Nur noch Halal-Essen an einer Schule in Gelsenkirchen

In Gelsenkirchen wird das Schulessen künftig nach islamischen Regeln zubereitet. Schweinefleisch und traditionelle Gerichte sind gestrichen. Was als Rücksichtnahme begann, endet in vorauseilender Anpassung, um nicht von Unterwerfung zu sprechen. Ein Lehrstück über misslungene Integration.

IMAGO / Funke Foto Services

In Berlin ist es längst gängige Praxis, in Gelsenkirchen wird es jetzt zur Pflicht: An der Gesamtschule Erle wird ab dem kommenden Schuljahr ausschließlich nach islamischen Speisevorschriften gekocht. Schweinefleisch gibt es dort bereits schon länger nicht mehr – nun sind auch alle übrigen Gerichte strikt „halal“. Der multikulturelle Wandel im Schulsystem nimmt zunehmend Gestalt an – und lässt die Frage offen, wie weit religiöse Einflüsse in einem säkularen Staat überhaupt gehen dürfen.

Was sich in der Hauptstadt schleichend etabliert hat, wird in der Ruhrgebietsstadt mit Vehemenz durchgesetzt. Laut Angaben auf der Schulwebseite wird die Speisenauswahl künftig komplett halal-zertifiziert sein – vom Fleischgericht bis zur vegetarischen Alternative. „Alle Speisen sind halal“, schreibt die Gesamtschule Erle aus Gelsenkirchen auf ihrer Homepage. Das bisherige Unternehmen „DAS Schulrestaurant gGmbH“ wich einem neuen Anbieter, „Muttis Küche“, der inzwischen neun Schulen in Gelsenkirchen beliefert. Und damit verschwindet, was einst zum Schulalltag in Deutschland gehörte, von der Speisekarte: Frikadelle, Kassler, Leberkäse – gestrichen.

„Es ist längst keine Verschwörungstheorie mehr: Immer mehr Schulen in Deutschland befolgen die islamischen Speisevorschriften der Scharia. Deutsche Kinder dürfen künftig aus falsch verstandener Toleranz kein Schweinefleisch mehr essen, während deutsche Metzger an die Caterer kein Fleisch mehr liefern können, da sie kein Halal-Zertifikat besitzen. Der gesellschaftliche Umbau macht auch vor Schulkantinen kein Halt“, so Björn Harms auf X.

Stattdessen gibt es demnächst Fleisch aus ritueller Schlachtung. „Halal“ bedeutet im islamischen Verständnis „erlaubt“. Alles andere – darunter Schweinefleisch, Alkohol, Blut – gilt als „haram“, also verboten. Die Umstellung ist mehr als eine kulinarische Entscheidung – sie ist ein Symbol. Ein Ausdruck der demografischen Realität, wie es heißt. Und die ist in Gelsenkirchen besonders deutlich: Rund 60 Prozent der Schülerschaft haben einen Migrationshintergrund, in einigen Vierteln liegt der Anteil noch deutlich höher.

Was einst als Rücksichtnahme begann – der Verzicht auf Schweinefleisch wurde bereits 2010 beschlossen –, mündet nun in eine vollständige Anpassung an religiöse Vorschriften. Es sei eine „konsequente Weiterentwicklung“, wie es aus städtischen Kreisen heißt. Und doch bleibt die Frage: Wo endet die Toleranz – und wo beginnt der Rückzug der eigenen Kultur?

Niemand zwingt muslimische Schüler, Schweinefleisch zu essen. Doch nun dürfen alle anderen auch nichts anderes mehr essen. Was sagt es über die Kultur einer Gesellschaft aus, wenn sie sich im Namen der Vielfalt freiwillig zurückzieht?

Die Umstellung mag organisatorisch effizient und demografisch begründbar sein. Aber sie setzt einen Präzedenzfall: Wenn religiöse Gebote das Maß aller Dinge werden, dann rückt das Prinzip der Neutralität in den Hintergrund. Und mit ihm das Ideal einer Schule, die niemanden bevorzugt – aber auch niemanden benachteiligt.

Was bleibt, ist der Eindruck einer stillschweigenden Unterwerfung. Einer Verschiebung, die weder im Bundestag noch in Talkshows diskutiert wird, sondern in den Mensen deutscher Schulen Form annimmt.


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Kommentare ( 115 )

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DDRforever
7 Tage her

Nun der BRD Wähler bekommt was er mit seinem Wahlverhalten so sehnlichst herbeigewünscnt hat. Herzlichen Glückwunsch ihr Schafe.

Simplex
8 Tage her

„Nur noch…“ Das heisst: Übilich ist bereits sowohl als auch!
Also seid nicht so bockig und esst, was auf den Tisch kommt, es ist halal und besonders gesund – sogar mit Tierwohl-Stempel…..oder?
Und morgen ist dann Sprachkurs für alle: Arabisch für Anfänger….Zum Einstieg: Wir intonieren das Freitagsgebet….und lauschen dem Muezzin.

Der Ingenieur
8 Tage her

Vielleicht sollten die Eltern vor dem Buchen von „Muttis Halal-Küche“ sich mal Videos anschauen, was die Schlachtung nach Halal für die Tiere bedeutet:

https://www.youtube.com/watch?v=491cJ3DKPEY
https://www.youtube.com/watch?v=Oew5axLdj2Q

Ohne vorherige Betäubung werden die Tiere mit einem Messer abgestochen. In Strömen fließt dann das Blut aus den Rindern und Schafen bis sie schließlich qualvoll zuckend verendet sind.

