Die Familie ist tabu. Über die Familie sollten die Medien nicht berichten. Auf diese Regel ziehen sich Politiker in zwei Fällen gerne zurück: Entweder hat das besagte Familienmitglied durch die Regierung einen fett dotierten Job erhalten, der man als Politiker selbst angehört. Oder der Politiker möchte nach seinem Scheitern eine Debatte über eben dieses abbinden. So wie seinerzeit Anne Spiegel. Im Fall von Annalena Baerbock trifft das eine mittelbar und das andere unmittelbar zu.
Zuerst als Kanzlerkandidatin, dann als Außenministerin und nun im internen Machtkampf der Partei. Annelena Baerbock hat in weniger als vier Jahren den Hattrick im Scheitern geschafft. Nach der verlorenen Wahl hatten die Grünen nur noch fünf nennenswerte Posten zu vergeben: das Amt der Vizepräsidentin im Bundestag, die beiden Plätze im Fraktionsvorstand und die beiden im Parteivorstand. In Sachen Partei und Fraktion hat Baerbock gegen vier Inhaber verloren, die einer breiten Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Einfach mal den Selbsttest machen, wer alle vier Namen zusammenkriegt.
Wobei Baerbock da mithalten könnte. Ins Amt des Parteivorsitzes ist die heute 44-Jährige über die Frauenquote gekommen. Zur Kanzlerkandidatur über den Parteivorsitz. Ins Außenministerium über eine krachend gescheiterte Kandidatur. Ihr Studium in London ist ebenso fragwürdig wie die Quellen ihres Buches. Als feministische Außenministerin flog sie Afghanen mit zweifelhafter Identität ein, ohne dass da Frauen dabei gewesen wären. Auch verteidigte die feministische Außenministerin die Zahlungen an die Palästinenser, nachdem die Hamas Frauen vergewaltigte, Kinder abschlachtete und Leichen schändete. Sie setzte sogar höhere Zahlungen durch. Von Peinlichkeiten wie 360-Grad-Wenden oder 100.000 Kilometer entfernten Ländern gar nicht erst zu sprechen.
Ämter könne Baerbock nicht mehr übernehmen. Wegen der Belastung, dem Privatleben und so. Bitte nicht nachfragen, Familie ist tabu, gell. Dem Kampf für Feminismus und gegen Rechts bleibt die 44-Jährige aber treu. Um als Abgeordnete künftig rund 12.000 Euro im Monat zu verdienen und 5.000 Euro steuerfreie Unkostenpauschale auszugeben – dafür reicht die Kraft noch. Gerade so. Und wenn es wieder eine Wahl gibt, wird die Quote Baerbock schon auf einen ersten Platz irgendeiner Landesliste setzen. Wer die dysfunktionale Elitenauswahl in Deutschland verfilmen will, wird das kaum mit einem Film schaffen – er braucht schon eine Serie mit Minimum 55 Staffeln dafür.