Terror in Mitteleuropa – und diese Wahlen werden nichts ändern

Der Terror reicht bis nah an diese Bundestagswahl heran. Egal ob in Berlin, Brandenburg oder Mulhouse – die Täter zeigen allen in Deutschland und Frankreich ihre Verachtung. Die Staaten bleiben machtlos. Und auch diese Wahl scheint nichts daran zu ändern.

picture alliance / NurPhoto | Jakub Porzycki

Es bleibt beim Aufruhr rund um diese Wahl. Die Unruhe scheint gekommen, um zu bleiben. Seit dem Attentat von Magdeburg kündigte sich an, dass dieser Wahlgang kein normaler werden würde. Es folgten Aschaffenburg, München und nun Berlin. Es ging wieder um etwas – zumindest ansatzweise. Die Prozente der AfD in Wahlumfragen kamen denen der Union gefährlich nahe. Und so vollzog die Union nach Jahren des Mauerns und Schwafelns einen beherzten Schwenk in der Migrationspolitik.

Zumindest ließ sie es so aussehen. Denn eigentlich ist es beim Mauern und Schwafeln geblieben – nur ließ man es zeitweise anders aussehen. Für die Zeit nach der Wahl hat sich Friedrich Merz schon vorsorglich fest eingemauert. Nichts deutet derzeit darauf hin, dass er sein Versprechen, nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten, aufgeben wird. SPD oder auch Grüne werden sich beizeiten die Finger nach der Macht lecken. Das Gleiche gilt für die Union, die den NGO-Staat akzeptieren und neu umarmen wird.

Am Freitag stach der anerkannte Asylzuwanderer Wassim Al-M. aus Syrien, zugewandert als Minderjähriger, einen spanischen Touristen in den Hals. Eine Not-OP rettete das Leben des Spaniers. Der Tat wird eine antisemitische Motivation zugeordnet.

Der Täter reiste eigens von Leipzig nach Berlin. Er lebt in einer Gemeinschaftsunterkunft und ist polizeibekannt. Am Stelenfeld stach er angeblich „unvermittelt“ zu, so die Tagesschau, später ließ er sich ohne Widerstand festnehmen. Keine Affekttat offenbar. Folgte der 19-jährige Syrer dem neuesten Aufruf zum Terror durch den IS? Der Polizei sagte er offenbar, dass seit einigen Wochen der Plan in ihm gereift sei, „Juden töten“ zu wollen.

Der afghanische IS Provinz Khorasan hatte jüngst Auto-Attentate mit den Worten „Überfahre sie!!“ gefordert. Aber es heißt in den Online-Veröffentlichungen auch „Auf zum Schlachten“. Das Schlachten ging weiter in diesen Vorwahltagen. Die Polizei geht von „politisch motivierter Kriminalität“ aus. Das ist auch ein eher beschönigender Ausdruck für den kleinen Dschihad der gezückten Messer.

Am Tag zuvor nahm die Polizei einen 18-jährigen Tschetschenen am Berliner Flughafen fest. Der junge Mann hat die russische Staatsbürgerschaft, er ist aber wohl kein Agent Russlands, sondern des Islamischen Staats. Denn um sich dem anzuschließen, wollte er ausreisen. Der Standort dieses „IS“ wäre dann übrigens in Afrika gewesen. Ermittlungen der Polizei hatten außerdem ergeben, dass der Tschetschene plante, eine Briefbombe an die israelische Botschaft zu schicken oder wahlweise Passanten im Umfeld der Botschaft anzugreifen.

Nun noch Mulhouse: Es war am Samstag, als ein 37-jähriger ausreisepflichtiger Algerier drei städtische Polizisten mit einem Messer verletzte und einen 69-jährigen Portugiesen umbrachte, alles unter Allahu-akbar-Rufen. Ein Polizist wurde an der Halsschlagader verletzt, ein anderer an der Brust. Man sollte nicht denken, dass Messerangriffe in Deutschland glimpflicher ausgehen. Es wird aber anders darüber berichtet.

