Die Gegen-Rechts-Aufmärsche haben SPD und Grüne geschwächt, während die Linkspartei profitiert. Das rechte Lager mobilisiert neue Wähler, während das linke sich nur intern umverteilt. Eine Wahl, die alte Gewissheiten ins Wanken bringt.

Die Gegen-Rechts-Aufmärsche haben Grün und Rot geschwächt – hätten Sie es gedacht? Aber das ist die logische Schlussfolgerung aus dem heutigen Ergebnis. Die einst grünbewegte Jugend wählt lieber gleich das linkeste Original. Bis zu 27 Prozent der Jungwähler kreuzten die Silberlocken an. Gregor Gysi ist jetzt ein Stück weit der deutsche Bernie Sanders.
SPD und Grüne haben sich dagegen mit ihren Brandmaueraufrufen und der Aktivierung der Zivilgesellschaft keinen Gefallen getan. Denn wer Friedrich Merz zum neuen Franz von Papen deklariert, stärkt die KPD, nicht die SPD. Wer die Machtergreifung an die Wand malt, muss damit rechnen, dass der Wähler des linken Lagers eine Partei wählt, die nicht mit Merz koaliert.
SPD und Grüne litten daher bei dieser Wahl an einem Phänomen, das der CDU nur allzu gut bekannt ist. Sie haben Federn lassen müssen, weil der Wähler fürchten muss, dass Robert Habeck am Ende doch wieder Minister ist. Daher wählt man sicherheitshalber die AfD. Jetzt profitiert ausgerechnet die Linkspartei, die vor wenigen Monaten noch im politischen Koma war, von einer Strategie, die eigentlich nur die CDU/CSU einhegen sollte.
Legt man die ZDF-Hochrechnung von 20:58 Uhr zugrunde und zählt die Prozente von SPD, Grünen, Linken und BSW auf, dann ergibt sich eine Differenz von minus 3 Prozent bei den Gesamtverlusten des linken Lagers gegenüber CDU/CSU und AfD. Es ist aber nicht so, dass diese 3 Prozent geschlossen zur Union oder zur AfD gewandert wären. Vielmehr haben sie sich im linken Lager neu verteilt – insbesondere zu Ungunsten der SPD. Die Neusortierung hängt tatsächlich mit der höheren Wahlbeteiligung zusammen – und von der profitierten vornehmlich die AfD, die Union und das BSW.
Denn die angeblich so stark bedrohte Demokratie ist in überraschend gutem Zustand. Ausgerechnet die AfD hat rund 1,8 Millionen Nichtwähler an die Urnen geholt. Die „demokratischen“ Parteien müssen sich angesichts dessen die Frage stellen: Ist es eigentlich besser, gar nicht zu wählen, als die AfD zu wählen? Ist es demokratischer? Unangenehme, peinliche Fragen. Plötzlich sind wieder Wahlbeteiligungen von rund 84 Prozent möglich. Bei einer niedrigeren Wahlbeteiligung hätte die FDP – trotz ihrer Implosion – vielleicht noch Chancen auf den Einzug besessen.
Der zweite große Gewinner der hohen Wahlbeteiligung: Die Union. Immerhin 1,1 Millionen Wähler aus dem Nichtwählerlager konnte Merz überzeugen. Das ist trotz des eher verhaltenen Ergebnisses eine Leistung. Deutlich wird also: Das Lager rechts der Mitte hat neue Wähler mobilisiert. Das linke Lager bleibt dagegen stabil, hat lediglich Stimmen untereinander ausgetauscht.
Der Mythos, eine hohe Beteiligung stärke „linke“ oder „demokratische“ Parteien ist tot. Der Wählerauftrag wäre demnach klar – nicht nur in absoluten Ergebnissen. AfD und CDU, nicht SPD und Grüne, haben die Leute auf die Straße – und in die Wahlkabine geholt.
Oder anders gesagt: Sie sind mehr.
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Zitat: „Der Mythos, eine hohe Beteiligung stärke „linke“ oder „demokratische“ Parteien ist tot.“ > Also, gerade ich als der hier größte Polit-Dummie will mich hier nun nicht hinstellen und den Polit-Experten oder Schlaukopf raushängen lassen. Doch mal abgesehen davon, dass ich auch hier bei TE mehrmals geäußert hatte, dass ich denke, dass die AfD versuchen sollte die sog. Nichtwähler anzusprechen und zu mobilisieren weil ich denke das hier für die AfD ein hohes Wählerpotential am schlummern ist – was sich nun ja wohl auch zu bestätigen haben scheint, so habe ich auch noch nie an die Mär geglaubt, dass „eine… Mehr
Egal wie das hier interessant beschrieben wurde, der Westwähler will nicht wirklich eine Politikveränderung will ein Links- Grünes Weitersoll! Natürlich muss man auch für den Osten eine nach wie vor große Linkslastigkeit konstatieren, die aber wird wenigstens vom AfD Ergebnis relativiert!
