Eine Frau in weißem Shirt und Jeans beugt sich über den Motorraum ihres Sportwagens, wendet sich mit schwingenden Hüften vom Zuschauer ab, steigt ein, fährt weg. Der neue Spot der Modemarke American Eagle mit Schauspielerin Sydney Sweeney könnte aus den Neunzigern stammen. Sexy Frau, sexy Auto, sexy Jeans. Irgendwo in diesem recht eindimensionalen Marketinguniversum spielen sich die Gedanken ab, die dieser Spot evozieren soll. Daran ist an sich nichts ungewöhnlich. Das heißt: Daran wäre nichts ungewöhnlich, wenn wir nicht mittlerweile in einem Universum leben würden, in dem Männer behaupten, die besseren Frauen sein zu können, vorzugsweise, indem sie High Heels, übertriebenes Make-Up und als „sexy“ empfundene Kleidung tragen.
Hat man sich früher mitunter über allzu grotesk sexistische Werbung geärgert, muss man sich mittlerweile fast darüber freuen, dass der ganz normale Sexismus zurück zu sein scheint. Das bedeutet nämlich, dass angesichts der epischen Schlacht um die Deutungshoheit wenigstens in einem Bereich die Realität gewonnen hat: Der Konsument schlägt den erzieherischen Impetus des Transaktivismus.
Der hatte von Unternehmen erwartet, dass sie Männer in Bikinis und Frauenkleidern präsentieren; und vom Verbraucher, dass er dies zu feiern und schön zu finden habe. Die Unternehmen waren gefügig. Doch die Verbraucher ließen die Aktivisten immer und immer wieder auflaufen, zumindest in ihrem Konsumverhalten. „Go woke, go broke“ lautet mittlerweile ein geflügeltes Wort, das ausdrückt, dass die Scheinwelt woker Konstruktivisten zuverlässig an dieser Stelle an der Wirklichkeit zerschellt.
Dies belegen mehrere Marketing-Totalausfälle. Besondere Aufmerksamkeit erregte das Desaster um Bud Light. Die Brauerei Anheuser-Busch war eine Kooperation mit der Transperson Dylan Mulvaney eingegangen. Mulvaney hatte den Transhype besonders wild betrieben, und sich nicht bloß als Frau, sondern besonders infantil dargestellt, gleichsam als Parodie eines Mädchens: Eine besonders perfide Form des Transaktivismus, die gezielter Verunsicherung von Kindern gleichkommt, die natürlich über Social Media auf derartige Inhalte stoßen.
Die Idee, Bier von einer Translolita bewerben zu lassen, ging gehörig nach hinten los: Bud Light wurde boykottiert, Schätzungen besagen, dass Anheuser-Busch 1,4 Milliarden US-Dollar durch diese Kampagne verloren haben könnte.
Modemarken, Kosmetikhersteller, Supermarktketten, aber auch Marken wie Gillette oder Absolut Vodka setzten in ihren Kampagnen auf Transpersonen, in der Annahme, dass das „Virtue Signalling“ am Ende erfolgreich sein würde. Die Botschaft: Das Produkt steht für Diversität, es geht hier nicht nur ums Geld, sondern um Moral.
Nicht explizit an der Transideologie ausgerichtet, sondern allgemein „woke“ mit „diversen“ und geschlechtslos wirkenden Models gestaltete sich das Rebranding der Traditionsautomarke Jaguar. Die bonbon-bunte und genderfluide Kampagne entwickelte sich schnell zu einem Shitstorm für den Automobilhersteller.
Angesichts der Bereitschaft, sich zum Komplizen einer realitätsleugnenden Ideologie zu machen, ist anzunehmen, dass der Einfluss des Transaktivismus auf Unternehmen trotz regelmäßiger Werbe-Flops ungebrochen wäre. Denn langfristig ist das Image, moralisch einwandfrei zu sein, ein durchaus gewichtiger Faktor.
— New York Post (@nypost) July 1, 2025