Die Mehrheit lehnt sie ab und doch hält sich die Gendersprache hartnäckig in Politik, Medien und Hochschulen. Jetzt kippen erste Beschlüsse die ideologisch aufgeladene Sprachverrenkung zurück in die Realität.

Wer auf Haltung setzt, meint das mittels aufgeblähter Sprachverrenkungen zum Ausdruck bringen zu müssen. Vorne dabei: Die „Kämpfer/*_I:nnen“ (m/w/d?) respektive „Kämpfenden“ für eine angeblich „geschlechtergerechte“ Sprache. Sie fühlen sich als Avantgarde und als Herolde einer neuen, einer „gerechten“ Zeit. Und sie finden sich mittlerweile zuhauf in der Politik, in den „Wissenschaften“, auch in den sogenannten Sprachwissenschaften, in „woken“ Zeitungen, in PR/Marketing, in ARD/ZDF und DLF, in nicht wenigen Gerichten, in den Kirchen usw.
Aber das Volk folgt diesen Spinnereien nicht. Zwischen 70 und 80 Prozent des Volkes lehnen die „Gendersprache“ in all ihren durchgeknallten Varianten ab. Das Sprachvolk hält mit großer Mehrheit eben nichts von Schreib- und Sprechweisen wie „BürgerInnen“, Schüler*innen, Arbeitnehmer_innen, Käufer:innen, Wähler/innen, Studierenden, Fußgehendenbrücke, Backendenhandwerk“. TE berichtet seit Jahren über diesen Sprachk(r)ampf.
Zwei wegweisende Gerichtsurteile
Nun wollte eine städtische GmbH im Handelsregister den Begriff „Geschäftsführer“ durch „Geschäftsführung“ ersetzen lassen. Das Handelsregister lehnte ab, der Fall kam vor das OLG Düsseldorf, wo die GmbH ebenfalls unterlag. Die Bezeichnung „Geschäftsführung“ entspreche nicht den gesetzlichen Vorgaben und sei irreführend, denn sie suggeriere, dass auch eine Gruppe ermächtigt sei, die entsprechenden Aufgaben durchzuführen, keine Einzelperson. Entsprechende Eintragungen müssten zweifelsfrei Aufschluss über die Hintergründe einer Firma geben, so das OLG. Auch eine Doppelnennung sei unnötig, heißt es im Beschluss des OLG: „Bereits der verfassungsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz in Art. 3 Abs. 2 GG und das grundgesetzlich verankerte Diskriminierungsverbot in Art. 3 Abs. 3 GG stellen sicher, dass das Wort ‚Geschäftsführer‘ vom Registergericht nicht geschlechtsbezogen verstanden und angewendet werden darf.“ (OLG Düsseldorf, Beschluss vom 15.07.2025, Az. 3 Wx 85/25)
Kurz zuvor hatte das OLG Naumburg (Sachsen-Anhalt) das Urteil eines Amtsgerichts gekippt, weil die Vorinstanz aus einem „Betroffenen“ eine „betroffene Person“ und aus einem „Messbeamten“ eine „messverantwortliche Person“ gemacht hatte. Mit Urteil vom 19. Februar 2025 hatte das Amtsgericht Dessau-Roßlau gegen den „Betroffenen“ wegen einer fahrlässigen Verkehrsordnungswidrigkeit ein Bußgeld von 480,00 Euro verhängt und ein Fahrverbot von einem Monat angeordnet. (OLG Naumburg, Beschluss vom 12.06.2025, Az. 1 ORbs 133/25)
Auch in Österreich steht das Gendern unter gerichtlichem Beschuss. Die Volksanwaltschaft, ein parlamentarischer Ombudsrat zur Kontrolle der öffentlichen Verwaltung, hat kürzlich eine private Hochschule kritisiert, die einer Studentin eine schlechtere Note gab, weil sie das generische Maskulinum in einer schriftlichen Arbeit nutzte. Das Wissenschaftsministerium räumte schließlich ein, dass negative Bewertungen nicht mehr unterstützt werden, wenn sich jemand dem Gendern verweigere, es würden die Empfehlungen des Deutschen Rechtschreibrates gelten.