Hinweis:
Aufgrund der Grausamkeit der obigen Aufnahmen sind sie erst ab 18 Jahren freigegeben

Der Ingenieur
8 Tage her

Das Schächten nach Halal, also das Töten von warmblütigen Tieren ohne vorherige Betäubung durch Abstechen mit einem Messer und Ausbluten lassen, ist grundsätzlich nach § 4 a Tierschutzgesetz verboten. Wer dagegen verstößt, muss bis zu 25.000 € Strafe zahlen.

Das Schächten nach Halal darf nach dem o.g. Gesetz nur mit einer Einzel-Ausnahmegenehmigung erfolgen. Diese darf nur erteilen werden, um Angehörige bestimmter Religionsgemeinschaften zu versorgen, denen der Verzehr von Fleisch nicht-geschächteter Tiere verboten ist.

Das Fleisch von geschächteten Tieren darf also nicht zur Standardversorgung der Gesamtbevölkerung z.B. in Kantinen verwendet werden.

Deshalb wäre hier m.E. zu prüfen, ob nicht ein schwerer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegt.

Simplex
8 Tage her
Antworten an  Der Ingenieur

nun ja, da gibts halt die Ausnahmegenehmigungen….und die Zertifizierungen. Und was nicht geht, wird gängig gemacht. Salam aleikum!

Chris_Muc
7 Tage her
Antworten an  Der Ingenieur

Das wird einfach umgangen, indem das Fleisch billigst von ausländischen Halal-Schlachtereien bezogen wird, in deren Ländern es solche Tierschutzgesetze nicht gibt bzw. das Schächten nach Halal nicht verboten ist.

Don Didi
6 Tage her
Antworten an  Chris_Muc

Schächten in der EU verbieten, Import von solchem Fleisch in die EU verbieten, löst das Problem. Und gleich noch einige andere…..

man without opinion
8 Tage her

Moin,
wenn Schalke auf John Lennon geschossen hätte, wäre er heute 84 Jahre alt.
Nimm das Clemens Tönnies! Nimm das Netzer!
2006 betrug der Anteil der Muslime an der Gelsenkirchener Gesamtbevölkerung 20 %.Im Stadtteil Hassel gibt es seit den 1990er Jahren eine klassische Moschee, inzwischen existieren in Gelsenkirchen 20 Moscheen (Stand: Januar 2018).
Immer wenn ich denke, lies nicht soviel TE-Verschwörungsphantasien…
Schlimmer geht immer.
LG

Der Ingenieur
8 Tage her

„Muttis Küche“ in Gelsenkirchen hat seinen Instagram-Account gelöscht, auf dem es anscheinend Speisepläne gab. Auf der Website werden jedoch Menue-Beispiele für 14 Tage „Muttis Küche“ gemacht:

Laufend Hähnchenfleisch von Turbo-Antibiotika-Hähnchen, – meist mit Panade frittiert, mal als gebratene „Frikadelle“ oder gehäckselt. Halal-Rindfleisch, gebratener Fisch, Tofu oder Fleischersatz ist denen wohl viel zu teuer.

Wer sowas gesundheitlich bedenklich findet, dem bleibt von Montag bis Donnerstag dann nur „Gemischter Salat von der Theke mit Dressing“ mit garantiert 0% Eiweiß und fast ohne Kalorien übrig.

Und Freitag? An dem einen soll es für alle „Nudeln mit Tomatensauce“ am anderen „Reis mit Kichererbsen“ geben.

Last edited 8 Tage her by Der Ingenieur
Der Ingenieur
7 Tage her
Antworten an  Der Ingenieur

Ich halte das, was ich dort gelesen habe, für billigsten Kantinen-Pamps, der nicht auf eine ausgewogene Ernährung abzielt, sondern nur Schweinefleisch und einheimische Küche vermeiden will sowie dazu noch spottbillig in der Herstellung sein soll. Wenn es Fleisch gibt, dann nur von Hähnchen, die mit Antibiotika gemästet werden und dadurch in 21 Tagen (anstatt 3 Monaten) schlachtreif sind. Wer sowas nicht essen will, kann als „Alternative“ 4 Tage hintereinander Salat müffeln, der natürlich 0 g Eiweiß enthält. – M.E. völlig irre für Kinder. Ansonsten gibt es gar kein Fleisch, sondern Nudeln mit Tomatensauce oder Reis mit Kichererbsen-Pampe für alle. – Vitamine,… Mehr

Hieronymus Bosch
8 Tage her

Nicht die Muslime müssen sich in unserem Land integrieren – neine, wir müssen das tun und uns ihnen anpassen! Das ist die verkehrte Welt des Woken-Wahnsinns, der uns großflächig infiziert hat! Mohamed bstimmt hier, wo es langgeht!

alter weisser Mann
8 Tage her

Da müsste man aber ein hardcore-Christ sein, so hardcore wie die Muslime die nicht von ihren Speisevorschriften lassen können, gelle?

Boris G
8 Tage her

Da entwickelt sich das „Einwanderungsland“ nun doch ganz anders als von den Migrantophilen erwartet. Zu viele Migranten aus Westasien und Afrika können sich nicht integrieren, geschweige denn assimilieren und so kommt es peu a peu zur Arabisierung/Afrikanisierung Westeuropas. Bagdad, Kabul, Lagos – Welcome! Was bei den Speisen noch wenig Schaden anrichtet, wird bei den PISA/TIMSS/IQBS-Studien zum Menetekel.

Or
8 Tage her

„Was sagt es über die Kultur einer Gesellschaft aus, wenn sie sich im Namen der Vielfalt freiwillig zurückzieht?“

Tja … . Eigentlich nur konsequent, für eine Gesellschaft bei der Selbsthass, Hass auf die eigene Kultur, das eigene Land, die eigene Geschichte, die eigene Ethnie seit Jahrzehnten auf dem Stundenplan steht, dem erwachsenen Bürger über dem ÖRR, dem Mainstream vermittelt wird.