Bei Maischberger: Faschist, Faschist und nochmal Faschist

Bei Maischberger ereifert sich der linke Journalist und Podcaster Tilo Jung. Fanatisch redet er von Faschismus, Imperialismus und von allem, was Ähnlichkeiten mit Hitler hat. Und natürlich ist das Monster-Schuldenpaket richtig, denn es wird Geld gebraucht – vor allem für den Kampf gegen den Faschismus.

Screenprint: ARD / Maischberger

Wie immer beginnt Sandra Maischberger ihre Sendung mit ihren Kommentatoren. Und wie immer sind es dieselben: der Fernsehmoderator Johannes B. Kerner, die Leiterin des Parlamentsbüros der Rheinischen Post Kerstin Münstermann und – zur Abwechslung – der Journalist und Podcaster Tilo Jung. Tilo Jung ist für sein Podcast-Format „Jung & Naiv“ bekannt, in dem er seine Gäste gerne ungefragt duzt – wie auch bei Maischberger. Er selbst bezeichnet sich als naiven, uninformierten und unpolitischen Videojournalist.

Darauf sollte aber niemand hereinfallen. In der Vergangenheit zeigte er immer häufiger seine politische Agenda. Besorgniserregend ist insbesondere seine „Meinungslosigkeit“ zum Nahostkonflikt. Kritisiert – allerdings zu wenig – wurde er, nachdem er einen Vertreter der Hamas in seine Sendung einlud und andere antizionistische Aktivisten. Der ach so ahnungslose und naive Jung zeigt sich äußerst verständnisvoll für ihre Hassreden und teilt die Ansicht der Besatzung der Palästinenser durch Israel. „Belanglos“, wie er sich selbst bezeichnet, ist das alles nicht.

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Nicht weniger „unpolitisch“ zeigt er sich bei Maischberger. Harmlos beginnt Maischberger das gewohnte Trump-Bashing und Kerner und Münstermann springen sofort mit auf den Zug. Das Telefonat zwischen Trump und Putin wird erörtert. Übersetzungsprobleme, weitere Angriffe auf die Ukraine und kein Waffenstillstand – ihr Fazit: eine „Nullnummer“. Maischberger wendet sich schließlich an Jung mit der Frage, was er von dem Gespräch halte. Dieser sitzt da über Notizblöcken, Post-its und Büchern. Mahnend schwingt er seinen Kugelschreiber: „Ich würde sagen, da treffen sich einfach zwei Faschisten und zwei Imperialisten.“ Maischberger runzelt kritisch ihre Stirn, während aus Jung ein endloser Schwall an sinnlos aneinandergereihten Antifa-Parolen herausbricht. Putin, Faschist, Trump, Faschist, unsere Demokratie schützen, Faschismus, Imperialisten usw.

Dieser rote Faden zieht sich durch die Sendung. Das macht ja auch alles Sinn. Lesen Sie selbst: „Und wenn man Faschisten als Imperialisten begreift, dann macht das alles total Sinn. Die regeln gerade die Welt unter sich auf. Das ist so, wie damals die Aldi-Brüder sich zwar zerstritten haben und unterschiedliche Interessen hatten, aber immerhin haben sie es noch geschafft, Deutschland in Aldi Süd und Aldi Nord aufzuteilen.“ Jaja, wer erinnert sich nicht an die faschistischen Albrecht-Brüder? Der verwirrte Jung bekommt immerhin ein wenig Gegenwind. Münstermann warnt ihren Tischnachbarn, den Begriff nicht leichtfertig zu verwenden, und Maischberger versucht ebenfalls, Jungs unbeherrschten Ausbruch zu besänftigen. Der infantile Jung reagiert mit trotziger Überheblichkeit und schnürt weiter Verbindungen zwischen Trump und Hitlers Machtergreifung.

Zur großen Verwunderung der Runde erhält der demokratisch gewählte Trump von seinen Bürgern laut Kerner aber Rückendeckung. Kerner erzählt, dass in den USA die Menschen von Trump überzeugt sind, da sie glauben, dass er „die Interessen seines Landes vertritt“. In Deutschland hört sich so etwas irreal an, sind doch hierzulande Politiker, die deutsche Interessen verfolgen, schon lange abhandengekommen.

Dafür werden Kriegsgerüchte angeheizt: keine Aussicht auf Friedensgespräche. Maischberger betont, dass Experten von einer „Art Vorkriegszeit“ sprechen und, „dass wir schon im kommenden Jahr einen größeren Krieg in Europa erleben könnten“. Diese Aussage bringt das Thema zur NATO und Jung setzt seiner hysterischen Eskalationsstimmung eins obendrauf: „Durch die Abkehr der Amerikaner ist die NATO tot.“

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Wieder ist es Münstermann, die widerspricht, doch Jung ist so in seinem Wahn, dass ihn keine Vernunft erreicht. Die Vernunft verlässt die Runde dann wieder genauso schnell, wie sie aufgetaucht ist. Denn „die Rekord-Schulden-Ermächtigung“ sehen alle Teilnehmer als begründet. Sahra Wagenknechts Kritik an dem „Steuergeschenk an die Ukraine“ und dem Hochrüsten wird von Münstermann als „russlandfreundlich“ bezeichnet, und Kerner ist noch direkter: „Aber das, was Frau Wagenknecht jetzt eben gesagt hat, ist ja auch wirklich ein bisschen dummes Zeug. Deutschland ist nach wie vor die drittgrößte Volkwirtschaft auf dem Planeten.“ An die drei Jahre Rezession kann er sich nicht erinnern. Und die Folgen der Schuldenpakete versteht er nicht – oder will er nicht verstehen.