Mulhouse liegt im Elsass, nicht weit von der deutschen Grenze entfernt. Wäre auch dieses offensichtlich islamisch motivierte Attentat als Signal an die heute wählenden Deutschen zu werten? Und auch den französischen Behörden war der dringend Tatverdächtige schon bekannt. Er galt laut der staatlichen Datei als terroristischer Gefährder, als islamischer Fundamentalist und Extremist. Es ist übrigens erst einen Monat her, dass ein 32- jähriger Mann in einem Supermarkt im Vaucluse unter „Allahu akbar“ einen Kunden verletzt hat. Das letzte tödliche Attentat ereignete sich im Dezember 2023, als ein Franko-Iraner ein deutsch-philippinisches Touristenpärchen am Eiffelturm angegriffen und den Mann getötet hatte.

Nun hört man, dass sich Algerien zehn Mal geweigert habe, die Abschiebung des jetzt zum Täter gewordenen Mannes zu akzeptieren – und das, während Frankreich und die EU jedes Jahr hunderte Millionen Euro an Algerien zahlen, vor allem auch im Rahmen des Programms für „Nachbarschaft, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit“ („Neighbourhood, Development and International Cooperation Instrument“, kurz auch „NDICI – Global Europe“ genannt).

Die Lösung mit Ländern wie Algerien mag noch dauern oder auch nie kommen, was Frankreich und Länder mit inzwischen ähnlicher Neo-Demographie vor das Problem stellt, was es mit seinen „Problemen“ denn nun macht und wohin es sie exportieren kann. Aber in Frankreich ist man zumindest einen Schritt weiter als in Deutschland, wo Abschiebungen von Straftätern nach Syrien noch Teufelszeug sind.

Wird sich das nach den Wahlen ändern? Man wagt es nicht zu prophezeien, will es aber auch nicht ausschließen. Im Grunde ist es unmöglich. Denn die CDU wird so etwas wohl weder mit SPD noch mit den Grünen durchbringen. Und die politische Kraft, die hier etwas anders machen will, die AfD, bleibt nach Stand der Dinge von der Macht ausgeschlossen, ein Rechtsbündnis für Deutschland ist noch immer unmöglich. Da wird Merz Merkel wohl treu bleiben.

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Kommentare ( 20 )

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Hektor
23 Tage her

wie man auf dem Bild gut sehen kann, Securityfirmen und Mitarbeiter werden immer mehr von Migranten geleitet und besetzt , sorry bei mir hat das einen komischen Beigeschmack

Deutscher
24 Tage her

Damit Wahlen was ändern, müssen die Wähler sich ändern. Aber die haben Angst vor ihrer eigenen Meinung – jedenfalls die „konservativen“. Die waren mehrheitlich wieder sehr brav.

Last edited 24 Tage her by Deutscher
Juergen P. Schneider
24 Tage her

Wenn nacheinander mehrere Regierungen eines Landes über Jahre hinweg den Zustrom von ungebildeten Versorgungsempfängern, asozialem Pöbel, Mördern, Totschlägern, Vergewaltigern und Terroristen zur Staatsräson erklärt haben, wird dieser Staat sich schwertun, davon wieder abzurücken ohne zuzugeben, sich geirrt zu haben. Wie Thomas Sowell einmal sehr richtig bemerkte, gibt es nichts Dümmeres und Gefährlicheres als wichtige Entscheidungen in die Hände von Leuten zu legen, die keinen Preis dafür bezahlen müssen, wenn sie sich geirrt haben. Das vollkommen übergeschnappte Altparteienkartell wird keinen Preis zahlen müssen, außer Verlusten bei den Wahlen, die aber nichts bewirken werden. Für die Versorgung der gescheiterten Parteischranzen ist ohnehin… Mehr

verblichene Rose
24 Tage her

Jemand schrieb hier kürzlich mal, dass auch die AfD nichts an diesen Zuständen ändern würde. Möglicherweise hat er recht, wenn man den Moment betrachtet, aber wer gestern die „Elefantenrunde“ nach der Wahl gesehen hat, der wird sich bei all dem Zurückrudern von Merz und Söder noch wundern, was alles noch so geht! Aber das schaffen „wir“ schon, wenn nur der Abstand einer Armlänge eingehalten wird und „wir“ noch genügend Geld für die Abgaben- und Steuererhöhungen locker machen. Ist aber schon komisch, dass ich mich früher ohne Angst in das dickste Gedränge traute und sich der Steuerzahlergedenktag noch irgendwo im Frühling… Mehr

