Nach scharfer Kritik an den Positionen Frauke Brosius-Gersdorfs rudert der Erzbischof von Bamberg nun zurück, just als der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, für die Juristin Partei ergreift. Die Mainstream-Medien basteln derweil an der Mär von einer alternativmedialen "Kampagne".

Es hätte eine Trendwende sein können: Mit überraschender Klarheit hatten sich katholische Stimmen zur geplanten Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf zu Wort gemeldet. Kritik war nicht nur von jenen Bischöfen ausgegangen, die als „konservativ“ gelten und sich durchaus ab und an öffentlich gegen den Zeitgeist wenden. Auch aus dem Reformlager der Kirche ließ sich vernehmen, dass mit der Wahl der Juristin zur Verfassungsrichterin eine Schmerzgrenze überschritten würde.
Zuletzt mahnte der Erzbischof von Bamberg, Herwig Gössl, in erstaunlicher Klarheit. Er machte auf den „Abgrund der Intoleranz und Menschenverachtung“ aufmerksam, den Brosius-Gersdorfs Haltung zur Menschenwürde offenlegt.
Kotau statt Klarstellung
Kurz darauf verteidigte er seine Aussagen noch gegen Kritik aus der SPD. Das war nicht weiter schwierig, denn der Vorwurf der „Hetze“ erwies sich als absurd. Gössl wies darauf hin, dass er nicht einmal den Namen der Juristin genannt, sondern sich lediglich inhaltlich mit ihren Positionen auseinandergesetzt hatte.
Doch der neu gefundene Mut kam dem Erzbischof gleich wieder abhanden. In einer „persönlichen Erklärung“ rudert er nun zurück. „Das Thema meiner Predigt war die Verantwortung vor Gott. Dabei kam als ein Beispiel unter anderen auch das Thema Schutz des ungeborenen Lebens zur Sprache. (…) Ich habe von einem ‚innenpolitischen Skandal‘ gesprochen und damit die Vorgänge im Bundestag um die geplante und dann vertagte Nominierung der Verfassungsrichterin gemeint. Dies war lediglich ein aktueller Anlass, um das Thema Lebensschutz in der Predigt aufzugreifen.“ Im Folgenden bekundet der Erzbischof sein Bedauern darüber, dass seine Predigt „instrumentalisiert“ würde.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass sich ausgerechent jetzt der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, mit seiner Unterstützung für Brosius-Gersdorf zitieren lässt. Brosius-Gersdorf habe „es nicht verdient, so beschädigt zu werden“, in dieser Debatte sei „viel schiefgelaufen.“, es sei „kein Thema für einen Kulturkampf.“.
Vorauseilende Unterwerfung
Gössl unterwirft sich damit einem alten Muster. Die panische Angst vor Attacken durch die Presse und davor, sich nicht genug „gegen rechts“ abzugrenzen, sorgt dafür, dass er nicht an Aussagen festhalten will, die zufällig der Einordnung durch Medien wie TE, Nius, Apollo News etc. entsprechen. Denn diese werden schließlich als „rechte“ „alternative Medien“ dargestellt.
Sobald nicht erwünschte Stimmen dieselbe Haltung vertreten, fehlt dem Erzbischof das Rückgrat, dazu zu stehen. Würde Julian Reichelt eine reife Tomate als rot bezeichnen, wer weiß, womöglich kämen manche katholische Würdenträger zu dem Ergebnis, sie müsse blau sein – Hauptsache, man bietet rechter Propaganda keinen Raum.
Verrat an der Meinungsvielfalt
Der Erzbischof geht hier Teilen der Presse auf den Leim, die die verschwörungstheoretische Erzählung der „Kampagne“ gegen Brosius-Gersdorf zu installieren versuchen, um Kritik an ihr in Verruf zu bringen.
Es wäre hier also im Sinne der Pluralität und des echten Diskurses, die eigene Haltung offen und frei zu vertreten, um zu verhindern, dass Fakten, die bereits für jedermann sichtbar auf dem Tisch liegen, verdreht, vertuscht und umgedeutet werden. Das wäre ein echter Dienst an der Gesellschaft – ganz gleich, zu welchem Ergebnis diese am Ende in Bezug auf die Personalie Brosius-Gersdorf kommt.
