Trotz Rekordeinnahmen des Staates will Friedrich Merz die Schuldenbremse kippen

Der Staat presst seinen Steuerzahlern über 2 Billionen Euro ab, doch regiert trotzdem ohne Haushalt, während Migration und EU-Transfers unbegrenzt weiterfinanziert werden. Jetzt bereitet Friedrich Merz den endgültigen Bruch der Schuldenbremse vor – und liefert Deutschland der SPD zur Verschuldungspolitik aus.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Markus Schreiber

Laut Statistischem Bundesamt nahm der Staat im Jahr 2024 über 2 Billionen Euro ein. „Die Einnahmen des Staates in Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen betrugen 2012,9 Milliarden Euro und überschritten damit im Jahr 2024 erstmals die Marke von 2 Billionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Einnahmen des Staates um 4,8 %“, gibt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekannt.

Die Steuereinnahmen erhöhten sich trotz Rezession um 3,5 Prozent, darunter stiegen die Einnahmen der Einkommenssteuer um 3,6 Prozent und die aus der Mehrwertsteuer um 2,4 Prozent. Die gierigen Hände des Staates greifen alles ab, oder um es mit einer zutreffenden Redensart zu beschreiben: Die regierenden Politiker nehmen es vom Lebendigen. Die Sozialbeiträge stiegen um 6,5 Prozent, die Zinseinnahmen des Staates erhöhten sich um 13,9 Prozent und der im Dezember 2023 eingeführte CO2-Zuschlag spülte ebenfalls kräftig Geld in die Kassen des Staates. All die sprudelnden Einnahmen flossen letztlich aus den Portemonnaies der Bürger.

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Obwohl der Staat so gigantische Einnahmen generieren konnte, musste die Ampel Mitte 2024 einen Nachtragshaushalt aufstellen, den sie zusammen mit dem Bundeshaushalt für 2025 beschließen wollte. Doch der Bundeshaushalt für 2025 kam nie ins Parlament und auch nicht der Nachtragshaushalt 2024, sondern die Ampel zeigte sich unfähig, trotz Rekordeinnahmen einen verfassungskonformen Bundeshaushalt aufzustellen – und zerbrach daran. Das hinderte die Restampel nicht, im Jahr 2024 Geld auszugeben, als sei der Nachtragshaushalt 2024 durch den Bundestag gegangen. Seit dem 1. Januar 2025 regiert die Restampel einfach ohne Haushalt. Wozu benötigt man einen Haushalt? Haushalt war gestern. Haushalt ist rechts – und gegen rechts kämpft man bekanntlich.

Unfähig, trotz Rekordeinnahmen einen Haushalt aufzustellen, war man, weil die Ausgaben jedes Augenmaß verloren haben, denn die Ausgaben erhöhten sich „in Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen … im Jahr 2024 um 5,3 % auf 2131,6 Milliarden Euro. Sie stiegen damit stärker als die Einnahmen“, stellte das Statistische Bundesamt mit erschütternder Nüchternheit fest. Das staatliche Defizit lag demzufolge im Jahr 2024 um 15 Milliarden Euro über dem Defizit von 2023. Zwar stiegen die Zinseinnahmen, doch lagen die Zinsausgaben um ein gutes Drittel höher mit 24,2 Prozent, die monetären Sozialleistungen stiegen um 7 Prozent. „Erheblich mehr wurde auch für das Pflegegeld und für das Bürgergeld ausgegeben. Die sozialen Sachleistungen nahmen um 8,0 % zu.“ Um die Frage der Migrationskosten drückt sich das Statistische Bundesamt herum. Fakt jedoch ist, dass beispielsweise der Senat von Berlin mit den Hochschulen und Universitäten über harte Sparmaßnahmen verhandelt, weil in Berlin die Migrationskosten aus dem Ruder laufen.

Die Subventionen sanken in der Bundesrepublik zwar um 35,6 Prozent, nicht aber weil Robert Habeck aufgehört hätte, die Strahlproduzenten mit Subventionen zu quälen oder gern deutsches Geld nach Namibia für die große Wasserstoff-Fata-Morgana schippert, sondern, „weil die Entlastungsmaßnahmen (Energiepreisbremsen) für hohe Energiepreise Ende 2023 endeten“.

