Tichys Einblick
Blick zurück – nach vorn

Blackbox KW 6 – Merz oder Habeck? Der kleine Unterschied

Selbst die Grüne Jugend kann die zwei nicht mehr auseinanderhalten. Trost: Wer den einen wählt, kriegt den anderen dazu geschenkt.

Weil die Reihenfolge der Buchstaben einer Partei vertauscht wurden (PDS statt SPD?), mussten in Niedersachsen 190.000 Stimmzettel entsorgt werden. Im Homeland NRW wurde ein Name falsch geschrieben. Olaf Schitz statt Olaf Scholz?

♦ Ja, Schitz happens, da wollen wir nachsichtig sein, aber absichtliche Wahlbeeinflussung hätte in einer realen Demokratie wohl den Verfassungsschutz auf den Plan gerufen. Nicht nur, dass beim „Schlagabtausch“ kleinerer Parteien im ZDF die 15-Prozent-Truppe von Olaf Scholz fehlte, die gruselige Veranstaltung wurde auch noch mit akustischen Störmaßnahmen ad absurdum geführt. Dafür war eigens Linksjugend ins Publikum gesetzt worden, um jeden Unsinn der Vertreter von SED und Grünen zu bejubeln. Um die richtige Auswahl der Claqueure zu garantieren, wurden extra „zwei eher linke Universitäten hier bei uns in Berlin angeschrieben“

, so ein ZDF-Mitarbeiter. Der Sender entblödete sich dann nicht, das Ganze als „ein übliches Verfahren“ zu bezeichnen, „auch mit Blick auf die Möglichkeit einer kurzen Anreise des Publikums“.

♦ Zwei Wochen vor der Wahl ist der Ruf des Staatsfunks längst so ramponiert, da manipuliert sich’s gänzlich ungeniert. „Zwei Gruppenvergewaltigungen am Tag, zehn Vergewaltigungen und 131 Gewaltdelikte pro Tag in erster Linie von Syrern, Afghanen und Irakis“, wie die Zahlen sagen und Beatrix von Storch zitiert? Moment, korrigiert Hart-aber-Fair-Louis Klamroth vor laufender Kamera, das müssen keine Flüchtlinge sein, „das kann auch ein australischer Austauschstudent sein“.
 Oder es waren Chinesen? Japaner? Hauptsache, keine Merkel-Gäste.

♦ Je später der Abend, desto gruseliger die Sendung. Gleich vier Unsympathen von ZDF, SED, RTL und Rheinische Post wollten AfD-Chef Chrupalla bei Lanz „den Zahn ziehen“, aber trotz Gekeife und übler Nachrede konnten die Aggros nicht verhindern, dass der das eigentlich wichtigste Thema unserer Zeit ansprach: Wir könnten in einem wahrlich paradiesischen Land leben, der arbeitende Bürger müsste erst ab 70.000 Euro Steuern zahlen, was problemlos zu finanzieren wäre, denn „wir haben kein Einnahmenproblem, wir haben ein Ausgabenproblem“. Wirtschaftsforscher ohne ideologische Brille (also Sie nicht, Fratzscher!) können die Berechnung leicht verifizieren: „Entwicklungshilfe: elf Milliarden, Klima und Transformationsfonds: 53 Milliarden, Ukraine-Hilfe: 30 Milliarden. Und natürlich die Migration, die den Kommunen das Genick bricht.“ Da bleiben leicht 200 Milliarden im Pott. Selbst Moderator Lanz ahnte wohl, dass da was dran ist und rief in die Runde: „Lass uns weg von diesem Thema.“

♦ Denn natürlich hat auch Lanz die Bilder gesehen von den ausgesperrten Mitarbeitern vor den verschlossenen Türen der angeblichen US-Entwicklungshilfe-Behörde (USAID). Die obskure Organisation verschwendete jährlich 42,8 Milliarden Dollar Steuergelder für Gender-Trallala, Geheimdienstoperationen im Sinne der „Demokraten“ und finanzierte die gesamte Mainstream-Presse weltweit. Dem Treiben wurde nun ein Riegel vorgeschoben, von den 10.000 Mitarbeitern sollen noch ein paar hundert bleiben.

♦ Politikberater Stephen Miller aus dem Team Trump nannte USAID ein „Machtzentrum nicht gewählter Bürokraten mit weniger Rechenschaftspflicht und weniger Kontrolle, deren Leiter Geld an ihre Kumpane in der ganzen Welt durch ein sumpfiges Netzwerk von NGOs und Hilfsorganisationen schleusen“.
 Hm. Bei uns heißt eine solche Organisation EU.

