414.000 Euro Steuergeld für neuen „Denk-Ort für sexuelle Vielfalt“

Diversität und Vielfalt lässt sich die Hansestadt etwas kosten: Unter Zusammenarbeit mit der LGBTQ-Szene soll in Hamburg ein Denkmal entstehen, das an "Ausgrenzung und Diskriminierung nicht-heterosexueller Menschen sowie Menschen aller Geschlechter" erinnert.

picture alliance/dpa | Christian Charisius
Christopher Street Day 2025 in Hamburg

Deutschland hat Rekordschulde, Betriebe siedeln um, die Ausgaben für das Bürgergeld explodieren – in Hamburg sitzt das Steuergeld aber weiter locker: Die Stadt finanziert nun für 414.000 Euro an der Alster einen „Denk-Ort für sexuelle Vielfalt“.

Der „Denk-Ort“ an der Ecke Neuer Jungfernstieg/Lombardsbrücke soll an Ausgrenzung und Diskriminierung nicht-heterosexueller Menschen sowie Menschen aller Geschlechter erinnern. Zugleich soll er einen prominent sichtbaren Raum für alle Personen der „LSBTIQ*-Community“ schaffen und zu Begegnung und Akzeptanz einladen – meint die Stadtverwaltung Hamburg.

Die zivilgesellschaftliche Initiative „Denk-mal sexuelle Vielfalt“ setzt sich seit 2018 für einen solchen Ort ein. Die Hamburger Bürgerschaft hatte 2019 den Senat ersucht, Möglichkeiten für die Einrichtung eines solchen Denk-Ortes zu prüfen. Nach zahlreichen Gesprächen und Beteiligungsverfahren mit LSBTIQ*-Initiativen, den Behörden und dem Bezirk Hamburg-Mitte wurde der Platz am Neuen Jungfernstieg/Lombardsbrücke vorgeschlagen und nun vom Senat beschlossen.

Dr. Carsten Brosda (SPD), Senator für Kultur und Medien: „Mit dem Beschluss des Senats zur Umsetzung des Denk-Orts für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt setzen wir in der Pride-Week ein deutliches Zeichen für gleiche Rechte für alle. Wir wollen mit dem Ort dauerhaft zeigen, dass Hamburg für Vielfalt und Respekt steht. Wir wollen aber auch daran erinnern, dass die LSBTIQ*-Szene auch hier lange unterdrückt wurde und auch heute im Alltag immer wieder Diskriminierung erfahren muss. Hier soll ein Ort entstehen für Begegnung und Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Hamburg ist stolz darauf, einen Platz zu schaffen, der einen Raum für Selbstbestimmung eröffnet und gleichzeitig zum Reflektieren anregt. In ihm soll sich das Streben nach Gleichberechtigung, Akzeptanz und gegenseitigem Respekt in der Gegenwart manifestieren und die Erinnerung an vergangenes Unrecht und Verfolgung sichtbar werden.“

Die Konzeption des Denk-Ortes ist in enger Zusammenarbeit mit der zivilgesellschaftlichen Initiative „Denk-mal sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ sowie mit rund 70 Teilnehmern eines Workshops aus insgesamt 40 unterschiedlichen Organisationen der Hamburger LSBTIQ*-Szene entwickelt worden. Der Beteiligungsprozess begann mit einem Werkstatttag mit Impulsvorträgen und Workshops im Herbst 2020 und wird in den kommenden Monaten weitergeführt.

Für die Realisierung des Denk-Ortes sollen 300.000 Euro zur Verfügung gestellt werden, für das Wettbewerbsverfahren und die Vorbereitung weitere 114.000 Euro. Nach Zustimmung durch die Hamburger Bürgerschaft soll ein mehrstufiger künstlerischer Wettbewerb unter Einbeziehung der LSBTIQ*-Gruppen ausgelobt werden.

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Kommentare ( 37 )

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maru
2 Tage her

Ich bin begeistert ! Endlich gibt es in Hamburg einen Ort zum Denken. Das wurde auch allerhöchste Zeit.
Aber bedeutet jetzt die Festlegung „Denkraum für sexuelle Vielfalt“ daß ich da nur hingehen darf wenn ich Sexualität im Sinn habe?

Thilo Braun
2 Tage her

Interessant ist auch der Ort. Ein schönes bewachsenes Fleckchen am Ende der Binnenalter, wo derzeit die Skulptur „Die Windsbraut“ steht. Da soll jetzt ein LGBTQ++ Horrortrip gebaut werden, um die schöne Gegend zu verschandeln.

Michael Palusch
2 Tage her

…ein deutliches Zeichen für gleiche Rechte für alle.

Mich würde mal interessieren, wo nach Ansicht von Dr. Carsten Brosda (SPD) Unterschiede in den Rechten gibt? Wer konkret, hat ein Recht, was ein anderer hat, nicht?
Und, wenn das tatsächlich so ist, warum hat noch keine der vielen steuergeldfinanzierten LBGTQ+-xyz-Lobbygruppen vor dem BVerfG dagegen geklagt?
Aber natürlich geht’s nicht um „gleiche Rechte für alle“. Es geht darum, der LSBTIQ*-Szene einen Sonderstatus und Privilegien einzuräumen. Es geht darum, dass eine kleine Minderheit die übergroße Mehrheit jederzeit und überall mit ihrer zur Schau gestellten „Andersartigkeit“ unwidersprochen und ungefragt belästigen darf.

