Das Sommerinterview der ARD mit Alice Weidel (AfD) wird zum Politikum. Die Manipulation der Meinungsbildung ist plumper denn je – und wird noch unterstrichen durch technische "Fehler und Zufälle", die alle zu Ungunsten des Interviewgastes ausfallen.

Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk lässt sich im „Kampf gegen rechts“, den linke Parteien zur Sicherung ihrer Machtposition führen, instrumentalisieren. Selten war das so offensichtlich wie im ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel (AfD). Auf mehreren Ebenen wurde hier zum Nachteil der Interviewpartnerin manipuliert. Manches war eine geplante Herabwürdigung des Gastes, anderes ein Ungeschick – doch in der Menge der Zufälle entsteht ein Muster.
1) Hat der Tontechniker geschlafen?
Die größte Herausforderung bei Videointerviews liegt oft nicht beim Bild, sondern beim Ton. Die Störaktion des „Zentrums für politische Schönheit“ war gerade auf diesem Feld effektiv – hätte es aber nicht sein müssen. Denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Sprachverständlichkeit trotz Störungen sicherzustellen. Viele Mikrofone verfügen über automatische Geräuschunterdrückung.
Ein etwaiges Atmosphären-Mikrofon hätte heruntergeregelt oder durch Richtmikrofone ersetzt werden können, um störende Nebengeräusche auszublenden und Weidels Antworten klar aufzuzeichnen. Noch einfacher wäre es gewesen, die Störgeräusche – etwa mithilfe von KI – aus der Tonspur zu filtern. Solche Funktionen sind in vielen Schnittprogrammen integriert oder können ab rund 20 Euro im Monat eingekauft werden.
Dass die ARD bei einem Jahresbudget von 6,8 Milliarden Euro auf solche Technik keinen Zugriff haben soll, wirkt unglaubwürdig. Und: Ist die Bereitstellung technisch hochwertigen Fernsehens nicht Teil des Auftrages der ARD? Stattdessen wird Propaganda linker Aktivisten ungefiltert weiterverbreitet – zur Demütigung des Interviewgastes.
2) „Spontane“ Demonstration
Eine Demonstration der „Omas gegen rechts“ fand direkt am Spreeufer statt, zwischen Fluss und Reichstagsgebäude – exakt so im Kamerawinkel, dass Weidel im Vordergrund und die Demonstranten im Hintergrund gut sichtbar waren. Das Kamerateam hätte leicht andere Perspektiven wählen können, um der Demonstration weniger Raum zu geben. Stattdessen wurde die Mini-Demo mit rund 30 Teilnehmern prominent inszeniert. Ein voller Erfolg für deren Organisatoren, die dieses Stilmittel nun sicher öfter einsetzen werden.
Bemerkenswert: Die Aktion wurde offenbar nicht – wie gesetzlich vorgeschrieben – 48 Stunden vorher angemeldet. Zwar sind Ausnahmen für Spontandemonstrationen möglich, jedoch stellt sich die Frage, wie „spontan“ diese Inszenierung wirklich war.
3) Der Adenauer-Bus im Halteverbot
Die NGO „Zentrum für politische Schönheit“ betreibt den sogenannten „Adenauer-Bus SRP+“. Ausgestattet mit Sirenen, Lautsprechern, Nebelmaschinen und Blitzlichtern hat er laut Spendenaufruf ein Ziel: „Zerstöre den Wahlkampf der AfD.“
Bereits im vergangenen Bundestagwahlkampf wurde der Bus gegen AfD und CDU eingesetzt. Diesmal beschallte er das Sommerinterview mit dem Slogan „Scheiß AfD“. Laut Polizei soll er nicht Teil der Demo gewesen sein, sondern „eine eigenständige, spontane Kunstdarbietung im öffentlichen Raum“ dargestellt haben – geparkt im Halteverbot der Paul-Löbe-Allee.
Am Bus war kein Fahrer anzutreffen, ein Verantwortlicher wurde erst nach längerer Suche telefonisch erreicht. Mit Konsequenzen muss er wohl nicht rechnen. Der Lärm ging derweil weiter. Die punktgenaue Koordination dieser „spontanen“ Aktionen ist bemerkenswert.