♦ Ausreisepflichtige Kostgänger abschieben oder mit einer Prämie zur Ausreise überreden? Mehrfachtäter erst nach 12 Gefährderansprachen in die Psychiatrie oder schon nach acht? Darf die Polizei bei der Festnahme eines Terroristen Gewalt anwenden, oder sind Samthandschuhe anzuziehen? An solchen Fragen arbeitet sich die Elite der „demokratischen Parteien“ (Selbstbezichtigung) ab, so dass selbst die Grüne Jugend verzweifelt die Frage stellt: „Habeck oder Merz, wo ist der Unterschied?“
 Dem Wähler ist der kleine Unterschied einerlei. Ob er Mofa-Fritz oder Teestuben-Robert wählt, er kriegt den anderen mit dazu.

♦ Hilfe bei der Wahlentscheidung soll der Wahl-O-Mat leisten, ein Programm, das vom Staat für Jungwähler erfunden wurde, aber auch Älteren Freude macht, schon weil das Über-Ich hier dem Ich mitunter einen Streich spielt. So musste CDU-Anhänger Fritz M. aus Brilon, nachdem er alle Fragen ehrlich beantwortet hatte, erkennen: Verdammt, der Wahl-O-Mat sagt, ich soll AfD wählen.

♦ Auch wenn für ihren „Aufstand“ bezahlte „Anständige“ zu Hunderttausenden durch die Innenstädte marschieren, bewegt sich doch recht wenig bei den Umfragen. Warum nicht mal jemand anderen fragen lassen? Etwa das amerikanische „Democracy Institute“, das 2016 den Wahlsieg von Trump vorhergesagt hatte, wie auch das Brexit-Ergebnis (unsere Institute lagen daneben). Und siehe da! Beim Democracy Institute kommt die Union nur noch auf 27 Prozent, die AfD zieht heran auf 25 Prozent 
(die anderen Gurken können wir hier vernachlässigen).

♦ Das wird besonders Hans-Peter Kerkeling wehtun: Laut einer Umfrage der Schwulen-Dating-App Romeo ist die AfD die beliebteste Partei unter deutschen Homosexuellen.
 Von über 60.000 Befragten wählten 27,9 Prozent die Partei, wegen der Kerkeling Berlin verlassen hatte.

♦ Wenn wir den Spiegel richtig verstanden haben, mischt sich Putin mit Bauschaum in den Wahlkampf ein.
 Seine Agenten sollen sich als grüne Klimaterroristen tarnen, und nicht nur Zäune am Flughafen durchschneiden und Rollfelder besetzen, sondern jetzt auch Verbrenner-Autos mit Bauschaum im Auspuff fahruntüchtig machen, mit der Aufforderung „grüner werden!“. Der Verfassungsschutz könnte sich vorstellen, dass da was dran ist. Dem Putin ist ja alles zuzutrauen.

♦ Deshalb werden zur diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz keine „Putin-Freunde“ (AfD und BSW) eingeladen, auch wenn das Motto „Frieden durch Dialog“ und nicht Monolog heißt. So hocken um Dauerehrengast Selenskyj herum nur die „weltweit wichtigsten Experten“ (Presse), nämlich Scholz, Habeck, Merz, Baerbock, Strack-Zimmermann und ein Haufen NATO-Spesenritter. Vor Schampus und Häppchen gibt’s allerdings noch eine Stunde Frank-Walter Steinmeier live. Weil’s dem Frieden dient.

♦ Die englische Presse verbreitet genüsslich Trumps angeblichen Geheimplan für die Ukraine. Wir fassen in einem Satz zusammen: Die EU (also Deutschland) zahlt den Wiederaufbau (500 Milliarden). Fertig.

♦ Obwohl wir uns zuvörderst für die Zustände in Schland interessieren, dürfen wir die Welt nicht aus den Augen verlieren. Nehmen wir mal Gaza. Hier könnte sich Donald, der gelernte Bauunternehmer, vorstellen, dass die USA aus dem Küstenstreifen ein zweites Monaco machen könnte, mit Casinos, Golfplätzen, allen Schikanen. Bevor die John-Deere-Bulldozer ans Werk gehen, müsste aber der Gazanese weg. In ein Land seiner Wahl. Israel will schon bald „die Möglichkeit der Ausreise“ vorbereiten. Und zwar „in jedes Land, das sie aufnehmen will“. 
Verdammt. Schon sind wir wieder in Schland.

♦ Karnevalszüge abgesagt? Machen Sie doch stattdessen einen Kurzurlaub in Afghanistan, Syrien oder Marokko. Ist wärmer und sicherer. Oder nach Südtirol. Dann sollten Sie, für den Fall, dass Sie das Hotel „Elephant“ in Brixen gebucht haben, Ihren Mitgliedsausweis einer der „demokratischen Parteien“ mitbringen, denn Chefin Elisabeth möchte auf keinen Fall die falschen Gäste. Wie etwa den bisherigen Stammgast Alexander Gauland. Der „passt nicht mehr zu uns, denn wir sind ein liberales Haus!“ 
Also besser umbuchen!

Schönen Sonntag!


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