„Der Wind dreht sich“
„Der Wind dreht sich“, sagt Prof. Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache (VDS), dazu: „Die Gerichte in Deutschland merken jetzt endlich auch, was der Bürger schon längst wusste: Die deutsche Sprache muss nicht ideologisch umgekrempelt werden, um alle Menschen anzusprechen.“ Krämer weiter; „Endlich merken immer mehr zuständige Stellen, dass Gendern dem hehren Gedanken zur Geschlechtergerechtigkeit nicht gerecht wird, sondern vielmehr die Sprachgemeinschaft unnötig spaltet“, sagt Krämer, „wer geschlechtergerecht kommunizieren will, findet im Grundgesetz und in der deutschen Sprache alle nötigen Mittel dafür bereits vor.“ Gendern sei eine Ideologie, die man sich umschnallt, um sich selbst moralisch zu erhöhen, ohne Rücksicht auf den Schaden, den die Sprache dadurch davonträgt, so Krämer.
Gleichwohl gibt es immer noch und immer wieder selbst angeblich hochkarätige professorale Staats- und Verwaltungsrechtlerinnen, ja gar Kandidatinnen für das Bundesverfassungsgericht, die selbst die Gendersprache nutzen (zum Beispiel das generische Femininum) oder die alle Gesetztestexte inkl. Grundgesetz gegendert haben möchten.
Sollen sie sich in ihren ideologischen Sackgassen verirren. Über kurz oder lang gibt sich die Gendersprache selbst der Lächerlichkeit preis, wie die folgenden realen Funde zeigen: „Passagierende, Kinder und Kinderinnen, Samenspender*innen, Krankenschwesterinnen, Eltern und Elterinnen, Feuerwehrmännerinnen, verstorbene Mitarbeitende, Prostatapatienten und Prostatapatientinnen, Osterhasen und Osterhäsinnen, Namensvetterin, Deutsche und Deutschinnen, Nonnin, Fahrrad mit tiefem Einstieg statt Damenfahrrad, Bienen züchtende Person statt Imker, Sensenfrau, Witwer und Witwerinnen, Steuer:innenzahler, Weibliche Priesterinnen.“ Der österreichische Publizist Andreas Unterberger hat diese und andere Verrücktheiten zusammengetragen.
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Es scheint doch recht schwierig zu sein, sprachliche Blödheit flächendeckend durchzusetzen. Es ist beruhigend, dass immer mehr Menschen, sogar in unserer Gesinnungsjustiz zur Vernunft kommen. Wenn das in anderen Bereichen Schule macht, ist vielleicht noch nicht alles verloren.
Die etwas Gebildeteren unter uns wissen seit Kindheitstagen, dass es keine geschlechtergerechtere Sprache als die Deutsche gibt. Während das generische Maskulinum eine wunderbar kurze, anwendungsfreundliche Form ist, erhält zum Ausgleich jeder Plural den weiblichen Artikel „die“, denn ohne Weiblichkeit gibt keine Mehrzahl.
Unsere Sprache bildet also selbst auf dieser Metaebene die Wirklichkeit ab, und es dürfte diese Genauigkeit sein, die den selbsthassenden Volksfeinden missfällt.
Hab den Artikel erst gar nicht richtig verstanden. Dann die Erleuchtung: muss
erst mal meine „binnen-i be gone“ Browsererweiterung abschalten ;-))
Wohw!
Mein Favorit: Taliban und Talibaninnen
Finde ich super! Wenn man den Bekloppten auch noch beibringen könnte, daß sie nicht ungefragt jeden einfach duzen wäre die Welt noch etwas besser.
