Tichys Einblick
Typisch „sozialdemokratisch“

Lars Klingbeil und Bärbel Bas kassieren im Jahr je 520.000 Euro

Wasser predigen und Wein saufen, so sind die Sozialdemokraten. Nicht nur die Einkommen der beiden Parteivorsitzenden Lars Klingbeil und Bärbel Bas belegen, warum sich die SPD von ihrem Anspruch, „Volkspartei“ der arbeitenden Bevölkerung zu sein, verabschiedet hat.

picture alliance / Ipon | Stefan Boness

Wenn es um Stänkereien gegen „Besserverdiener“ geht, ist die auf sozialistische Gleichmacherei programmierte SPD ganz vorne dabei. Die Sozis wollen die „Besserverdiener“ (SPD-Sprachgebrauch mittlerweile: „Gutverdiener“) immer mal wieder mittels höherer Steuersätze schröpfen. Dabei meint die SPD immer noch, bei „Geringverdienern“ komme das gut an. Kommt es aber nicht. Denn wenn die Neidhammelei gegen „Besserverdiener“ bei „Geringverdienern“ gut ankäme, wäre die SPD bei der Bundestagswahl 2025 nicht von ihren 25,7 Prozent des Jahres 2021 auf 16,4 Prozent, also um 9,3 Prozent, abgestürzt. Dann würde die SPD aktuell in der „Sonntagsfrage“ auch nicht bei rund 14 bis 15 Prozent dahindümpeln.

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Alles recht und schön, wenn innerhalb der SPD nicht auch das klammheimliche Prinzip gälte: „Alle sind gleich, aber manche sind gleicher.“ Diesen Grundsatz aus George Orwells düsterer Fabel „Farm der Tiere“ (1945) lebt die SPD an der Spitze vor. Und zwar im Doppelpack.

Nun hat der Münchner Merkur detailliert aufgelistet, was Lars Klingbeil jährlich kassiert: als Bundesminister, als Abgeordneter (um 50 Prozent gekürzt) und als Co-Vorsitzender der SPD. Was der „Merkur“ vergaß: All das gilt auch für Klingbeils „Co“ Bärbel Bas. Auch sie ist Bundesministerin, Bundestagsabgeordnete und SPD-Co-Vorsitzende.

Das Einkommen von Lars Klingbeil schöpft sich aus drei Quellen: als Bundesfinanzminister erhält er etwa 23.000 Euro monatlich, hinzu kommen die Aufwandsentschädigung als SPD-Vorsitzender von 9000 Euro sowie rund 11.200 Euro aus seinem Bundestagsmandat. Das sind monatlich etwa 43.400 und jährlich rund 520.000 Euro brutto. Das ist höher als das Gehalt von Kanzler Merz (CDU). Dies liegt daran, dass Merz den CDU-Parteivorsitz ehrenamtlich ausführt, so wie es in der Union üblich ist.

Ein paar Vergleiche

Klingbeil und Bas: Im Vergleich mit den Gehältern der Fußballprofis des FC Bayern und der Top-Manager in Industrie und Wirtschaft sind beide Geringverdiener. Beim FC Bayern geht es pro Nase vereinzelt um mehr als 20 Millionen Euro pro Jahr. Die Spitzenleute bei VW, Adidas oder Deutsche Bank „begnügen“ sich mit 9 bis 10 Millionen Euro pro Jahr.

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Aber das ist nicht der Maßstab, weil es bei diesen Unternehmen nicht um öffentliche Gelder geht. Vergleichsmaßstab indes könnten die „Stars“ der Öffentlich-Rechtlichen sein, weil diese ja quasi-öffentlich – sprich: mittels Zwangsgebühren – finanziert werden. Da können Klingbeil und Bas immerhin fast hinreichen: etwa an eine Miosga (ARD) oder Illner (ZDF) mit rund 500.000 Euro pro Jahr, an einen Böhmermann (ZDF) mit rund 700.000 Euro pro Jahr, nicht ganz an einen Markus Lanz mit 1,9 Millionen pro Jahr. Die allerdings ohnehin ebenfalls zu hohen Vergütungen der ÖRR-Intendanten aber toppen Klingbeil und Bas: Der WDR zahlt 413.000 Euro, der SWR 392.000 Euro, das ZDF 378.000 Euro pro Jahr (ohne Zulagen). Mit Ex-Kanzler und Putin-Freund Gerhard Schröder (SPD) indes stehen Klingbeil und Bas auf Augenhöhe: Schröder kassierte bei Nord Stream und Rosneft p.a. rund 600.000 Euro – zusätzlich zu seiner Politikerpension von rund 100.000 Euro.

Maßstab können auch nicht die mindestens 10 Bundestagsabgeordneten sein, die von Herbst 2021 (Beginn der neuen Legislaturperiode) bis Herbst 2024 zwischen 1,0 und 7,8 Millionen Euro an Nebeneinkünften hatten. Wobei bei den Höchstbeträgen in der Regel der Umsatz ihrer Betriebe gemeint ist.

Aber auch das ist nicht der Maßstab, zumal es hier um die Spitzen-„Genossen“ geht. Maßstab muss hier der Normalbürger sein: Dieser verdiente im Jahr 2023 rund 55.608 Euro. Das ist knapp mehr als ein Zehntel der Einkünfte eines Klingbeil oder einer Bas. Rund ein Viertel der Normalbürger hat ein Jahreseinkommen gar nur zwischen 34.800 und 44.400 Euro.

Jaja, so sind sie die „Sozen“: Wasser predigen und Wein saufen. Allein die hier aufgelisteten Zahlen belegen, warum sich die SPD von ihrem Anspruch, „Volkspartei“ der arbeitenden Bevölkerung zu sein, verabschiedet hat. Die vormalige SED und nach mehreren Namenshäutungen nun „Die Linke“ genannte Partei kann sich die Hände reiben. Sie nähert sich mit ihren derzeit laut „Sonntagsfrage“ 10 bis 11 Prozent bedrohlich den SPD-Werten. In einigen „neuen“ Ländern haben „Linke“ und BSW die SPD ohnehin längst hinter sich gelassen. Zum Beispiel in Thüringen 2024: SPD 6,1 Prozent, Linke 13,1 Prozent, BSW 15,8 Prozent.


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