4) Echo im Ohr
Um die Verständigung trotz Lärms zu ermöglichen, erhielten sowohl Interviewer Markus Preiß als auch Alice Weidel im späteren Verlauf des Interviews einen Knopf ins Ohr. Problematisch: Wie Weidel während des Gesprächs erklärte, hörte sie auf ihrem Knopf ihre eigene Tonspur mit einigen Augenblicken Verzögerung. Ein konzentriertes Sprechen ist so kaum möglich. Sie nahm den Knopf daher heraus – womit Preiß‘ Fragen vor der Lärmkulisse kaum noch verständlich waren.
5) Warum kein anderer Ort?
Das Interview wurde im Internet live ausgestrahlt, im Fernsehprogramm aber erst mit einigen Stunden Verzögerung; eine Fortsetzung an einem anderen Ort wäre problemlos möglich gewesen. Naheliegend wären Räumlichkeiten im Bundestag gewesen, in dessen Nähe das Interview ohnehin stattfand. Auch das ARD-Hauptstadtstudio liegt nur wenige hundert Meter entfernt – ein freies Studio hätte sich sicherlich finden lassen. Wenn die Antworten des Gastes Alice Weidel den Verantwortlichen wichtiger gewesen wären als die Inszenierung des Anti-AfD-Protests.
6) Jetzt soll Alice Weidel schuld sein
Wie BILD meldet, begründet die ARD ihre Entscheidung, das Interview am ursprünglichen Ort fortzusetzen damit, dass man diese gemeinsam mit Alice Weidel getroffen habe. Doch Weidel konnte unmöglich einschätzen, wie schlecht der Ton letztlich sein würde. Hier wäre die Regie gefordert gewesen: Entweder den Ort zu wechseln oder – wie unter Punkt 1 beschrieben – technische Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dem Gast die Verantwortung für die mangelhafte Aufnahme zuzuschieben, ist schlicht peinlich.
7) Ständiges Unterbrechen
Ein weiteres Muster: ARD-Moderatoren neigen dazu, AfD-Politiker bei ihren Antworten wiederholt zu unterbrechen – mit angeblich kritischen Nachfragen. Auch im Sommerinterview wurde diese Taktik genutzt, diesmal aber unter besonders unfairen Bedingungen. Wie soll der Interviewgast auf Rückfragen reagieren, wenn er diese akustisch kaum wahrnimmt? Respektvoll wäre es gewesen, Weidel ausreden zu lassen. Doch respektvoll zeigt die ARD sich im Umgang mit ungeliebten Gästen selten.
8) Herabwürdigung des Interviewgastes
Als Alice Weidel erneut erklärte, Markus Preiß akustisch nicht zu verstehen, reagierte dieser hämisch: „Frau Weidel sagt gerne mal, dass sie etwas nicht verstanden hat.“ Anschließend folgte eine Erklärung zur Geräuschkulisse. Ein solch spöttischer Tonfall ist unjournalistisch – und nur möglich dank der durch Rundfunkbeiträge finanzierten Marktmacht der ARD. Auch die Rechtfertigung von Preiß, an die Zuschauer gerichtet, dass man das Interview trotz „vieler Zuschriften“ führe, ist herabwürdigend: Was soll diese Information leisten, außer den Interviewgast bloßzustellen? Vor allem, weil Weidel nicht die Gelegenheit gegeben wird zu antworten – stattdessen wurde an der Stelle ein Video eingespielt, welches die Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz wenig kritisch thematisiert.
9) Skandalisierung des Normalen
In einem Videoeinspieler heißt es: „Das Ziel ist klar: Das Kanzleramt. Nachzulesen in einem vertraulichen Strategiepapier der AfD.“ Und weiter: „Ein Keil soll getrieben werden zwischen CDU und SPD.“ Doch ist das nicht normales politisches Kalkül – insbesondere in einem demokratischen System? Offenbar nicht, wenn es von der AfD kommt.