Die fehlenden 0,03 % Stimmen beim BSW (4,97%) haben uns vor dem schwarz-rot-grünen Desaster bewahrt. Aber die SPD wird sicher maximale Forderungen stellen, denn mit Schwarz-Blau wird Merz natürlich nicht drohen. Falls aber keine Regierung mit der SPD zustande kommt – was gar nicht so unwahrscheinlich ist, angesichts der sicher vielen potentiellen Abweichler aus den Reihen der SPD – dann wäre Schwarz-Blau doch quasi Notwehr, oder? Merz säße so gesehen eigentlich klar am längeren Hebel. Fraglich ist nur, ob er sich traut, so hart für Deutschland zu verhandeln, jetzt, wo die Lage so eindeutig ist. Die Frage, ob Habeck jetzt… Mehr
Zitat: „Die fehlenden 0,03 % Stimmen beim BSW (4,97%) haben uns vor dem schwarz-rot-grünen Desaster bewahrt.“ > Mhh, hat uns das Ausscheiden des BSW wirklich vor ein Desaster bewahrt oder wäre es nicht besser gewesen das BSW wäre drinnen und Merz mit seiner vergrünten CDU hätte mit den Roten und Grünen eine Regierung bilden müssen?? Denn ein Desaster ist es doch auch jetzt schon mit der „nur“ vergrünten Merz-CDU und der SPD in einer Regierung. Also warum nicht eine Dreierregierung die dann hoffentlich vorzeitig zerbricht, das Land und Volk so vor ein langsames, langes vierjähriges Zerbröseln bewahrt wird und nach… Mehr
In der Realität wird Merz natürlich nicht zusätzlich die Grünen ins Boot holen, wenn Schwarz-Rot alleine schon die Mehrheit hat. Das könnte gegen ihren Plan sprechen.
Die hohe Wahlbeteiligung für die Linken und die bezahlten Demos „gegen Rechts“ entstammt der Befürchtung der Asylindustrieangestellten ihre Jobs und ihre Deutungshoheit zu verlieren. Wenn selbst Merz vortäuscht etwas gegen die Invasion tun zu wollen, dann müssen diese links wählen.
Egal ob rot, dunkelrot, oder grün, es ist schon seit der Weimarer Republik so, dass 38% der Deutschen eine streng sozialistische/kommunistische Politik bevorzugen. Der Wähleranteil dieser Parteien wird sich nicht verändern, sie wandern einfach von einer „moderat“ (insofern man von Sozialisten als moderat sprechen kann) sozialistischen Partei in eine extrem sozialistische Partei, dies je nach den wirtschaftlichen Umständen. Der Rest ist ebenfalls vom Sozialismus/Etatismus begeistert, aber mögen diesen gerne ein wenig konservativ, eher National orientiert. Man braucht sich nichts vorzumachen, die CDU bietet seit Merkel keine Politik der Mitte mehr, sie sind soweit links wie früher die SPD und ebenso… Mehr
Ein Sieg der Demokratie – und was für einer:
Millionen Stimmen im Müll,
Auslandsdeutsche ohne Wahlrecht
eine Brandmauer gegen konservative Mehrheiten.
Die Glückwünsche dafür gehen an unsere Brüder und Schwestern im Westen des Landes.
Warum müsst Ihr immer alles verzögern?
Langsam müsstet Ihr doch begriffen haben, dass Euch all das ereilen wird, was schon Jahre vorher im Osten passiert.
„Sie sind mehr.“ Stimmt, wird aber von den Kartellparteien, zuvorderst der CDU, nicht akzeptiert! Das wird sie bezahlen müssen. Wenn nicht in dieser Legislaturperiode (von der ich allerdings ausgehe – max. zwei Jahre Merzel), dann bei der nächsten Wahl!
Die einst grünbewegte Jugend wählt lieber gleich das linkeste Original. Bis zu 27 Prozent der Jungwähler kreuzten die Silberlocken an. Gregor Gysi ist jetzt ein Stück weit der deutsche Bernie Sanders.
dann aber bitte nicht beschweren, wenn das tägliche Aushandeln des Zusammenlebens immer schwieriger und schmerzhafter wird.
Schade um die FDP. Das wars im zweiten Anlauf wohl für den sog. politischen Liberalismus im D.-schland. Viel Eigenverschulden, sicher. Trotzdem traurig.
Wer ständig umfällt, kommt irgendwann halt nicht mehr auf die Beine. Es ist gut, dass diese Partei hochkant rausgeflogen ist.
Hoffentlich!
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Es muss sich eben noch herausstellen, ob Grün auch wirklich nicht in die Regierung kommt.
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Das wäre für Deutschland wichtig, weil die Windkraftanlagen mit ihrem stetigen Einbringen von Ewigkeits-Chemikalien das Trinkwasser und die Bödern vergiften. Die EU wird dem ein Ende bereiten und wenn Grün nicht in die Regierung kommt, geht das schnell. Diese Chemikalien stellen eine Herausforderung da und an den Windkraftanlagen müssen alle Rotoren entfernt werden. Nur ohne Grün in der Regierung kann die EU und dieses Land die Kraft finden, die Windkraft zu beenden. Ewigkeits-Chemikalien sind zu giftig. Das geht nicht.