Das Zeitalter woker Schlangenölverkäufer ist zu Ende, lang leben populistische Charismatiker! Nach Donald Trump in den USA möchte nun der ehemalige Kickboxer, Zuhälter und Motivator junger Männer, Andrew Tate, die britische Politik auf Vordermann bringen.
Inmitten der Aufregung um den Skandal der Vertuschung rund um Grooming-Gangs, der Labour-Chef Keir Starmer massiv unter Druck setzt, meldete sich der populäre Internetguru Tate zu Wort und verkündete seinen Plan, eine eigene Partei zu gründen, um Großbritannien wieder auf Vordermann zu bringen.
All dies würde Tate nach eigener Aussage umsetzen, wenn er Premierminister würde. Er kritisierte dabei auch die Verantwortungslosigkeit der Berufspolitikerkaste und versprach, wieder zurückzutreten, falls er seine Versprechen nicht nach 45 Tagen eingelöst haben würde.
Was sich zunächst nach einer typischen Provokation des umstrittenen Männergurus anhörte, scheint sich immer mehr als reale Absicht zu entpuppen. Tate hat bereits eine Webseite für seine Partei mit Darlegungen einiger seiner zentralen Forderungen erstellt. Wie viele mögliche Wähler seine BRUV-Partei tatsächlich sammeln könnte, steht vorläufig in den Sternen. Was allerdings deutlich ist: Tate hat eine enorme Reichweite und gilt als Macher. So kontrovers er auch erscheinen mag, viele seiner Forderungen dürften bei weiten Teilen der Bevölkerung auf Resonanz stoßen.
Ob Tate also beim transatlantischen großen Bruder auf Gehör stößt, bleibt abzuwarten. Ein Zeichen der Zeit ist es dennoch, wenn ein halbschwarzer, muslimischer Kickboxer sich zum selbsternannten Retter des weißen Großbritanniens emporschwingt. Kein Soldatenkaiser im klassischen Sinne, aber ein weiterer eindrücklicher Beleg dafür, dass die klassische Politcharade sich dem Ende ihres Lebenszyklus zuneigt.
Man muss Tate nicht mögen, aber es lohnt auf jeden Fall, schon einmal Popcorn einzulagern. Denn sollte Tate mit seinen politischen Ambitionen ernst machen, versprechen die kommenden Monate, zumindest äußerst unterhaltsam zu werden.