Immer mehr Ladendiebstähle: Handelsverband beklagt „hochprofessionelle Bandenkriminalität“

Der Hauptgeschäftsführer des HDE, Stefan Genth, sieht im Zusammenhang mit Ladendiebstählen organisierte Banden und zunehmend aggressive Einzeltäter als Hauptproblem. Bei der Strafverfolgung bestehe ebenfalls Handlungsbedarf: 98 Prozent der Diebstähle würden erst gar nicht angezeigt.

picture alliance / dpa | Martin Schutt

Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), beklagt einen alarmierenden Anstieg von Ladendiebstählen in Deutschland. „Der Schaden durch Ladendiebstahl lag 2024 bei drei Milliarden Euro – 20 Prozent mehr als 2022“, sagte Genth dem Nachrichtenportal T-Online. Einen direkten Zusammenhang zwischen Self-Scanning-Kassen und Diebstahl wies er zurück: „Diesen Zusammenhang können wir nicht bestätigen.“ Stattdessen sieht Genth organisierte Banden und zunehmend aggressive Einzeltäter als Hauptproblem.

„Zum einen gibt es hochprofessionelle Bandenkriminalität. Tätergruppen fahren gezielt durch Innenstädte, stehlen hochwertige Ware – Parfüm, Schuhe, Elektronik – und verkaufen sie auf dem Graumarkt“, so Genth. „Zum anderen nehmen aggressive Einzeltäter zu, die Mitarbeitende angreifen, wenn sie erwischt werden.“ Auch bei der Strafverfolgung sieht Genth großen Handlungsbedarf: „Händler erstatten Anzeige, und die Staatsanwaltschaften stellen anschließend aus Effizienzgründen ein. In der Konsequenz melden viele Händler frustriert viele Ladendiebstähle nicht mehr bei der Polizei“, so Genth weiter. „Deshalb ist die Dunkelziffer extrem hoch: 98 Prozent der Diebstähle werden nicht angezeigt.“

Genth forderte gesetzliche Änderungen, Investitionen in Sicherheit und eine bessere Ausstattung der Justiz. „Ich fürchte Zustände wie in den USA, wo fast alles hinter Glas liegt. Das ist ein Ausdruck von Misstrauen gegenüber allen Kunden – obwohl über 90 Prozent ehrlich sind.“ Der Staat müsse deshalb „härter durchgreifen“ und Strafverfolgungsbehörden besser ausstatten.

TE sprach vor kurzem mit dem Polizeigewerkschafter Manuel Ostermann über Bandenkriminalität und die Machtlosigkeit der Polizei. Themen sind die reale Sicherheitslage im Land, die Herausforderungen für die Polizei im Einsatzalltag und der politische Umgang mit Migration und Kriminalität.

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Kommentare ( 27 )

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27 Comments
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H. Priess
3 Tage her

Wir machen doch immer alles nach, warum nicht das californische Modell übernehmen? Diebstähle unter 950 $ werden dort gar nicht verfolgt bzw. angezeigt ja es wurden schon Mitarbeiter angezeigt, weil sie sich Dieben in den Weg stellten festhielten was unter Freiheitsberaubung fiel. Warum nicht einkaufen mit QR Code? Alles wird gesichert, will ein Kunde ein Teil kaufen muß er den QR Code scannen und der Preis wird sofort vom Konto des Besitzers abgebucht. Die Tür öffnet sich, fertig. Will er sich nur etwas ansehen kann ein Mitarbeiter kommen. Alles Hochpreisiges so gesichert denn ich denke der Kartoffelklau wird sich in… Mehr

Manfred_Hbg
3 Tage her

Zitat(e): „Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), beklagt einen alarmierenden Anstieg von Ladendiebstählen in Deutschland. „Der Schaden durch Ladendiebstahl lag 2024 bei drei Milliarden Euro – 20 Prozent mehr als 2022“ (……………………………….). 98 Prozent der Diebstähle werden nicht angezeigt.“ > Wie deren bandenmäßiges Vorgehen abläuft, kann man z. Bsp auf YouTube sehen. Dort sind Filmaufnahmen aus GB zu finden. Denn auch diese Art von Diebstähle durch die „Bereicherer-Banden“ scheint dort auch schon länger ein Problem zu sein. Nun ja, das Tolle ist dann ja auch hier, dass wir nicht nur per Steuergelder für diese „Fachkräfte“ an bezahlen sind, sondern… Mehr

