Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im November 2024 gegenüber Oktober 2024 saison- und kalenderbereinigt um 5,4 % gefallen. Die Welt schreibt: „Analysten hatten zwar einen Rückgang erwartet, waren im Schnitt aber nur von einem leichten Dämpfer um 0,2 Prozent ausgegangen.“
Das Geschäftsklima in der Industrie hat sich weiter eingetrübt, wie das Ifo-Institut bei seiner Manager-Umfrage ermittelte. „Die Auftragslage verschlechterte sich erneut“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest „Produktionskürzungen sind angekündigt.“ Das bedeutet auch Jobrückgang. Vor allem gut bezahlte Stellen in der Industrie gehen verloren. Im verarbeitenden Gewerbe wurden von April bis September 65 Prozent mehr Stellen abgebaut. Laut Bundesagentur für Arbeit gingen in der Zeitarbeit 14 Prozent mehr Stellen verloren als von April bis September 2023. – Holger Douglas im Wecker: Nur Habeck und Genossen können sich freuen: Weniger Industrie benötigt weniger Energie.
Im freien Fall befinden sich Aktien der Hersteller von Windrädern wie Nordex oder Solaranlagen wie SMA. Nordex verliert (-6,1 Prozent), Ørsted (-6,2 Prozent), Vestas (-5,7 Prozent) und die Siemens-Gamesa-Mutter Siemens Energy (-6,2 Prozent) kräftig. Der unmittelbare Auslöser: Bei einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago kündigte Trump gestern an, in seiner zweiten Amtszeit keine neuen Windräder bauen zu lassen: „Wir werden eine Politik verfolgen, bei der keine Windräder mehr gebaut werden.“ Windkraft sei zu teuer, umweltschädlich und gefährde Wale. Außerdem verschandelten sie die Landschaft.
Matthias Nikolaidis erklärt später: „Trudeau hat seinen Rücktritt angekündigt, aber zugleich eine wichtige Bedingung für diesen geplanten Rücktritt auf Raten gestellt, als ob er noch im Abgang um das eigene Vermächtnis verhandelte: Zunächst soll seine „Liberale Partei“ beschließen, wie sie einen Nachfolger bestimmen will. Erst danach will Trudeau schrittweise den Parteivorsitz und das Amt des Regierungschefs niederlegen. Der seit Wochen waidwunde Premier hat seinen Jägern ein Stück der Beute hingeworfen, doch zugleich einen pompösen Übergangsprozess konstruiert, der nur um seine Partei kreist, die einst schon sein Vater geführt hatte. Besonders klar macht Trudeau seine autoritären Begehrlichkeiten bis in den Untergang mit einer von ihm erbetenen Aufhebung oder Vertagung (prorogation) des Parlaments, das nun – anders als zuerst vorgesehen – nicht schon am 27. Januar zusammentreten soll, sondern erst am 24. März.
„Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft“ heißt die 1997 veröffentlichte geopolitische Schrift von Zbigniew Brzeziński (erste deutsche Ausgabe 1999 mit einem Vorwort von Hans-Dietrich Genscher). Der künftige Präsident meldet die USA zurück auf der Weltbühne. Sein Sonderbeauftragter für Ukraine und Russland, General Keith Kellogg, sagt zu den Politik-Zielen beim Panamakanal und Grönland: „Wenn man sich ansieht, was der Präsident tut, sieht man, dass er wirklich über den Tellerrand hinausblickt. Er … versetzt die Vereinigten Staaten in eine globale Führungsposition.“
Der Premier von Ontario antwortete Trump: „Ich habe einen besseren Deal für Präsident Trump: Lassen Sie uns zusammenarbeiten, um die Festung Amerika aufzubauen und die Welt zu erobern. Wenn Kanada und die USA als zwei stolze, unabhängige Länder zusammenarbeiten, sind wir nicht aufzuhalten.“
Trump ist Kaufmann, Spezialität: Einkäufer. Wer diese Schablone über seine – in der Berufspolitiker und Gewohnheitsjournalisten Ohren – ungewohnten Forderungen legt, kommt zu klügeren Erkenntnissen. Das Eröffnungsangebot gleicht gerade auf dem Weltbasar selten der Preiseinigung beim Abschluss des Geschäfts – des Deals.
»Donald Trump verließ gerade ein Treffen mit Senatoren und teilte Reportern WICHTIGE Neuigkeiten mit: „Es herrscht große Einigkeit … Wir werden die Steuern senken und Arbeitsplätze schaffen“ LOS GEHT‘S«
An einer Meldung über Grün-Habeck ist dreierlei interessant. Erstens: Die Presseformulierung, „Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat die Forderungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump nach einer drastischen Erhöhung der Verteidigungsausgaben als realitätsfern zurückgewiesen“, reiht sich ein in die Promotionskampagne der Staatsmedien für den „Kanzlerkandidaten“ Habeck. Zweitens: Habeck agiert nicht mehr als Wirtschafts-und-Klima-Minister. Drittens: Wenn Habeck sagt, „Was Donald Trump vorschlägt, ist unrealistisch … Wir werden nicht am Ende bei fünf Prozent landen“, behandelt er Trump freundlicher als SPD-Scholz, der mit Macron zusammen so tut, als könnten sie Trump bei Grönland und Panama in so etwas wie EU-Schranken verweisen.
Für EU-von der Leyen mehr als nur etwas peinlich. Der Gerichtshof der EU hat die EU-Kommission verurteilt, weil sie gegen ihre eigene DSGVO verstoßen hat, indem sie rechtswidrig Daten eines Deutschen an Mark Zuckerbergs Meta-Konzern in den USA weitergegeben hat. Auch sonst hat sie Stress mit dem Datenschutz, berichtet später Alexander Heiden.
Ob Von der Leyen durch jemanden abgelöst werden muss, der für die EU mit Trump gesprächsfähig ist, darüber spekuliert Peter F. Mayer. – Wenn mal Trump nicht schon jemanden hat, mit dem er Europa-Fragen bespricht, nämlich Italiens Premier Meloni.
Auch ein Trudeau-Abgang in Raten ist ein Abgang wie der Abgang der Grünen. „Das Ende der Boomer bedeutet das Ende der Wokeness“ – schreibt David Boos, „denn der Abgesang der Woken ist auch ein Abgesang der Boomer-Generation. Während der Wokeismus sich gerne mit “young global leaders” an der Spitze jung gab, war er ideologisch nur das ideologische Ziehkind der Alt-68er. Und während die Generation Z zwar durchaus die Bereitschaft zur politischen Radikalität der Boomer teilt, lebt sie in ganz anderen Realitäten als die Boomer. Immer härter trifft junge Generationen die ökonomische Realität, die das Resultat einer von Hypermoral fehlgeleiteten Wohlstandsgeneration ist, die ihrem diffusen Schuldgefühl für die Sünden der Vorväter und der Gnade ihrer Geburt in eine Zeit rasanten Wachstums durch Verprassen des selbigen im Alter (“es geht uns ja gut”) als vermeintlichem Ablass Abhilfe zu schaffen trachtete.
Nicht die Jungen sind es, auf die die Grünen hoffen, sondern auf die Generation pensionierter Lehrer und Ärzte, die Verzicht nur als Wohlfühlphrase kannten. Wenn diese Generation ausstirbt, werden auch die letzten Vertreter des Wokismus von der politischen Weltbühne abtreten …“.