DeppvomDienst
24 Tage her

Wenn ein Bild mehr als Tausend Worte sagt, dann das Titelbild. 2 von 2 Beamten mit ziemlich sicherem Clan- Hintergrund und Islamistenbart. In meiner Abteilung bin ich schon lange der letzte Arzt mit deutscher Muttersprache. Denoch stimmen weiter 80% für weiter so. Dann denkt mal nach, wer wird euch mit Macht Strafverfolgen und wer wird euch, wenn ihr krank seit, versorgen ?

Fieselsteinchen
24 Tage her

Ist es denn nicht so gewollt? Wir haben doch in weiten Teilen ein bereits mündlich geltendes Zwei-Klassen-Recht: in der Verteilung des “Búrger”gelds, im strafrechtlichen Bereich, bei der Vergabe von Sozialwohnungen. Im Königreich Starmers, der übrigens mit den Stimmen der Islam(ist)en in Teilen des Landes an die Macht kam, sprechen diese bereits offen über die Zukunft GBs: Sharia und wer sich nicht einfügt, wird gefügig gemacht. Dhimmisteuer zahlen wir doch alle schon. Wenn es zu keiner groß angelegten Remigration in Deutschland kommt, werden sich diese Kräfte weiter krebsartig ausbreiten und es dauert nicht einmal 5 Jahre! Der Osten scheint sich möglicherweise… Mehr

Haba Orwell
24 Tage her

> Das Gleiche gilt für die Union, die den NGO-Staat akzeptieren und neu umarmen wird.

Könnte Trump einfordern, endlich mal in Westeuropa Ordnung zu schaffen? Am besten explizit von Merz, dass dieser statt mit Taurus einen Weltkrieg provozieren für sichere Straßen sorgt. Und selbst wenn er die Bunteswehr auf Streife schicken müsste – in Paris und Rom habe ich Soldaten neben Sehenswürdigkeiten gesehen.

Freigeist63
24 Tage her

Ich hatte mir mehr Zuspruch zur AfD erhofft, da mir mein Umfeld das signalisiert hat. Aber manchesmal ist der Weg das Ziel.

Die Zeit scheint noch nicht reif zu sein. Der Heilpraktiker sagt, erst wird’s schlimmer, bevor es besser wird. Ich denke auch nicht, daß die AfD 2029 die 40% knackt. Es wird wohl so sein, dass sich die CDU wandeln wird, und auf eine Koalitionsfähigkeit hinarbeitet.

Bis dahin werden wir uns das Elend anschauen und ertragen müssen. Mir graues schon.

Kassandra
24 Tage her

In Mulhouse gab es außer dem toten Portugiesen und den beiden verletzten Polizisten wohl noch 5 weitere verletzte Personen – und Akif Pirincci schrieb ja schon 2013 vom Schlachten, das begonnen hat. Ja. So auch eine Einschätzung aus den USA, denn die cdu wird Grenzschutz wie Ausweisungen nicht angehen: The German election results won’t change anything. The establishment parties (CDU and SPD) won’t have enough for a majority, so they will likely include the Greens. This coalition won’t be able to agree on anything. The AfD got 20% (wants mass deportations), big enough to block the the big two parties,… Mehr

rainer erich
24 Tage her

Ich verstehe die Semantik nicht. Es war vor dieser „Wahl“ klar, auch hier auf TE, dass die sich nun ergebende, nicht ueberraschende Konstellation mindestens ein “ weiter so“ bedeutet, realistisch betrachtet eher ein noch schlimmer. Schlicht deshalb, weil Merz nicht nur den Merkelianern, sondern auch rot oder rotgruen folgen wird. Die letzten Artikel finde ich gelinde gesagt vom Tenor her erstaunlich. Sind wir wieder einmal in der merz’schen Hoffnungstraegerphase? Gibt es dafuer neue, konkrete Anhaltspunkte, dass er mit der AfD koaliert? Ist es die Erleichterung, dass die AfD trotz Zugewinns irrelevant bleibt? Das Wort “ scheint“ darf jedenfalls gestrichen bzw… Mehr