Linker Protest an Weidels Wohnort findet statt – rechte Gegendemo wird untersagt

Eine linke Demonstration hat sich in Alice Weidels Wohnort in der Schweiz angesagt. Ein Schweizer Bündnis aus der Coronazeit wollte dagegen halten, dessen Demo wurde jedoch nicht gestattet. Offenbar messen linke Politiker auch im Alpenland mit zweierlei Maß. Das ist für Rimoldi und die seinen ohnehin voll.

picture alliance/KEYSTONE | URS FLUEELER
„Demo gegen Rechts“ in Einsiedeln, Schweiz, 22. Februar 2025

Das mediale Gerede über den Wohnsitz von Alice Weidel hat an diesem Samstag Konsequenzen, die wiederum die AfD-Kanzlerkandidatin und ihre Familie zu tragen haben werden. An Weidels Schweizer Wohnort Einsiedeln haben sich linke Demonstranten aus Hessen angesagt. Derweil ist unbekannt, welche Gruppen genau hier zur Demo aufrufen. Sind es Antifa? Bekommen sie Staatsgelder? Das sind die üblichen Fragen, die man bei all den generalstabsmäßig organisierten Massenaufläufen der letzten Wochen stellen muss. „Klein und kurz“ soll die Demonstration angeblich werden, sagte ein Kantonsbeamter, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit gelte für alle, sofern sie rechtmäßig ausgeübt wird. Der politische Beamte gehört freilich der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SP) an.

Sein Spruch gilt offenbar nicht für alle, so etwa nicht für die angemeldete Gegendemonstration des Schweizer Bündnisses „Mass-voll“. Die Initiative hat sich in der Coronazeit gebildet und dann vor allem gegen die staatlichen Maßnahmen protestiert. Zu dem Showdown „Linke Demo gegen Rechts trifft auf rechte Demo gegen Links“ sollte es nicht kommen. Als Grund werden Sicherheitsbedenken genannt, da „zwei gleichzeitige Demonstrationen im Dorfkern Einsiedeln“ laut der Kantonspolizei Schwyz „ein zu großes Sicherheitsrisiko“ darstellen würden.

Man kann sich noch erinnern, als vor zwei Jahren Demonstranten bei bundesdeutschen Politikern für Aufruhr sorgten, als sie zu ihren Privathäusern zogen. „Corona-Gegner bedrohen Politiker vor ihren Privathäusern“, klagte die FAZ damals. „Bedroht“ wurden die Politiker unter anderem mit Lärm, Trommeln und Trillerpfeifen. Im Harz zogen auch einige Bürger mit Fackeln los. Von „Psychoterror“ war die Rede.

„Unsere Demo gegen Links wird logischerweise nicht bewilligt“

Ob der auch heute Nachmittag in Einsiedeln stattfinden soll, wird sich erweisen. Alice Weidel ist laut Nachrichten andernorts beschäftigt. Die Demo träfe also nur ihre Partnerin und die gemeinsamen Kinder. Aber auch der Widerstand der Schweizer „Mass-voll“-Bewegung bleibt. Nicolas A. Rimoldi, früher bei der FDP und auch für die Neutralität der Schweiz engagiert, ist der Präsident der Bewegung und ruft Mitglieder und Unterstützer auf, trotzdem nach Einsiedeln zu ziehen – ohne eindeutige Kennzeichen einer Demonstration, aber doch präsent auf dem zentralen Platz des Dorfs.

„Verkleidet euch als Rimoldi mit Perücke und Zigarre!“, ruft Rimoldi die Unterstützer auf: „Linke Politiker tolerieren und bewilligen eine Demo gegen Rechts in Einsiedeln. Unsere Demo gegen Links, für Grundrechte, Meinungsfreiheit und Demokratie wird logischerweise nicht bewilligt.“ Das sei „ein unhaltbarer Angriff auf unsere Bundesverfassung“ und auf die Schweiz. Linksextreme Kreise wollten Alice Weidel mit ihrer Familie nach Biel auch aus Einsiedeln verjagen, bewertet Rimoldi die Lage.

Derweil raten die Jusos aus dem Kanton Schwyz, zu dem auch Einsiedeln gehört, von einer Teilnahme an der linken Demonstration ab. „Wir raten klar davon ab, an der Demonstration teilzunehmen, da wir die Situation für zu gefährlich halten!“, heißt es in einem Tweet. So existiere nach dem Wissen der Schweizer Jusos kein Sicherheitskonzept für die Anti-Weidel-Demonstration.

Viele Schweizer werden es überhaupt übergriffig finden, dass der Protest linker Gruppen aus Deutschland in dieser Weise in die Schweiz hineingetragen wird. Derweil müssen AfD-Politiker auch in deutschen Landesteilen Gewalt (hier gegen Sachen) und Drohungen gewärtigen, wie ein aktueller Fall aus NRW zeigt.

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Kommentare ( 45 )

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Sterling Heights
21 Tage her

Sie sollte sich einen anderen Zweitwohnsitz suchen: Ungarn, Polen, Slowakei mit einer guten Flugverbindung. Ich war früher oft in Brastislava.

Simplex
24 Tage her

Was sagt denn Roger Köppel zu dieser Blamage der Kantonsregierung?

Monostatos
25 Tage her

Genau dieselben Machenschaften des linken Mobs wie nach der Wahl des FDP-Politikers Kemmerich und natürlich wie „damals“, als immer wieder der „ gesunde Volkszorn“ inszeniert wurde.