Das heißt, das Finanzierungsdefizit des Staates betrug 2024 sage und schreibe nach vorläufigen Berechnungen 118 Milliarden Euro, also rund ein Viertel des Bundeshaushalts von 2024.

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Die Bundesbank des SPD-Genossen Joachim Nagel verwirtschaftete im zweiten Jahr in Folge einen zweistelligen Milliardenbetrag. In Nagels Büchern leuchtet im tiefsten Rot ein Jahresverlust von 19,2, also von fast 20 Milliarden Euro. Von der Stabilität der Bundesbank kann man nur noch träumen. Hatte die Bundesbank die Verluste von 21,6 Milliarden Euro, die Joachim Nagel im Jahr 2023 erwirtschaftete, noch durch Reserven aufgefangen, so will er nun „die auflaufenden Verluste nach und nach mit künftigen Gewinnen abtragen“. Der Bundesrechnungshof hielt nichts von der Methode Nagel, die an den Kneipier erinnert, der an die Tür seiner Kneipe das Schild hängte: „Morgen Freibier“, und brachte sogar eine Rekapitalisierung der Bundesbank ins Spiel, die Nagel mit visionärem Blick in die Zukunft zurückwies.

Schuld an den Verlusten der Bundesbank ist die lockere Geldpolitik der Bundesbank, für die Angela Merkel bereits in der Euro-Rettungspolitik, die ich in der kritischen Biographie als Merkels zweiten Sargnagel für Deutschland bezeichnete, den Grundstein legte, indem sie die deutsche Philosophie des Geldes durch die französische Philosophie des Geldes ersetzte. Letztlich waren es Merkel und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble, die der Bundesbank das Rückgrat brachen. Doch unabhängig davon, wie man das Ganze beurteilt, steht eines fest, dass die Bundesregierung in den nächsten Jahren nicht mehr mit jährlichen Zuwendungen von der Bundesbank, die ungefähr gute 3 Milliarden Euro betrugen, rechnen kann.

Wegen der verfehlten Wirtschaftspolitik, den explodierenden Migrationskosten, den gleichfalls explodierenden Sozialkosten, dem Energiegrab, dem Zusammenbruch der Infrastruktur, aber auch wegen einer inflationierenden Verteilung und Verschwendung von deutschen Steuergeldern in alle Welt, vor allem durch die Minister Baerbock, Schulze, Habeck und Lemke, den ausufernden Kosten der EU und Transfers innerhalb der EU, wenn man beispielsweise an das Programm NextGenerationEurope denkt oder an den ESM, fehlen massiv Gelder. Hinzu kommt, dass Emmanuel Macron gerade Donald Trump in Washington versprochen hat, die Kosten für die Ukraine vollständig zu übernehmen, und da Frankreich in Staatsschulden versinkt, lautet die Ansage wohl, dass vor allem Deutschland die Kosten für die Ukraine tragen wird. Macron ist in diesen Fragen elegant und generös.

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Die Summe, die die Ukraine von Verteidigung bis Wiederaufbau benötigen wird, wird gegenwärtig mit 500 bis 700 Milliarden Euro angegeben. Obwohl Deutschland sich nicht verteidigen kann, die Bundeswehr zerfällt, will Deutschland die ukrainische Armee und die Aufrüstung in Polen und im Baltikum unterstützen, obwohl die deutsche Infrastruktur zerfällt, wollen Deutschlands Politiker Milliardensummen der Ukraine spendieren.

Noch lehnt Friedrich Merz den Vorschlag, den alten Bundestag noch einmal zusammenzurufen, um die Schuldenbremse zu kippen, ab. Das muss man auch gar nicht, denn die Linke kann man zur Zustimmung für die „Reform der Schuldenbremse“ mit ein paar Millionen für Migranten-Projekte, für ihre NGOs und ihre Antifa zufriedenstellen, denn ohne Schuldenbremse kommt es auf die eine Milliarde auch nicht mehr an. Wie sagte Angela Merkel einmal sinngemäß im Interview? Millionen, Milliarden, man könne das Ganze nicht mehr auseinanderhalten.

Zumal die Gelder, die man benötigen wird, um die Widersprüche zwischen Union und SPD zuzukleistern, enorm sein werden. Enorm ist auch das Tempo, das der flinke Herr Merz an den Tag legt, um seine Wahlversprechen einzusammeln. Aus der CDU hört man indes, dass man das Außen-, das Wirtschafts- und das Finanzministerium haben möchte, und das Innenministerium bei der SPD, also bei Nancy Faeser bleiben könnte. Die Dame hat sich ja im Kampf gegen Rechts bewehrt, dagegen hat auch Merz nichts, der gern den Bleisoldaten gegen die AfD mimt.