W aus der Diaspora
2 Tage her

Ich hätte da eine passende Idee für dieses Denkmal: Eine übergroße skulptur von zwei kopulierenden Schnecken.
Die sind von Natur aus gleichzeitig männlich und weiblich und haben faktisch so gut wie keinen Denkapparat. Passt somit perfekt zum Thema …

Klaus Uhltzscht
2 Tage her
Antworten an  W aus der Diaspora

Der auch überregional bekannte Hamburger Staatskünstler Udo Lindenberg könnte eine solche Skulptur erschaffen.

giesemann
2 Tage her
Antworten an  W aus der Diaspora

Aber Frau W., wer wircht denn so harchte Worchte jebrauchen. (So Conny Adenauer mal auf den Anwurf eines Abgeordneten, er habe „gelogen“. Dabei hat der das ständig …). Und ein bisschen bi schadet nie, oder?

Manfred_Hbg
2 Tage her

Zitat: „Für die Realisierung des Denk-Ortes sollen 300.000 Euro zur Verfügung gestellt werden, für das Wettbewerbsverfahren und die Vorbereitung weitere 114.000 Euro.“ > Fast schlappe 500.000 Ocken für einen -hahaha…..- „Denk-Ort“ – einen „Denk-Ort“ für einen „prominent sichtbaren Raum für alle Personen der „LSBTIQ*-Community““. Wenn man nicht wüßte, dass gerade auch das ewig rote oder rotgrüne Hamburg nicht auch ganz besonders links-verseucht ist, dann könnte man ein solches Bauvorhaben und diesen „Denk-Ort“ für einen Scherz halten. Und noch irrer wird es, wenn man bedenkt, dass in Hamburgs sog. Odachlosenunterkünfte laut den Hamburger Senat seit 2015 dank ewigen Nachschub durchgehend ~32000… Mehr

Milton Friedman
2 Tage her

Die ganze Verlogenheit des links-grünen Hamburger Milieus wird schon sichtbar, wenn man sich das Foto anschaut, dass hier im Artikel verwendet wird – ein Pressefoto vom CSD auf dem Hamburger Steindamm. Liebe Braunhemden in bunt: Warum baut ihr euer Denkmal nicht direkt dort auf – Am Steindamm ? Dort wo die meisten körperlichen Übergriffe gegen Nicht-Heteros passierten in den letzen Jahren? Warum spielt ihr eich zu Helden auf, gegen imaginäre Homophobe an einem Tourihotspot, aber habt nicht einen funken Rückgrat dort Farbe zu bekennen, wo es notwendig ist? Warum gilt euer erhobener Zeigefinger den Bildungsdeutschen, die diesen Platz frequentieren, nicht… Mehr

Dellson
2 Tage her

Logische Konsequenz. Der nächste und sicher nicht letzte Dominostein einer dekadenten, destruktiven kleinen Klasse auf ihrem Weg in die Bedeutungslosigkeit. Diese Projekte sind reine Machtsymbole, um der Bevölkerung zu suggerieren, wer nicht mitmacht wäre ein schlechter Mensch. Das übliche Spiel von der Manipulation der Massen. Geiz ist geil oder wie hier das Beispiel: der Preis ist heiss! Also Opfer, um des Opfers wegen. Es gab den Tanz um das goldene Kalb, die blau angemalten Menschenopfer der Mayas ( da gab es die AfD noch nicht!), Inkas, Azteken, Wikinger, Römer, Germanen, alle Kulturen hatten ihre Rituale. Unterschied zu heute sollte jedoch… Mehr

verblichene Rose
2 Tage her
Antworten an  Dellson

Diese Leute haben einfach das Borderline-Syndrom übersprungen und befinden sich bereits auf dem Höhepunkt der suizidalen Dekadenz.
Tja, die Zeit ist eben schnelllebig. Da kommt man nicht mehr mit.
Vielleicht beruhigt sich das aber auch wieder und aus dem Tempel wird dann ein öffentliches WC. Davon gibt es in Hamburg nämlich wirklich viel zu wenig.

flo
2 Tage her

Wenn man „ein deutliches Zeichen für gleiche Rechte für alle“ setzen wollte, müsste man doch bitte neben die neue Statue eine für die heteronormative Bevölkerungsmehrheit stellen, die es evtl. auch gern hat, noch ein paar Rechte zu haben. Und dann fielen mir noch sehr viele Gruppierungen ein, die neben der Queer-Community auch staatlich wertgeschätzt und umsorgt werden sollten und gern eine eigene Skulptur bekommen könnten. Überhaupt: Denkmäler erhalten normalerweise vor allem Personen und Gruppierungen, die nicht mehr leben und sich um die Gesellschaft verdient gemacht haben, sofern es sich nicht um Kunst handelt (wobei linksgrüne Kreise die früher Geehrten nicht… Mehr

Mikmi
2 Tage her

Es mag ja sein, das es sicher Minderheiten gibt, nur das das jetzt alle zu akzeptieren haben, find ich persönlich diskriminierend. Was kommt als nächstes, eine Fahrradspur auf der Autobahn, bundesweit? Gibt es bald auch ein Flaschensammler-Denkmal für Rentner?

Zack
2 Tage her

Mann, Mann, Mann! Erstens kann ich diesen Schei* nicht mehr hören oder lesen: Zizat: “ …Dr. Carsten Brosda (SPD), Senator für Kultur und Medien: „Mit dem Beschluss des Senats zur Umsetzung des Denk-Orts für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt setzen wir in der Pride-Week ein deutliches Zeichen für gleiche Rechte für alle….“ Und zweitens: Ist Denen eigentlich nicht klar, dass Sie mit diesen (mittlerweile aufdringlichen und nervenden) Umzügen und der Einwanderung Scharia-Begeisterter im wehrfähigen Alter unweigerlich in eine Katastrophe marschieren, die für mindestens eine Seite blutig und grausam enden wird?! Es sollte wohl klar sein, wer dann den Kürzeren zieht… Und… Mehr