Inflation der Einser-Abis, bei immer weniger Leistung. Und dennoch will die Linkspartei Noten und Hausaufgaben am besten ganz abschaffen. Auch noch das geringste bißchen an Leistung stört, Gleichheit und Konformität ist das Ziel - und der Weg frei für eine Gesellschaft, in der jeder alles kann, nur nichts richtig.

Alle Jahre kurz vor Ende des Schuljahres rauschen die großspurigen Meldungen durch die Gazetten: Wieder sind die Abiturnoten „besser“ geworden; komplette Bundesländer tun sich mit Abiturschnitten um 2,1 und 2,2. hervor. Durchschnitt! Das war früher ein – bei einer erheblich niedrigerer Abiturquote – ein Spitzenabitur. 40, ja 50 und mehr Prozent haben heute ein Abiturzeugnis mit einer „1“ vor der Kommanote; die Zahl der 1,0-Spitzennoten (oder extrapoliert gar 0,67 oder 0,74 oder 0,83) nimmt Jahr für Jahr zu. So auch jetzt. Wobei es keinen Unterschied gibt, ob das jeweilige Land einen schwarzen oder roten oder grünen Kultusminister hat.
Diese Inflation an Spitzennoten begann vor mehr als dreißig Jahren. Sie wurde beschleunigt durch die – leistungsunabhängige – totale Öffnung des Gymnasiums für de facto alle Grundschüler, sodann durch die Einführung des achtjährigen Gymnasiums (G8) in der Mehrzahl der „alten“ Länder, denn mit „super“ Durchschnitten sollte ja „bewiesen“ werden, dass das G8 eine kluge politische Entscheidung war. War es natürlich nicht, denn es war planwirtschaftliche Erfolgsmanipulation: Der Umfang der Pflichtprüfungsfächer und Prüfungsstoffe wurde reduziert und immer mehr Prüfungen fanden mündlich statt (und fielen allein deshalb immer besser aus),
Folge: Das Abiturzeugnis ist in immer mehr Fällen kein Attest mehr der Studierbefähigung, sondern nur noch der Studierberechtigung. Die (anspruchsvollen) Hochschulen wissen ein Lied davon und ihr Leid zu singen. Die anderen freuen sich über immer neue Studentenrekorde. Aber sie merken nicht, dass sie die begrenzt oder gar nicht Studierfähigen in woke Orchideenfächer (“Gender“ „diversity“. „postcolonial studies“) locken, deren Absolventen keiner braucht. Die Folge solcher Pseudoakademisierung ist ein eklatanter Fachkräftemangel, der früher durch die weltweit anerkannte berufliche Bildung „Qualified in Germany“ abgedeckt wurde.
Da kann man nur platt, aber zutreffend darauf sagen: Wenn alle ein Spitzenabitur haben, hat niemand mehr ein Spitzenabitur. Dann entscheiden andere – weniger transparente – Kriterien über Studien- und Berufserfolg. Und wenn am Ende alle jungen Leute eines Jahrgangs das Abitur haben, dann hat keiner mehr das Abitur. Das ist zumal äußerst ungerecht gegenüber denjenigen, die auch unter anspruchsvollen Bedingungen ein gutes oder sehr gutes Abitur hinlegen.
Die Roten, Dunkelroten und Grünen möchten gar keine Noten mehr
Die bildungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der „Linken“ (Ex-SED), die Münchnerin Nicole Gohlke (49, „Kommunikationswissenschaftlerin“), sagte der „Rheinischen Post“: „Wir setzen uns weiter für die Abschaffung von Noten und Hausaufgaben ein.“ Gohlke ergänzte: „Zumal Studien längst belegen, wie subjektiv Notenvergaben ablaufen können.“ Ach nee, dieser alte Hut!
Da feiert die liebe, gute, alte Sozialismus-Ideologie doch ihren quasireligiösen Glaubenssatz: Was nicht alle haben, darf keiner haben; was nicht alle können, darf keiner können. Also muss alles so hingebogen werden, dass es alle haben. Wenn es aber alle haben, hat es keiner. Die jungen Leute und ihre Eltern werden dadurch hinters Licht geführt und mit Spitzennoten belogen. Zeugnisse werden zu ungedeckten Schecks. Das Abitur wird zur Discounter-Ramschware. Aber das halten die Sozialisten für „gerecht“ – weil sie den Unterschied zwischen „gleich“ und „gerecht“ intellektuell nicht erfassen. Es ist aber nichts so ungerecht wie die gleiche Behandlung ungleicher. Und schon Hayek wusste: Das Versprechen totaler Gerechtigkeit ist der Einstieg in ein totalitäres Regime.
Also gilt erneut: Im Sozialismus sollen alle gleich arm und alle gleich doof sein. Abgesehen von denen, die etwa in Wandlitz im Sinne von Orwells „Farm der Tiere“ gleicher waren. Hier nun im extrem linksdriftigen wiedervereinigten Deutschland werden die jungen Leute mit Superzeugnissen und eines Tages mit Orden überhäuft. Damit regiert sich das Volk leichter. Ohne jede Eigenverantwortung, denn die ist den „Sozen“ suspekt, deshalb wollen sie auch Hausaufgaben und das individuelle Bemühen abschaffen.
Am Ende schaffen es sogar „Politiker“ ohne jeden Berufs- oder Studienabschluss in Ministersessel oder gar in den Chefsessel einer Staatskanzlei. Klar, Exekutive und Legislative müssen ja ein Abbild des deutschen Volkes sein – auch des verdummten und ungebildeten Teiles davon.
Wetten, dass wir diesen Text hier in zwölf Monaten wieder auflegen können! Bildungsnation Deutschland tschüss!
