeser publizierte noch am letzten Tag ihrer Amtszeit einen Verfassungsschutzbericht, der die AfD als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ einstuft, allerdings mit ausgesprochen dünnen Belegen für diesen geharnischten Vorwurf.

Kann das wirklich sein, dass Kanzler Merz nicht gemerkt hat, dass ein AfD-Verbot die CDU in den Abgrund stürzen würde? Oder ist das, wer weiß das schon heutzutage, sogar sein Auftrag? In der CDU wird von einer Falle gesprochen. Ohne die AfD „sind zu einem großen Teil Parlamente in Deutschland von 0 auf 100 in der Mehrheit links“. Und auch bei Neuwahlen sähe es schlecht aus für die CDU, dann könnte „die Zukunft rot-grün-rot“ sein.

Wer das ganz gewiss nicht will? Genau. Die Mehrheit der Bürger. Massendemonstrationen mitsamt Omas gegen Links wären jetzt das mindeste.

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Kommentare ( 107 )

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WandererX
11 Tage her

Naja, bei Neuwahlen UND AFD- Verbot (sehr unrealistisch aber) würden die Ex- AFD Wähler entweder eine neue konservatib- rechte Partei (die sofort entstünde) wählen oder bei deren Versagen eben die CDU oder eine neu durchstartende FDP- teils evt. zu Hause bleiben! Die würden doch dann nicht rotgrün wählen. Zur Zeit ist rotrotgrün bei 36% – und über 43% kommen die auch nicht. Also gilt es, ein Verbot der AFD und den Verlust dieser Stimmen ohne Neuwahlen zu verhindern – und dazu müssen die fanatischen Funktionsrichterinnen für das BVG verhindert werden, die das Verbot über Rechtsbeugung durchsetzen könnten und ggf. wohl… Mehr

Helfen.heilen.80
15 Tage her

Immerhin könnte eine ungeklärte Zahl von Akteuren im linkspolitischen Umfeld dem Bekenntnis des „Kulturmarxismus“ folgen, der keinen Zweifel daran ließ, dass natürlich der ganze „Marsch durch die Institutionen“, „die Erziehungsbemühungen“ usw. darauf abzielten, eine dereinstige Ergreifung der Staatsmacht zu bezwecken. Dass „ein Übergang“ durchaus „bunt“ werden könnte, ist ein früh durchdachter Bestandteil dieses Kalküls. Alles überhaupt nicht als sonderlich „geheim“ zu bezeichnen.
Sicherlich ist nicht jedermann im linken Spektrum dieser orthodoxen Richtung zugetan, jedoch könnte das Gesamtkalkül in seiner Machtoption hier und da Gefallen gefunden haben.

Martin Mueller
15 Tage her

„Unsere Demokratie“ ein Euphorismus für DDR 2.0 ?

Wenn man die Deutschlandhasser und Deutschlandabschaffer von den Grünen so reden hört, ist ihnen das Verbot der unliebsamen Opposition ein Mittel zum Aufbau des neuen Sozialismus.
Angst davor, dass die AfD die funktionierende Demokratie wieder herstellen könnte. Die CDU haben die Rot-Rot-Grünen längst in der Tasche…

DDRforever
14 Tage her
Antworten an  Martin Mueller

Zum ersten war die DDR um Längen besser als die jetzige BRD. Und ich möchte diese BRD seit Merkel auch gern abschaffen.

Juergen Waldmann
15 Tage her

Diese Linke “ CDU/CSU , SPD , Grüne und Linke “ Regierung ist nicht demokratisch , ich bin für die AfD , die auf der anderen Seite der Mauer steht ! Schon Merkel legte die Axt an unsere alte , wahre Demokratie , als sie eine Landtagswahl in Thüringen wieder rückgängig machte !
Was unterscheidet uns noch von Russland und Putins Regierung ?

maru
15 Tage her

„Omas gegen Links“ fände ich prima !!
Und natürlich ist es die strategische Aufgabe von Handlanger Merz, nicht nur die AfD sondern auch die CDU zu lquidieren – also fortzuführen, womit Merkel begonnen hat.

Hoffnungslos
15 Tage her

Es gibt die Demokratie und seit Neuestem „Unsere Demokratie“. Die Demokratie gilt für das ganze Volk, ausnahmslos für alle. „Unsere Demokratie“ ist offensichtlich eine Spezialform, die nur innerhalb der rotgrünen Anhängerschaft gilt. Wer nicht zu dem „Uns“ gehört, für den gilt das nicht…..

Schwabenwilli
15 Tage her

Nein Frau Stephan, unsere Demokratie, die richtige Demokratie ist nicht deren Auffassung von Demokratie. Ideologie, verbohrte Ideologie hat mit Demokratie gar nichts zu tun.

Micky Maus
15 Tage her

Solange diese verlogenen „Volksparteien“ mit Lügen, Hetzen und einer Brandmauer demokratisch gewählte Parteien aus Angst vor deren Oppositionsarbeit ausschließen und mit allen verlogenen Mitteln versuchen, sie zu verbieten und zu diffamieren, ist dies keine Demokratie mehr sondern eine Diktatur wie sie schlimmer kaum werden kann. Diese deutsche Diktatur ist schon dem „Unrechtsstaat“ DDR bedenklich nahe, und in meinen Augen ist deshalb Deutschland kein Rechtsstaat mehr.

Lila
15 Tage her

Wie sagte schon Ignazio Silone: „Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen <Ich bin der Faschismus>. Nein, er wird sagen: <Ich bin der Antifaschismus>.“

Freigeistiger
15 Tage her

CDU und CSU haben nun die Wahl: entweder sie sind so dumm und akzeptieren die Steigbügel-Rolle für andauernde linksgrüne Mehrheiten und strangulieren sich damit selbst, oder sie verweigern sich und arrangieren sich mit der vernünftigen bürgerlichen Alternative.
Letzteres ist aber nicht nur im Interesse der Union, sondern vor allem im Interesse der Gesellschaft und Wirtschaft dieses Landes.