Die Welt berichtete gestern, wie man sich in der Union wohl die Arbeit der neuen Regierung vorstellt: „Jeder der Koalitionspartner bekommt seinen Zuständigkeitsbereich und setzt dort seine Schwerpunkte um“, sagt einer der CDU-Strategen. „Wir müssen uns als Union nicht jeden Punkt des Koalitionspartners zu eigen machen und verteidigen. Wir können auch einfach sagen: Das ist eine Entscheidung, die der Partner getroffen hat. Wir akzeptieren das. Fertig.“ Mit einer Bundesinnenministerin Nancy Faeser war es das dann mit der Migrationswende. Tapfer gebrüllt, Friedrich Merz. Mit einem Arbeitsminister Hubertus Heil war es das dann mit der Reform des Sozialstaates. Noch tapferer gebrüllt, Friedrich Merz. Und die Wirtschaftswende wird an der Migration scheitern.

Es bestätigt sich, dass die Union mit der SPD kaum etwas wird umsetzen können von dem, was sie im Wahlkampf versprochen hat. Linnemann hat deshalb einem bindenden Koalitionsvertrag bereits eine Absage erteilt, es reicht, wenn es 20 bis 30 unverbindliche Seiten für das erste Jahr gibt. Man will halt von der Hand in den Mund leben und business as usual betreiben.

Die Große Koalition wird deshalb groß heißen, weil sie die größte Verschuldung, die Deutschland je gesehen hat, verursachen wird. Diese Koalition wird der Union und der SPD teuer zu stehen kommen, doch noch teurer den deutschen Bürgern, ihren Kindern und Kindeskindern. Der Wahnsinn hört nicht auf, er trägt jetzt nur andere Farben, rot für die Staatsfinanzen und schwarz für unsere Zukunft.


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Kommentare ( 51 )

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Ho.mann
22 Tage her

Deutschland unter der Obhut von Kanzler Merz wäre der erste Staat, in dem ein ehemaliger BlackRock-Funktionär Regierungschef ist. Dazu passt auch Finanzminister Kukies mit seiner Goldmann-Sachs-Vergangenheit. Mehr muss man im Bezug zur Schuldenbremse und deren Beseitigung nicht wissen.

Ralph Sauer
22 Tage her

Ein großer Teil der Wähler kann nicht lesen, Herr Mai. Schöner Text. Viele Zeilen. Die Leute kriegen es nicht zusammen. Sie, die Wähler hatten es in der Hand. Eine Chance. Ein wenig davon. Ich reg‘ mich nicht mehr auf. Ist eben so

Sabine M
22 Tage her
Antworten an  Ralph Sauer

Sie sprechen mir aus der Seele. Wähler, die meisten, sind dumm. Sie glauben all den Versprechungen von Menschen, die an die Macht und das Geld kommen wollen. Nach dem Sieg tun diese genau das Gegenteil ihrer Versprechungen. Wie Merz, der Umfaller. Aufregen bringt nichts, steigert nur den Blutdruck. Nochmal 4 Jahre des Absturzes. Wenn wir Glück haben dauert es „nur“ 2 oder 3 Jahre.

Evero
22 Tage her

Die Absicht die Schuldenbremse des Staates in der Verfassung zu kippen ist bei höchster Steuerlast der Bürger und Rekordeinnahmen an Steuern und Abgaben das blanke Eingeständnis der Unfähigkeit der Altparteien zu solider Haushaltsführung. Die Abermilliarden von unsinniger Geldverschwendung soll nicht angetastet werden. Stattdessen summieren sich die Nebenhaushalte (beschönigend „Sondervermögen“ genannte Schulden) auf Billionenhöhe, wenn man den EURO-Stabilisierunfsfond, den Corona-Fond und den Bundeswehr-Fond zusammenzählt. All diese in Nebenhaushalten versteckten Bundesschulden belasten jetzt schon zukünftige Generationen. WENN DIESE UNWÜRDIGEN POLITIKER IN ZEITEN SPRUDELNDER STEUEREINNAHMEN SCHON WEITERE HOHE SCHULDEN AUFNEHMEN WOLLEN, WAS IST ERST DANN, WENN ES WIRTSCHAFTLICH WEITER BERGAB GEHT??? Fazit: diese… Mehr

Zuschauer
22 Tage her
Antworten an  Evero

Leider sind die deutschen Wähler weitaus unverantwortlicher als unsere Politiker.

