Tichys Einblick
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Trumps US-Machtanspruch und Deutschland als Kolonie

Mit Donald Trumps jüngstem Anspruch auf Grönland, den Panama-Kanal und sogar Kanada formuliert er klare Machtansprüche. Löst sich die Fiktion Völkerrecht auf? Kehrt Machtpolitik offen zurück? Und wo bleibt Deutschland, dessen Interessen niemand mehr formuliert?

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Donald Trump, noch nicht im Präsidentenamt, formuliert globale Machtansprüche: Kanada sollte der USA beitreten, den Panama-Kanal sollen die USA wieder kontrollieren, und Grönland, die weltgrößte Insel, will Trump von Dänemark übernehmen.

Das löst Erstaunen und Entsetzen aus. Donald Trump formuliert unverhohlen den alten imperialen Machtanspruch der USA. Durch den Panama-Kanal fließt der globale Ost-West-Verkehr, seine strategische Bedeutung ist gar nicht zu überschätzen, und der Staat Panama ist wenig mehr als ein Landstrich auf beiden Seiten. 

Grönland ist nicht nur eine Eisfläche, sondern ein großer Kühlschrank, der langsam auftaut und gewaltige Bodenschätze freigibt. Im Übrigen ist die Insel der Ort, von dem aus sich Nordatlantik und Polarmeer und damit derzeitige und künftige Verkehrswege beherrschen lassen. Simpel gesprochen rückt da Amerika nahe an Russland heran. Deswegen haben die USA schon seit ihrer Gründung immer wieder überlegt und versucht, Grönland unter Kontrolle zu bringen.

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Kanada ist ein innerhalb weniger Jahre abgewirtschaftetes Land, die Grenze zu den USA in jeder Hinsicht künstlich. Hier kommt Trump freundlich daher und betont die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage Kanadas sowie einen Zuwachs an Sicherheit, den es durch den Zusammenschluss gewinnen kann: Vorteile für beide Seiten.

Nun ist die Aufregung groß, Bundeskanzler Olaf Scholz stellt indirekt die USA Trumps mit Russlands Putin gleich, wenn er die Unverletzlichkeit der Grenzen betont. Da hat er ja zunächst recht. Aber seit wann interessiert „Recht“ den, der Macht hat und noch mehr Macht sucht? Im internationalen „Recht“ geht es nur um Selbstbeschränkung der Allermächtigsten – und um nationales Interesse, das sich nicht binden lassen will.

Nun ist nationales Interesse ein Begriff, den es in deutschen Köpfen nicht mehr gibt und nicht mehr geben darf.

„Unter dem nationalen Interesse eines Landes sollte man die gemeinsamen Interessen seiner Bewohner, Staatsbürger und Steuerzahler verstehen,“ formuliert Professor Erich Weede in einem demnächst zu veröffentlichenden Beitrag für TE. Es ist eine ebenso schlichte wie weittragende Definition. Deutsche Interessen jedenfalls ist kein Begriff, der deutsche Politik bestimmt. Die werden erst gar nicht formuliert; und will man böse formulieren, dann werden deutsche Interessen schnellstmöglich an der Garderobe in Brüssel ohne Rücknahme-Bon abgegeben.

Die Deutschen sollen dem globalen Klima dienen, dann jedem Menschen, der seine Grenzen überschreitet (natürlich ungehindert), im Übrigen der EU gehorchen und sich möglichst von Brüssel aus als Siedlungsgebiet für Zuwanderer verwalten lassen unter schrittweiser Aufgabe seiner politisch-kulturellen Identität. Eigene Interessen der Bewohner jedenfalls werden nicht vertreten; sie werden nicht nach außen verteidigt und nach innen immer weniger wahrgenommen, wenn man von Subventionierung von Lobbyverbänden etwa für „erneuerbare Energien“ und von Bürgergeldempfängern sowie Zuwanderern absieht. Deutsche sind längst fremd gemacht worden im eigenen Land.

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Und da grätscht also Donald Trump rein und bringt die Puppenstube durcheinander; will sogar Windräder und Solarpaneele abschaffen, weil sie unwirtschaftlich und schädlich für Wale, Menschen und Natur seien. Auch das noch, zu Grönland und Panama noch dazu.

Nun wird es verwirrend. Grönland ist ja eine dänische Kolonie. Nicht mehr und nicht weniger; früher diente es als Walfangstation und bislang sind seine wirtschaftlichen Vorteile nur Versprechungen, nicht untypisch für viele Kolonialherren. Das süße kleine Dänemark mit seinen netten Tee-Kannen ist historisch eine der ältesten Kolonialmächte der Welt mit ausgebeuteten und unterdrückten Kolonien in Afrika und der Karibik; mit Sklaverei, Menschenschinderei und Unterdrückung nach allen grausamen Regeln des Kolonialismus exekutiert.

Übrigens haben die Dänen schon einmal eine Kolonie an die USA verkauft und zwar Westindien im Jahre 1917. Eine andere Kolonie, die sie verloren haben, reichte vom Mutterland bis Altona, heute Teil Hamburgs. Warum also nicht die Reste des Kolonialreichs aufgeben oder besser noch, im Sinne dänischer Pfeffersäcke verkaufen statt unterhalten zu müssen? Das müsste doch deutschen Grünlinken, die sich immer so antikolonialistisch geben, gut gefallen, könnte man meinen. 

Da lässt sich wohl wenig dagegen sagen, wenn Trump sich den Kühlschrank holen möchte.

Ansonsten wird er halt in seinem südlichen Hinterhof Panama und im Norden in Kanada Zustände herbeiführen, die jedenfalls nicht schlechter sein werden als die derzeitigen.

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Und immerhin verspricht er ja mit der Pax Americana auch einiges, zum Beispiel Meinungsfreiheit. Das aber regt deutsche Politiker bis hin zu Friedrich Merz am allermeisten auf. Der will, natürlich über die EU und ihre Garderobenständer Meinungsfreiheit regulieren und kontrollieren. Das können sie ja gut, deutsche Politiker, die man bekanntlich nicht mehr scharf kritisieren darf, wenn man nicht morgens per Hausdurchsuchung geweckt und anschließend hart bestraft werden will. Derlei ist wohl nicht die Absicht Trumps, sondern eher das Gegenteil.

Offenkundig will er im Interesse SEINER Machtpolitik Deutschland sogar davor bewahren, sich durch die Fortsetzung der selbstmörderischen Politik vollends zu deindustrialisieren und der Armut und dem politischen Verfall preiszugeben. Sollte dieser Vorgang jemanden an die Zeit 1947 folgende erinnern: Kein Zufall, es hat sich nicht schlecht gelebt in den Westzonen und was daraus als Bundesrepublik mit Bonn als Hauptstadt wurde.

Nun kann man in der Geschichte gerne vor Wiederholungen warnen. Aber dazu müsste deutsche Politik in der Lage und willens sein, deutsche Interessen zu formulieren. Aber das können sie ja nicht. Wie wir wissen, wegen Klima und Besiedelung des Landes unter weiterer Steuererhöhung für Einheimische. Dann lieber Trump.


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