Die Antwort Jungs auf die Milliardeninvestition in die Verteidigung fällt nicht überraschend aus: Natürlich braucht es vor allem Geld für den Kampf gegen den Faschismus. „Wir müssen die Ursachen für den Aufstieg der AfD, des deutschen Faschismus angehen. Und das hat ökonomische und soziale Ursachen. Wir müssen Wohnen, Mieten, Infrastruktur, Bildung, höhere Löhne, Rente und so weiter angehen. Und da, wo der Frust der Leute ist, warum sie AfD wählen, warum sie mit diesem demokratischen System unzufrieden sind, da müssen wir rangehen.“ Verschlafen hat Jung, dass die Wähler Mitte-Rechts gewählt haben, da sie um Themen wie Migrationskrise, Krieg, Rezession und Inflation besorgt sind.

Besonders die Kriegsangst kommt in dieser Sendung nicht zu kurz. Als Militärexperte ist neben Dauergast Carlo Masala der Generalinspekteur der Bundeswehr Carsten Breuer eingeladen. Im Fokus des Gesprächs steht die Bedrohung durch Russland, die Zukunft der NATO und die militärische Ausstattung der Bundeswehr. Der Ausblick der beiden reicht von düster bis zur Vermutung eines Krieges zwischen Russland und dem Westen. Putin sei an einem Waffenstillstand nicht interessiert und sitze am längeren Hebel. Man könnte eine Aufrüstung in Russland beobachten und sehen, dass Putins Ziele sich „ganz klar in Richtung Westen“ richten. Europa zeigt währenddessen kein ehrliches Interesse an Friedensverhandlungen.

Breuer sieht in den Spionage- und Sabotage-Akten Russlands den Versuch, sich Zugänge „für einen möglichen größeren Krieg“ zu verschaffen und „vor allen Dingen, eine Verunsicherung in der Bevölkerung“ auszulösen. Einig sind sich die beiden, dass es einer drastischen Erhöhung der Verteidigungsausgaben bedarf und stärkeren europäischen Eigenständigkeit in der Rüstungsproduktion. Breuer betont, dass Abschreckung der Schlüssel sei: Nur wenn Russland erkenne, dass Europa sich wehren kann, werde es von weiteren Angriffen absehen.

Schuldenpaket
Wenig Trost an einem schwarzen Tag für Deutschland
Die Kriegsangst ist präsenter als vor der Wahl, das Schuldenpaket wird die deutsche Wirtschaft weiter ruinieren und eine Migrationswende wird es mit einem Kanzler Merz nicht geben. Den Wahlbetrug dahinter will man in der Runde nicht einsehen. Im Gegenteil, die Forderung von Münstermann, dass Merz nun zeigen müsse, dass er wirklich ein Mann der Reformen ist, lässt die Runde eskalieren. Münstermann fordert, dass man „Probleme nicht mit Geld zuschüttet“. Jung beginnt krampfhaft, mit dem Kopf zu schütteln, und kontert aggressiv: „Aber es hilft! Whatever it takes!“ Sparen will Jung auf keinen Fall – er will lieber die Menschen mit Geld überschütten, damit sie nicht die Faschisten wählen.

Woher dieses Geld kommen soll? Nicht aus Einsparungen beim Bürgergeld oder sonstigen Einsparungen, sondern von den Reichen. Jung will die Erbschaftsteuer. Dann wären bestimmt auch die AfD-Wähler zufriedener. Als Kerner die Migrationskrise als eigentlichen Grund des AfD-Erfolgs anspricht, unterbricht Maischberger rigoros – aus Zeitmangel oder aus weiser Vorahnung.

Der Horror dieser Sendung sollte aber an diesem Punkt noch nicht beendet sein. Maischbergers letzter Gast ist Caroline Darian, die Tochter von Gisèle Pelicot, welche fast zehn Jahre lang von ihrem Ehemann betäubt und fremden Männern zur Vergewaltigung zugeführt wurde.

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Kommentare ( 122 )

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Kassandra
4 Monate her

Über islamische Expansionsmigration wird so gut wie gar nicht gesendet – und die kommen auch gar nicht anteilig im „Programm“ vor.