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Mein persönlicher Schnelltest zur Einschätzung meines Gegenübers ist die Frage nach der ersten Ableitung von e^(2x) zum einen und der Bitte den Unterschied zwischen Leistung und Energie stichwortartig zu erläutern zum anderen. Danach weiß ich in den allermeisten Fällen, mit wem ich es zu tun habe.
Meinem Vater wurde 43 mit 17 ein so genanntes „Kriegsabi“ verpasst, er an die Front geschickt. Nach dem Krieg wurde das Kriegsabi – zunächst – nicht anerkannt, er drückt nochmal die Schulbank, ohne jedoch je zu studieren. Als ich 69 mein Abi „baute“ wunderte ich mich nicht ganz selten, wie gut doch mein „alter Herr“ – wie man damals sagte – „im Stoff stand“. Wenn man heute einen Abiturienten (wie viele ausgesprochen „gebahnte“ Schleichwege gibts eigentlich zum Abi) nur beispielsweise, danach fragt welche bekannten Persönlichkeiten Goethe getroffen haben könnten, bekommt man mit guter Wahrscheinlichkeit lediglich ein blödes Grinsen zu sehen.… Mehr
Egalitarismus halt. Erst wenn alles gleich schlecht ist, ist es gerecht.
Sinnbildlich ist, dass ein linksradikaler Aktivist/“Journalist“ wie Georg Restle in der Auswahlkomission der ehemals ehrwürdigen Studienstiftung des Deutschen Volkes sitzt.
Die linke Hegemonie hat sich auf allen machtsichernden Ebenen durchgesetzt. Das Ding ist durch. Zu viele haben zu lange zugesehen.
Systematische „Entbildung“ gehört e l e m e n t a r(!) zum Repertoire aller linken Gleichmacher. Denn nur komplett entbildete, also „Denken-Lasser“, eignen sich zum Stimmvolk für die linken Rattenfängereien der Robin Hoodschen Sorte a la „nehmt den Reichen, gebt den Armen“. – Ich muss gut zwölf gewesen sein als mein Vater mich mal fragte was wohl passiert wenn man 100 Leuten je eine Million zur freien Verwwendung in die Hand drückt. Dann nach einem Jahr nachschaut wie viel jeweils davon übrig ist. Mir war damals schon klar, wie das Ergebnis ausschaut. Noch eine Story von meinem Vater: Ein… Mehr
Wenn alle geistig gleich minderbemittelt sind, dann ist das genau der Zustand, den unsere linksextremistischen Politiker als die maximale „Gerechtigkeit“ durch Gleichheit verstehen und mit ideologischer Überzeugung verfolgen.
Zu viele Einser-Abis, dieses Thema steht in der Zwischenzeit in der öffentlichen Diskussion. Neben den schulischen Leistungen werden die Leistungsbereitschaft (Motivation), dass Durchhaltevermögen und die Fähigkeit Sachverhalte von wichtig nach unwichtig zutreffend einordnen zu können, bemängelt. Idelogie ist oft nicht nur das Gegenteil einer fachlichen Kompetenz sondern auch oft das Gegenteile einer emotionalen Intelligenz. Emotional intelligente Menschen zeigen oft andere Verhalten als Ideologen.
Die katholische Kirche hat das schon von Beginn an gewusst und deshalb haben nur Mönche eine Bildung erhalten. Aber auch Mönche durften nicht alles wissen. Sie mussten schreiben können um Bücher zu kopieren, aber sie mussten nicht verstehen können was sie schrieben. Es waren immer nur einige wenige, die wirklich eine Bildung erhielten, das Volk wurde bewusst dumm gehalten. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass gebildete Menschen anfangen Dinge zu hinterfragen. Das kann nur in Volksgemeinschaften wie China unterbunden werden. Dort ist das Individuum nichts, die gemeinschaft der Gesellschaft alles. Das allerdings ändert sich ganz langsam mit der Ein-Kind-Familie.… Mehr
Ersetzen wir doch die Kindstaufe gleich durch die Abifeier. Dann kann der Säugling statt in die Krippe sofort an die Uni. Frühkindliche Förderung par excellence.
„alte Sozialismus-Ideologie doch ihren quasireligiösen Glaubenssatz: Was nicht alle haben, darf keiner haben“
Offenbar ist der geehrte Autor nur wenig mit dem Bildungssystem der ehemaligen DDR vertraut. Zum meiner Schulzeit konnte man in StaBü eine Eins haben, bei einer Fünf in Mathe oder Deutsch blieb man dennoch sitzen.
Auch bei der Berufswahl, gerade für technischen Berufe, waren die Rotlichtnoten nur schmückendes Beiwerk. Mit Mathe und Physik Drei, hätte ich meinen ersten Beruf niemals erlernen können.
In der Bildung geht es wesentlich (auch) um Motivation und Motivierung. Fallen Benotungen komplett weg, müsste man leistungsbezogene Alternativen anbieten, um Faulheit und Gleichgültigkeit zu verhindern.
Klar ist auch, dass schlechte Noten demotivieren können, und was noch wichtiger ist, dass sie in relativ frühen Lebensjahren (Abi) massiven Einfluss auf die beruflichen Perspektiven haben können (und oft auch faktisch haben). Es muss also möglich sein, schlechte Abitursnoten später kompensieren zu können! Auch hier zeigt sich: ohne den „Druck“ durch Benotung oder ähnlichem gäbe es selbst dafür keine Motivation mehr.
Die Linke will wahrscheinlich auch Wahlen als Noten für die Politik abschaffen und sich selbst in die Regierung setzen.