10) Jetzt will man „Schlüsse ziehen“
Nach dem Interview-Desaster erklärte die ARD, man habe „bis zum Beginn der Aufzeichnung“ nichts von der geplanten Störaktion gewusst. Man wolle nun „Schlüsse ziehen und künftig Vorkehrungen treffen“. Was das konkret bedeutet, bleibt unklar – und lässt erwarten, dass alles beim Alten bleibt. ARD-Moderator Georg Restle jedenfalls findet die Störung der Arbeit seiner Kollegen gut:
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Die ARD leistet sich das, weil sie sich es leisten kann. Sie haben die Macht über die Bilder und damit über die Köpfe ihrer ahnungslosen Zuschauer. Sogar sogenannte „Journalisten“ freuen sich über das groteske Interview. Sicherlich ein Armutszeugnis für die ARD, aber eines, das bejubelt wird. Soviel zum Niveau der Qualitätsmedien und ihres Publikums. Es kann nur schlimmer werden.
Bei all dem Krach darf man nicht vergessen:
das ist ein gewagtes Ablenkungsmanöver von der Verfassungsrichterwahl!
Dem Chef des ZPS, Philip Ruch, ist zwischenzeitlich herausgerutscht, dass die Aktion mit diesem Störbus sowohl mit der Berliner Polizei, als auch mit der ARD abgesprochen war. In der Bannmeile rund um den Bundestag sind Demonstration übrigens gar nicht erlaubt, die ARD hat die Berliner Polizei also zu einer Straftat angestiftet, aber das passt ins Verbrecherprofil.
Auch wenn ich mich wiederhole – kleiner Reminder:
Wenn ich noch GEZ-Beiträge zahlen würde, wäre aller-, allerspätestens jetzt der Zeitpunkt einen Brief an meinen zuständigen ARD-Intendanten zu schreiben (Einschreiben eigenhändig). Direkte, klare Ansprache. Dass ich aufgrund dieser konkreten Vorfälle (und vieler anderer) sein vertragswidriges Verhalten (in Bezug auf den Rundfunkstaatsvertrag) nicht länger finanziell unterstützen kann. Und dass er seiner Drückerkolonne »Beitragsservice« sagen soll, dass sie mich nicht weiter mit Geldforderungen belästigen.
Dann alle Zahlungen einstellen und alle Briefe vom Beitragsservice zurückgehen lassen.
Keine Ursache, gern geschehen.
Gut inszeniertes Schaustück – trauen Sie den Initiatoren so viel Intelligenz zu?
Aber es funktioniert!
https://dev.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/zehn-manipulationen-im-sommerinterview/#comment-3138566
Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda! lässt Grüßen! Es ist der totale Knieschuß für den ÖRR. Ist alles zu Gunsten von der AfD gelaufen. Wer den Dreck heute noch einschaltet, dem ist eh nicht mehr zu helfen.
Jedenfalls sind jetzt alle schön abgelenkt von den „tollen“ Kandidatinnen für das Bundesverfassungsgericht.
Welche Maske lässt denn die ARD fallen? Die meisten hier misstrauen ÖRR schon seit spätestens 2015. Solange schaue und höre ich da auch schon nicht mehr hin.
By the Way:
Solche Beiträge wie dieser müssen über die Blase hinaus weiterverbreitet werden, um den „unsereDemokratie“ Aktivisten Paroli zu bieten und den Schlafschafen die Möglichkeit zu geben, etwas anderes zu lesen / hören als das betreute Denken vom Staatsfunk.
Da ich nicht in den sogenannten Social Medias unterwegs bin, mit Ausnahme von Whatsapp, setze ich in letzter Zeit diese Links in „Aktuelles“.
Besser als nichts……
Bitte die Finger von Whatsapp lassen, wenn es geht. Die haben jede Spitzelzusage gemacht und melden sehr gern jeden Andersdenkenden !
Eine Ergänzung, da ja jetzt Fußball kommt.
Bei der Fußball WM in Afrika, gelang es die afrikanischen Trötgeräusche aus den sogenannten Vuvuzelas live rauszufiltern.
Und die ARD soll die Technik nicht besitzen ?
Eine Unverschämtheit der ARD.
Ein Staat desavouiert sich selbst, in dem der Bürger per Zwangsgebühren ein solches Medium finanziert, das aus meiner Sicht schon lange nicht mehr den Verpflichtungen des
Medienstaatsvertrags gehorcht.
Dieser Vertrag regelt die Aufgaben und Pflichten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und fordert die Gewährleistung einer „unabhängigen, sachlichen, wahrheitsgemäßen und umfassenden Information und Berichterstattung“. Die Sender sollen die „Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit“ achten und eine „möglichst breite Themen- und Meinungsvielfalt ausgewogen darstellen“.