Riffelblech
4 Monate her

Die derzeitigen deutschen und europäischen Dauerkriegsprediger sollten doch zu einer einzigen verpflichtenden Maßnahme gezwungen werden.
Und zwar verpflichtend selbst ,mit ihren Familien – Frauen ,Kindern und der Verwandschaft bis zum 3. Grad ins Frontgebiet zu ziehen .
Mal sehen was dann von dem vollmundigen , besser sagt man wohl ,von der Großschnäuzigen Art einen Krieg förmlich herbei zu sehnen überig bleibt.
Im überigen ,ein sehr schönes Anschauungsbeispiel liefert derzeit der Gaza Streifen . Dort könnte man sich dem „ Mut „ für den Krieg in Europa holen.

Michael Palusch
4 Monate her

Ich habe schon mit sehr vielen Frauen über dieses heikle Thema gesprochen, aber bisher nicht eine Einzige gefunden die sich auch nur ansatzweise vorstellen könnte, 10 Jahre lang mehr als 200x betäubt und vergewaltigt zu werden, ohne in dieser Zeit auch nur das Geringste davon zu bemerken.

Last edited 4 Monate her by Michael Palusch
Kassandra
4 Monate her
Antworten an  Michael Palusch

Ich nehme an, sie hat lange Zeit auf welche Art und Weise auch immer von solchen Zuständen profitiert. Und wenn nur, dass sie gut ausgehalten wurde.
Dass es ein Verfahren gibt und dass das dann auch noch in der Öffentlichkeit derart dargebracht wird – wir leben tatsächlich in überaus interessanten Zeiten.

Kassandra
4 Monate her

Wenn ich jetzt mal platt fragen würde, weshalb die Eier nicht mal dazu ausreichen, dem Beitrag zu widersprechen würde ich eventuell nicht gedruckt werden.
Aber woran liegt es, dass nicht mal das in die Wege geleitet wird?
So arg viel anderes ist es ja nun tatsächlich nicht, was gegen diesen Staat „abgelehnt“ werden kann – das aber schon.

Kassandra
4 Monate her

Ja. Und wie die manche Nacht wohl mehrfach vergewaltigte und übel zugerichtete Pelicot will der getriezte Bürger aus dem Alp nicht aufwachen und tut so, als ob er nicht merke, wie übel ihm mitgespielt wird.
Aber tief unter der Oberfläche eines Durchschnittsgewissens sagt uns eine leise Stimme: „Es stimmt etwas nicht.“
C. G. Jung
.
Wir alle!!! wissen – nur manche trauen diesem Wissen noch nicht – und manche werden halt irre daran, dass jegliche Verlässlichkeit zumindest seit Merkel vollkommen perdu ist.

Michael Palusch
4 Monate her
Antworten an  Kassandra

„….und übel zugerichtete Pelicot“
Genau so, und das ist ja das merkwürdige an dieser Geschichte, war es offenbar nicht! Sie gab ja an, 10 Jahre lang von den Abscheulichkeiten nichts mitbekommen zu haben.

Brauer
4 Monate her

Goebbels schrieb schon 1931: “ Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke …. Nichts ist uns verhasster als der rechsstehende nationale Besitzbügerblock.“

jevgeni
4 Monate her

Ich tu mir so einen Mist überhaupt nicht mehr an. Verschwendete Lebenszeit. Spart somit Zeit und Nerven. Lasst die doch in ihrer Blase rumblubbern. Bringt eh nichts.

Budgie
4 Monate her

Wenn ich das lese was da gestern bei dem Hass und Hetzsender wieder verbreitet wurde, da kann ich nur sagen „Lieber den ‚Trump‘ im Hause als den ‚Merz‘ im Vorgarten!“

Or
4 Monate her

Das Anschauen von einzelne Sendungen des Staatsfunk und den dann in’nen Text gießen, ist wohl bei TE die Bestrafung für Autoren, die irgendwas verbockt haben. 😂

Hallo TE. Nicht ernst gemeint. 🤣

Lucius de Geer
4 Monate her

Wenn die Russen und die Amis diesen beamtenmäßigen Bundeswehr-Darsteller sehen, müssen die sich doch totlachen. Mit solchen Onkels will das Land also kriegstüchtig werden?

Kassandra
4 Monate her
Antworten an  Lucius de Geer

Sie lassen sie ja da. wo sich tatsächliche Mächte ansiedeln, schon gar nicht mehr auftreten, so dass sie sich Nebenschauplätze schaffen müssen, um überhaupt noch öffentlich wahrgenommen zu werden.
In den USA wie in Russland kommen solche, wenn überhaupt, nur noch als schlechte Beispiele zu Lasten ihrer Völker vor.
Immerhin erwähnt „uns“ Vance in seinen Reden immer wieder – wenn auch eher aufrüttelnd negativ.
Und Lawrow bestätigt, dass die Russen nichts mehr mit denen von der EU zu tun haben wollen. Deutschland explizit spricht er erst gar nicht an: https://rtnewsde.com/kurzclips/video/239507-mich-interessiert-position-europaeer-nicht/