Niklot
25 Tage her

Dieser Schweizer Führer, sorry, Fuhrer, will Frau Weidel für die Angriffe der Linken haftbar machen. Sie solle sich „benehmen“. Stalin hätte Schuldzuweisungen nicht besser formulieren können. Das hat Millionen Menschen das Leben gekostet. Nun geht es der Frau und den Kindern von Alice Weidel an den Kragen. „Unsere Dromkratie“ gibt es also auch in der Schweiz.

Fieselsteinchen
25 Tage her

Schon ein heftiges Ding! Hier wird vorsätzlich und ausschließlich die Familie von Alice Weidel bedroht! Sind das wirklich Schweizer oder herangekarrte Deutsche? Und der Habeck hat auf seiner Fähre gejault, für nichts, wie sich in den Untersuchungen herausstellte! Diese doppelten Maßstäbe sind nur noch ekelerregend! Ich wünsche mir sehr, dass diese Angelegenheit ein richtig heftiges, auch internationales Nachspiel für die linksextreme Noch-Ampel in Deutschland hat!

Luke
25 Tage her
Antworten an  Fieselsteinchen

Es waren herangekarrte Deutsche, wie immer. Unsere Nachbarländer sollten so langsam Grenzkontrollen zu Buntland einführen, um ihre eigenen Bürger zu schützen.

Michaelis
25 Tage her
Antworten an  Fieselsteinchen

Soweit ich weiß, sollen diese „Demonstranten“ weit überwiegend aus Deutschland gekommen sein.

MartinKienzle
25 Tage her

Wenn die sogenannten „Demokratien“ des sogenannten „Westens“, eine Erfindung der Freimaurerei (siehe dazu Scholz‘ Rede https://www.youtube.com/watch?v=_6g7k-18dJI), die gemäß der freimauerischen Losung „Ordo ab chao“ („Ordnung aus Chaos“) Unordnung und Verwirrung zeitigen (siehe unter anderem jene sogenannte „Demo gegen rechts“ in Weidels Wohnort) demnächst auf dem Müllhaufen der Geschichte liegen werden, muss zwingend die christlich-patriarchale Gesellschaftsordnung, die wiederum auf der christlich-traditionellen Familie mitsamt den darin zu findenden deutlich definierten Aufgaben des Mannes und der Frau fußt, erneut errichtet werden, um das durch die sogenannten „Demokratien“ verursachte Chaos beseitigen zu können!

Christopf
25 Tage her

250 waren es laut swissinfo. Die deutschen Medien sprechen von Hunderten und davon, dass ein Zeichen gesetzt wurde. In den schweizer Medien ist es eher eine Randnotiz und wird als typisch deutsches übergriffiges Verhalten wahrgenommen.

Kassandra
25 Tage her

Was für feiste Dummbratzen. Ich wette, dass nicht einer das Programm der Blauen auch nur ansatzweise kennt, wenn man denn nachfragen würde. Was heißt, die fuhren dahin bzw. wurden dahin gebracht, um mit ihrem indoktrinierten Verstand in der Öffentlichkeit, auch noch in der Schweiz, auffällig zu werden. Wer sich halt für so was herzugeben bereit zeigt? . Dabei gab es 2-fach in Deutschland bereits Massen, denen man den Verstand nahm – und die „danach“ von nichts gewusst haben wollen. Und damals nannte man die Verfolgten nicht „Rechte“, sondern hat sich andere Merkmale ausgesucht, die „von oben“ als nicht gelitten propagiert… Mehr

Madame Blume
25 Tage her

Wieso lässt die Schweiz, die – eigentlich – ein politisch neutrales Land sein und sich nicht an Konflikten anderer Länder beteiligen will, Demos von deutschen Linken gegen eine deutsche Politikerin und etwaige Gefährdung deren körperlicher Unversehrtheit auf schweizer Boden zu?

Last edited 25 Tage her by Madame Blume
Kassandra
25 Tage her
Antworten an  Madame Blume

Weil die Schweiz halt auch nicht ganz „unwoke“ sein wird.
Roger Köppel kann sicher Auskunft geben.

Hummi
25 Tage her

Ich bin mittlerweile der Meinung , die AfD soll sich auflösen und Frau Weidel und alle anderen Spitzenpolitiker , sollten einen normalen Job nachgehen und ein ruhiges entspanntes Leben führen ! Denn die Masse dieses Volkes will die AfD sowieso nicht und lässt sich lieber Linksgrün regieren und drangsalieren! Wozu sollten sie sich dann für ein selten dämliches Volk ihr eigenes Leben versauen lassen ? Probleme hätte dann nur die Medien und Altparteien, denn sie hätten niemand mehr gegen den sie hetzen und von ihrer eigenen Unfähigkeit ablenken könnten

Last edited 25 Tage her by Hummi
Or
25 Tage her
Antworten an  Hummi

Laut dem Psychologen Stanley Milgram verfügen 80% der Bevölkerung weder über die psychologischen noch über die moralischen Ressourcen, sich einer Anweisung einer Autorität zu widersetzen, egal wie unrechtmäßig diese Anweisungen auch sind.

Ich bin der Meinung, das kumuliert doch auffällig mit dem aktuellen Stimmenanteil der Alternative.

Kassandra
25 Tage her
Antworten an  Or

Tja. Was heißen muss, dass sie ihre Remonstrationspflicht im Amt auch zu 80% verabsäumen werden – und sie deshalb, sollten sie Gesetze nicht beachten und zu Lasten Deutschlands und der Deutschen handeln, vor Gericht persönlich voll haftbar sein werden.

Or
25 Tage her
Antworten an  Kassandra

Da kann man nur hoffen, daß die Furcht später einmal zur Verantwortung gezogen zu werden, über die Autoritätskonditionierung siegt.