Folgenreiche Selbstdemontage
Der Erzbischof schadet mit diesem vorauseilenden Gehorsam nicht nur der Meinungsvielfalt und -freiheit, sondern auch sich selbst. Er verpasst die Chance, sich für seine Wortmeldungen Respekt und Raum zu verschaffen, gesteht der Presse eine Macht zu, die sie gar nicht hat, und signalisiert ihr, dass er auch in Zukunft bereit ist, auf den leisesten Wink hin das zu verkünden, was sie ihm vorgibt.
Die zweite Unterwerfungsgeste erfolgt gegenüber dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Dieser hat theoretisch nicht die geringste Autorität über die anderen deutschen Bischöfe. Dennoch widerruft Gössl gerade zu dem Zeitpunkt, als Bätzing das Wort ergreift.
Erzbischof Gössl ist betrübt darüber, dass seine Worte angeblich dazu geeignet seien, „um die Person Brosius-Gersdorf oder das Ansehen des Bundesverfassungsgerichts zu beschädigen“. Dass er das Vertrauen seiner Gläubigen in die Integrität des Bischofsamtes beschädigt, scheint ihn weniger zu bekümmern.
Es geht auch anders: Klare Kante statt Kuschen
Dass es auch anders geht, beweist derzeit das Erzbistum Köln, wo kürzlich dem Amtsleiter der Kragen platzte: Seit Jahren werden das Erzbistum und insbesondere der Kölner Erzbischof mit schlechter Presse überzogen. Diese beschränkt sich nicht auf scharfe Kritik – das wäre angemessen und notwendig –, sondern ergeht sich in Diskreditierung, Diffamierung, Vorverurteilungen und Verdächtigungen, arbeitet mit suggestiven Schlagzeilen und allem, was dem böswilligen Journalisten an Instrumentarium zur Verfügung steht. Positivmeldungen hingegen werden unterdrückt, und wenn möglich in ihr Gegenteil verkehrt. Angetrieben wird die Hatz auf Kardinal Woelki maßgeblich von einem Redakteur des Kölner Stadtanzeigers, der seinen Einfluss auch überregional geltend macht, um mindestens latent zu desinformieren.
Hier nun reichte es einem Mitarbeiter des Erzbistums: Obwohl es in der Medienkommunikation kaum etwas Gefährlicheres gibt, als die Eitelkeit eines Journalisten zu verletzen, zog der Amtsleiter den Betreffenden persönlich und namentlich zur Verantwortung, und machte in einem gepfefferten offenen Brief das mediale Mobbing als solches transparent. Die Offenlegung journalistischer Bigotterie ist unüblich. In Köln aber wurde offenbar begriffen, dass Willfährigkeit und die Bereitschaft, alles mit sich machen zu lassen, nicht zu einem faireren Umgang führen, sondern noch mehr und noch heftigere Aggression provozieren.
Erzbischof Herwig Gössl glaubt augenscheinlich noch, durch schnellstmögliches Wegducken Angriffen entgehen zu können. Damit aber ergibt er sich genau jener intoleranten und menschenverachtenden Atmosphäre, die er selbst noch vor wenigen Tagen so hellsichtig kritisiert hat.
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Na dann tretet doch endlich aus diesem Verein aus. Einmal braucht ein Christ keine verfasste Kirche und zweitens ihr spart auch noch viel Geld.