Paprikakartoffel
3 Tage her

Kein Mitgefühl mit dem Verband. Immer schön gegendert, immer schön Platz gehabt. Viel Spaß weiter damit.

non sequitur
3 Tage her

Bald haben wir hier kalifornische Verhältnisse im Einzelhandel, indem einer bestimmten Klientel die zusammengeklaubten Artikel im Gesamtwert bis, sagen wir 500 oder 1000 Euro vom Sicherheitspersonal hilfsbereit abgenommen werden, um sie diesen geschlätzten Kunden zum Ausgang zu tragen und ihnen dort, die Tür aufhaltend, mit einem dienstbeflissenen, „Bitte beehren Sie uns bald wieder“, strahlend zu überreichen.

giesemann
3 Tage her

Konsequenz: Nur noch Supermärkte für die Kinder Allahs, geführt von den Söhnen Allahs. Halal. Das wird lustig beim Zuschauen, kaufen muss man da ja nichts … .

AlNamrood
3 Tage her
Antworten an  giesemann

Gibt es doch schon zur Genüge. Geklaut wird dort vermutlich nicht.

Paprikakartoffel
3 Tage her
Antworten an  AlNamrood

Doch, und wie. Rotationseuropäer und Georgier kennen da nichts.

LunaMystic
3 Tage her

Die prozentuale Aufteilung von Ladendiebstählen nach Tätergruppen – also Kunden, Lieferanten und Personal – basiert auf Erhebungen von Handelsverbänden, Sicherheitsdienstleistern und Studien wie etwa dem EHI Retail Institute. Die genaue Verteilung kann je nach Branche, Land, Marktgröße und Sicherheitsmaßnahmen schwanken. Für den deutschen Einzelhandel gilt jedoch als grobe Faustregel folgende Aufteilung: Verteilung von Inventurdifferenzen (inkl. Diebstahl) im deutschen Einzelhandel: Tätergruppe Anteil am Gesamtschaden Kunden (extern) ca. 55–60 % Mitarbeiter ca. 20–25 % Lieferanten ca. 5–10 % Unklar / Sonstige ca. 10–15 % Details zu den Tätergruppen: Kunden / externe Täter (ca. 55–60 %) Typische Delikte: Mitnahme von Waren ohne Bezahlung, Preisschildmanipulation, Nutzung von Umkleiden, Taschen,… Mehr

MartinKienzle
3 Tage her

Anstatt Straftäter zu verfolgen (das zeigt der vorliegende Artikel auf), drangsaliert die alliierte BRD abermals Einheimische (https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/blitzermarathon-ab-4-august-nicht-alle-bundeslaender-machen-mit-a5207424.html)!

Kurzum: Wann erkennen die Autochthonen flächendeckend die Essenz der BRD, die AUSSCHLIEßLICH auf Zerstörung unserer Heimat beruht!?

Last edited 3 Tage her by MartinKienzle
Berlindiesel
3 Tage her

„Mitarbeitende“ Genth ist auch nur ein weiterer Linksliberaler, der nicht glaubensstark genug ist. Gendern und Ausländer als Täter verschweigen, aber mehr Polizei. Nein, Herr Genth, Sie müssen noch sehr viel mehr Buße tun, als Angehöriger des Volkes der Täter. Ladendiebstahl ist nur Notwehr von als Gebflüchtete gelesenen Menschen gegen die Grausamkeit und und Ungerechtigkeit des kapitalistisch-rassistisch-patriachalen Systems.

AlNamrood
3 Tage her

Ich sehe kein Sicherheitspersonal mehr wie es kurz nach 2015 üblich war oder während Corona. Seltsam, oder?

Auch der HDE nennt Ross und Reiter natürlich nicht.

Last edited 3 Tage her by AlNamrood
Danton
3 Tage her

Damit ist wohl ein für allemal das Narrativ abgeräumt, das keine Facharbeiter nach Deutschland kämen.

Last edited 3 Tage her by Danton