Wohl war. Ich empfand ja das Olaf Scholz-Wahlplakat 2021 mit dem Spruch „RESPEKT FÜR DICH“ einerseits als einen intellektuellen Tiefpunkt der SPD und andererseits als (unfreiwillig) urkomisch…
Immer wenn ich so einen Text bekomme oder lese und sich ununterdrückbare Verachtung einstellt, muss ich an das Milgram-Experiment denken: ihr hättet auf jeden Fall auch dabei mitgemacht.
Allen Genderideologen sei angemerkt, man kann niemanden zu etwas zwingen, was entgegen dem eigenen selbstgefälligen, grenzenlosen Toleranzanspruch für alle widerspricht! Das ist totalitär und das Gegenteil!
Zudem dreht sich der Kurs hoffentlich noch schneller. Denn „Gendern“ bedeutet ganz schlicht auf Sächsisch: “ Das Boot geht unter!“
Als Haupt-Argument fürs „Gendern“ wird oft angeführt, dass Frauen damit animiert werden sollen, z.B. den Arzt-Beruf zu ergreifen oder zu studieren.
Das ist m.E. Bullshit, denn heutzutage ist es für Frauen selbstverständlich, Berufe zu ergreifen, die vor 60 oder 120 Jahren noch hauptsächlich von Männern ausgeübt wurden. Inzwischen gibt es sogar 20% mehr weibliche Medizin-Studenten als männliche.
Das Festhalten an solchen uralten Auffassungen, die nicht mehr der Lebenswirklichkeit entsprechen, halte ich für diskriminierend Frauen gegenüber, die damit als „Dummchen“ herabgestuft, denen man durch sprachliche Verrenkungen erst noch erklären muss, dass sie z.B. studieren oder zur Wahl gehen dürfen.
Ich Frage mich, was diese Herrschaften eigentlich tun. Gemeint ist von mir echte Arbeit um z.B. die Daseinsfürsorge zu bewältigen. Mein Rezept gegen solche Sprachverwirrung en: Arbeit, und zwar in jeder Form, die es ermöglicht das Leben zu bestehen.
Nicht gemeint sind die zwar als ‚Arbeit‘ bezeichneten Tätigkeiten, sich aber nur um das Problem‘ Zeit totschlagen‘ drehen.
Müßiggang ist aller Laster Anfang, sagt ein altes ,weißes deutsche Sprichwort.
Oh, das Thema gibt es noch? Ich dachte eigentlich, es sei schon längst out. Vom Genderunfug bekomme ich fast nichts mehr mit. Ich habe auch den Eindruck, der Unfug wurde fast ausschließlich in staatlichen Einrichtungen betrieben. Allerdings habe ich mir vor ein paar Monaten noch ein Fachbuch gekauft, in dem es um das Management von Berechtigungen in einem ERP-System geht. Leider habe ich das Buch online gekauft und wollte es mangels Alternativen in deutscher Sprache nicht zurückschicken. Denn die Autorin gendert in dem Buch, was unerträglich ist. Aber immerhin schafft es auch da die Autorin nicht, den Unsinn durchzuhalten. So… Mehr
Sind Studierende Forschende oder Forschende Studierende?
Im übrigen ignorieren ich sämtliche Mails und Anschreiben, die in der Idiotenrhetorik geschrieben sind. Bei amtlichen Schreiben fordere ich eine in Deutsch geschriebene Form ohne Gendersprech.
Ich habe mir eine Zeitlang den Spass gemacht, besonders auf amtliche Schreiben maximal gegendert zurückzuschreiben. Man kann ja jedem, auch Tischen, Stühlen und Himbeerkuchen, die sich weiblich fühlen, den nötigen Respekt erweisen. Mit freundlichen Grüss:_/innen.
Konsequent wäre es, dann auch alle Emails zu ignorieren, die mit „Hallo Klaus“ beginnen. Die wollen sich nämlich nur darum drücken, zwischen „Hallo Herr Kabel“ und „Hallo Frau Kabel“ wählen zu müssen, weil die falsche Entscheidung teuer werden kann.