Es ist völlig sinnlos aus der Kirche „auszutreten“ denn: Das Reichskonkordat wurde am 20. Juli 1933 zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl (Vatikan) geschlossen. Es war ein Staatskirchenvertrag, der die Rechte und Pflichten der katholischen Kirche in Deutschland und die Beziehungen zum Staat regelte. Es ist, was die Berechtigung zur Einforderung der „Kirchensteuer“, aber auch andere staatliche Zuwendungen betrifft bis HEUTE unverändert gültig und die beiden Kirchen leben davon. Was sie damit machen, steht zu Belieben. Sie können damit nicht nur jegliche Länder der Welt ganz oder unterstützend finanzieren und /oder missionieren, sondern auch den ganzen Vatikanstaat oder… Mehr
Ganz sinnlos ist es sicher nicht, denn man spart sich persönlich zunächst einmal die Kirchensteuer, mit allem anderen haben Sie leider vollumfänglich recht.
Liebe Frau Diouf, es ist schön, dass Sie Hoffnung verbreiten. Allerdings ist die katholische Kirche in Deutschland nicht für Widerstand, sondern für Anpassung bekannt.
Das war so sicher wie das Amen in der Kirche, daß Bätzing sich zu Gunsten des linken Zeitgeistes äußern würde, hat halt nur etwas gedauert. Für diese Kirchenfunktionäre kann man nur noch Verachtung übrig haben, mehr ist dazu nicht zu sagen!
Bätzing verteidigt jetzt eine radikallinke Abtreibungsbefürworterin, interessant!!! Und sonstige Bischöfe kuschen. Das sollten sich ALLE noch verbliebenen Kirchgänger hier in Dunkeldeutschland ganz tief und fest einprägen!!!
Naja. Was wäre die Kirche ohne Abtreibungen? Die vielen Priesterkinder wären doch nicht gut für das Ansehen! Da hat der Bätzing schon Recht.
Ich vermute, dass zwischenmenschliche Beziehungen von Priestern nur sehr selten zu Nachwuchs führen.
Ich verstehe immer noch nicht wozu eine Kirche und ihre selbstgerechten Pfaffen gebraucht werden. Seit Beginn der Kirche pervertiert diese Einrichtung den christlichen Glauben. Wenn man an Jesus, Petrus, Paulus usw. glaubt, warum geht man dann in die Kirche? Die gen. Herren waren auch nicht in der Kirche. Wozu also diese Konstrukt? Da kam bisher überhaupt gar nichts Gutes raus. Wer an Gott glaubt, sein Ding, aber wieso lässt man sich von irgendwelchen machtgierigen Typen vorschreiben wie man seinen Glauben zu leben hat. Werde ich nie verstehen.
Ein gebildeter Mann wie Erzbischof Gössl unterwirft sich aus Fräulein Dioufs Sicht dem sogenannten „Zeitgeist“, indem er mit einer öffentlichen Stellungnahme mit Blick auf Brosius-Gersdorf, die er ohne Namensnennung zuvor im Rahmen einer Predigt kritisierte, um Verzeihung bittet, wenngleich große Teile des indigenen Deutschen Volkes seine Meinung teilen dürfte? Dies ist unlogisch; vielmehr dürfte die Wahrheit darin zu finden sein, dass gewisse Kreise im Hintergrund, konkret: die sogenannte „Elite“, Personen des öffentlichen Lebens wie beispielsweise Gössl auf unterschiedlicher Art und Weise bedrohen und sie vor jenem Hintergrund zwingen, die sogenannte „(kommunistische) Transformation“ (https://www.fdp.de/lindner-will-transformation-von-wirtschaft-und-gesellschaft), wozu unter anderem die sogenannte „Abtreibung“ gehört,… Mehr
Hätte mich auch gewundert, wenn die NGO „Deutsche Kirche“ die Eier gehabt hätte, dem links-grünen Narrativ zu widersprechen! Sind wohl doch alles Eunuchen! Gut, daß ich da seit Jahrzehnten kein Vereinsmitglied mehr bin…
Gestern hatte ich schon fast bereut, ausgetreten zu sein. Aber jetzt ist meine Meinung von der Kirche wieder mal bestätigt.
Kreuzableger, kommunistische Zeitgeistpfaffen und Wendehälse wohin man schaut und der Limburger Bischof geht voran.
Schon wieder ein „Akt der Liebe“. Die sind genauso unterwandert und auf Linie für die Agenda 2030. Kann weg.