Ex-Kanzlerin Angela Merkel setzt in einem Talk in Hamburg das Fernduell mit CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz fort – und lässt wenig Zweifel, wem sie die Mitschuld für den Aufstieg der AfD gibt. Von Richard Schmitt

Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (70) setzte nun in einem Talk in Hamburg das Fernduell mit CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz fort: „Als ich aus dem Amt schied und wir auch noch Corona hatten, lag die AfD bei etwa elf Prozent. Dass sie heute bei 20 Prozent liegt, ist jetzt echt nicht mehr meine Verantwortung.“ Merkel lässt wenig Zweifel, wem sie die Mitschuld für den Aufstieg der Rechtsaußen-Partei gibt.
Auch zum generellen Zustand der CDU spricht Angela Merkel erstaunlich offen bei dem Talk in Hamburg. Auf die Frage, ob denn diese CDU noch ihre Partei sei, antwortete die Ex-Kanzlerin: „Es gibt ja immer Unterschiede innerhalb der Parteien, deshalb sind wir auch eine Volkspartei. Es ist meine Partei, auch, wenn sie mir manchmal Schmerzen bereitet.“
In den Jahren 2017, 2018 und 2019 habe man das gut geschafft, meinte die frühere Kanzlerin und verwies auf Grenzkontrollen zu Österreich und das EU-Türkei-Abkommen. Sie halte deswegen die Asyl- und Einwanderungspolitik der vergangenen zehn Jahre – anders als Friedrich Merz – nicht für „verfehlt“. Man sei aber „noch nicht am Ende der Arbeit“. Sie frage sich auch, warum es so schwer sei, Ausreisepflichtige „zur Ausreise zu bewegen“ – so seien etwa noch immer zwei Drittel der Ausländerämter nicht digitalisiert.
Angela Merkel sprach auch darüber, warum sie jetzt öffentlich Kritik an Friedrich Merz und an der gemeinsamen Abstimmung der CDU mit der AfD geübt hat: „Auch unter schwierigen Bedingungen sollte es nicht dazu kommen, dass Mehrheiten mit der AfD gebildet werden.“ Sie habe es nicht für richtig empfunden, „in einer solchen Situation einfach zu schweigen“. Sie hatte noch eine Nacht darüber geschlafen, nachgedacht und sich dann für die öffentliche Kritik entschieden. Merkel: „Das macht man nicht gerne, das weiß ich schon, aber ich musste es einfach sagen.“
Richard Schmitt, Journalist, Wien
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Sie ist wieder da: Honeckers Rache, i.e. MARGOT Honeckers Rache, eine überaus gehässige Feindin unseres Landes.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Frau Merkel ist alles andere als dumm. Diese ihre Statements offenbaren aber eine Frau, die mit sich durchaus hadert. Natürlich erkennt sie, welchen Schaden maßgeblich sie diesem Land zugefügt hat. Sie träumte von einem neuen Deutschland, das sich bemüht, ein anderes, neues Gesicht der ausnahmslosen Menschenfreundlichkeit zu bekommen, verdrängte aber sträflich die Realität. Sie hat nicht das Naturell, Selbstkritik zu üben. So schiebt sie bzgl. Aufstieg der AfD bösartig den schwarzen Peter nach Bayern, wo sie ebenso wie im katholischen Rheinland stets ihre ganz persönlichen Gegenspieler verortete. Hier zeigen sich sehr alte, tief eingebrannte Ressentiments des Protestantismus Norddeutschlands gegenüber dem… Mehr
Dieser interessante Ansatz könnte zu Spekulationen darüber Anlass geben, inwieweit ihr ein sie glücklich machender, ihr Kinder schenkender Mann versagt blieb.
… hatte noch eine Nacht darüber geschlafen … „Das macht man nicht gerne“ …
Das glaube ich nicht.
Mir würde sogar leichter fallen, an Marsmännchen zu glauben!
Was haben wir nur verbrochen, diese Person immer noch ertragen zu müssen?
Hat sie uns nicht wirklich schon genug angetan?