Peter Pascht
22 Tage her

Im ÖRR Nachrichten hat Merz mitgeteilt dass er die Schuldenbrems nicht abschaffen will.
Was stimmt nun TE oder ÖRR ?

LM978
22 Tage her

Der Sozialstaat, die Migrationspolitik und die linke, sozialistische Ideologie, die sich gerade wieder bester Gesundheit erfreut, sind unser Ende. Man Schaue sich den Aufwind der Linken an. Und selbst angeblich intelligente Menschen wollen oder können Mathe nicht kapieren, mit ihrem „sich mit den Reichen anlegen“ Slogan. Vielleicht bin ja ich so dumm, es nicht zu verstehen, also bitte ich um Aufklärung, was an meiner Meinung falsch ist: 1.mit Steuern von den Millionäre und Milliardären viel nehmen um allen Anderen gerechten Wohlstand zu bringen, bringt nichts, weil es die Reichen einfach vertreibt. Besser wäre es doch, Ihnen hier Dinge zu bieten,… Mehr

Zuschauer
22 Tage her

Wie Einstein einst weise festgestellt hatte, „Wahnsinn ist, wenn man die gleichen Dinge immer wieder tut und andere Ergebnisse erwartet“.

Seine Theorie wurde von den Wählern in Deutschland definitiv bestätigt!

aaa007
22 Tage her

ein Viertel des Bundeshaushaltes als Finanzierungsdefizit? trotz Rekordeinnahmen? na gute Nacht

Boris G
22 Tage her

Das Schuldenkartenhaus wächst und wächst, wird aber wie alle Kartenhäuser einmal einstürzen. In den USA sieht es kaum besser aus, wo ein erratischer Donald Trump am liebsten selber den Leitzins festsetzen würde, nach dem Motto „print, baby, print“ (money). Was Trump und Nagel wohl nicht auf dem Schirm haben: Fiat-Geld gründet auf Vertrauen. Dieses Vertrauen der Finanzmärkte erodiert gerade gewaltig (der Goldpreis ist dafür ein Indikator). Wird an der Ostküste vielleicht bereits auf gallopierende Inflation, finanzielle Repression oder gar Währungsschnitt spekuliert? Geht es erstmal Helter-Skelter, winken unglaubliche Spekulationsgewinne dem, der das richtige Timing wählt. Georg Soros hatte diesen Riecher. Blackrock… Mehr

Nibelung
22 Tage her

Merz liefert nur das, was Merkel schon lange eingeleitet hat und mit den Roten und Grünen erst so richtig vertieft hat, nachdem sie ihn rausgeworfen hat. Nun verhandelt er lieber mit den roten Zwergen hinter den sieben Bergen, weil er sich selbst das Hindernis der Brandmauer auferlegt hat, anstatt sich der Blauen Recken zu bedienen um gemeinsam das rot-grüne Pack, nach Lesart von Gabriel zu Kleinholz zu machen, daß sie sich davon nicht mehr so schnell erholen, was jeder machen würde, wenn er über das entsprechende Hirn verfügen würde um in die deutsche Geschichte als Retter der Nation eingehen zu… Mehr

Europafriend
22 Tage her

Die Bosse vom Schwarzen Felsen wird es freuen. Der Friederich ist nach wie vor ihr bester Mann. Da Deutschland unter den großen EU-Ländern hinsichtlich der Verschuldung der Einäugige unter den Blinden ist, lohnt es für die internationale Finanzindustrie immer noch, das Fass ohne Boden zu befüllen. Wenn das Loch allerdings zu groß geworden ist, wird der German-Drops schnell weggeworfen, weil er abgelutscht ist …. Wetten? Dann Gnade uns!

wegmitdenaltparteien
22 Tage her

Läuft so wie nach der Befreiung der Sklaven auf Haiti, die haben zuerst alles niedergebrannt und bekamen dann, bis heute, nichts mehr auf die Reihe. Postete GP hier zu einem anderen Artikel. Genau so wird es Deutschland ergehen.