Tichys Einblick
TICHYS LIEBLINGSBUCH DER WOCHE

Wie robust ist der verfassungsrechtliche Schutz des Bargelds?

"Bargeld liebt dich nicht", so wirbt ein Zahlungsdienstleister für sein Angebot des bargeldlosen Geldtransfers. Doch lieben Kreditkartenunternehmen denn die Bürger? Wohl eher nicht, so der Journalist und Autor Hakon von Holst, der konstatiert: Es gibt einen Krieg gegen das Bargeld und gegen die Freiheit.

Nein, das Bargeld wird nicht abgeschafft. Diese Beteuerung von Politik, Bundesbank und EZB stimmt, und ist doch nur die halbe Wahrheit. Es wird nicht abgeschafft, es verschwindet nur.

Beispielsweise durch die Abschaffung von Bargeldautomaten, verringerte Bargeldhaltung bei den Banken, Bargeldobergrenzen die immer enger gezurrt werden. Bargeld verschwindet, weil die Rechtsprechung sich geändert hat: ein kleines, verknittertes Schild an der Ladentür „Nur Kartenzahlung“ reicht und der Kunde hat beim Betreten schon die bargeldfreie Zone erreicht.

Interview mit Hakon von Holst
Krieg gegen das Bargeld: Digitaler Euro und Konzerne gegen die Freiheit
In Berlin sind Fahrkarten für Bus und Bahn im Nahverkehr nur noch mit Karte erwerbbar – wegen der Kriminalität. Das mag ja stimmen, in der verrotteten Stadt. Lang wurden Barzahler als potentielle Steuerhinterzieher und Geldwäscher denunziert – jetzt sind es die Berliner Kleinkriminellen, die für die Abschaffung herhalten müssen.

Wer hat eigentlich ein Interesse an der schleichenden Abschaffung des Bargelds? Geht es tatsächlich um die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismus, oder steckt viel mehr dahinter? Welche Akteure in Politik und Finanzwirtschaft verfolgen dieses Ziel und welche Methoden nutzen sie? Und welche Folgen könnten sich durch eine weltweite Einführung staatlicher Digitalwährungen ergeben?

Diese und weitere Fragen stellt, beleuchtet und beantwortet das kleine und kompakte Werk „Krieg gegen das Bargeld“. Seinem Autor Hakon von Holst ist es damit gelungen, sachkundig die erheblichen Risiken, die mit einer Bargeldabschaffung verbunden wären, darzulegen und gleichzeitig zur Trendwende zu ermutigen.

Sozialismus führt zwangsläufig zu Despotismus
Der Urvater des Antifaschismus Hayek warnt vor der Knechtschaft
Auf nur 80 Seiten entkräftet er die vorgeschobenen Begründungen, entlarvt die realen Motive der Protagonisten und potentiellen Profiteure des Primats digitaler Zahlungssysteme und zeigt auf, was wir gegen die Einschränkung unserer Freiheit tun können.

Denn klar ist: Großes Interesse haben auch die Handelskonzerne. Wenn sie erst wissen, was wir kaufen, wo, wieviel und wie hoch unser Budget ist, dann sind wir als Kunden gläsern. Und in der Ferne wartet der Staat mit dem Digitalen Euro. Der verschafft uns keine Freiheit, sondern eine Fußfessel. Wird uns per Knopfdruck das Geld stillgelegt sind wir zur Bewegungslosigkeit verdammt und können nur noch darauf warten, dass wir abgeholt und mitgenommen werden.

Moderne Diktatur kommt nicht mehr mit dem Knüppel; sie kommt mit dem Handy und bargeldloser Bezahlung daher, viel Wirkungsvoller als jemals gedacht.

Auch wenn es uns privatwirtschaftliche, staatliche und kommunale Einrichtungen immer schwerer machen: Wir haben es selbst in der Hand, indem wir weiterhin mit Bargeld bezahlen! Ich jedenfalls wähle aus, wo ich einkaufe oder meinen Kaffee hole. Es gibt nämlich auch die Schilder mit „Nur Bargeld“.  Diesen Händlern sollten wir unser Vertrauen schenken.

Hakon von Holst, Krieg gegen das Bargeld. Warum wir Münzen und Geldscheine für unsere Freiheit benötigen. Verlag Hintergrund – Wissen kompakt, Klappenbroschur, 80 Seiten, 10,90 €.


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