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Dit ist Berlin

Weiterer Mordversuch an Berliner Polizisten – Täter frei

Nächste Attacke auf einen Polizisten im Dienst: Ein 28-jähriger Mann stach dem Beamten in Berlin unvermittelt mit einem Messer in den Hals. Der Polizist wurde notoperiert, er schwebt noch in Lebensgefahr. Es ist der zweite Mordversuch in zwei Tagen - Täter auf freiem Fuß.

Symbolbild

picture alliance / Maximilian Koch | Maximilian Koch

In der Nacht zum Samstag, gegen 10:00 Uhr, gab es einen weiteren Mordversuch an einem Polizisten in Berlin.

Der Täter hatte zuvor versucht, eine Anzeige auf der Wache zu erstatten, verließ jedoch das Gebäude, nachdem er um Geduld gebeten wurde. Kurz darauf wurde er dabei beobachtet, wie er ein Polizeifahrzeug manipulierte. Als ein Beamter ihn darauf ansprach, zog der Mann ein Messer und griff den Polizisten an.

Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. Der 28-jährige Täter wurde nur vorübergehend festgenommen. Weil er nicht gezielt zugestochen haben soll, liege kein Tötungsdelikt vor, so die Staatsanwaltschaft.

Bereits am Donnerstag war ein Polizist bei einer propalästinensischen Demonstration anlässlich des sogenannten Nakba-Tages in Berlin-Kreuzberg schwer verletzt worden. Der Beamte wurde von Demonstranten in die Menge gezogen und niedergetrampelt. Er erlitt schwere Verletzungen und musste vom Notarzt versorgt werden.

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin hatte die Ermittlungen in diesem Fall übernommen und wertet den Vorfall als Angriff auf den Rechtsstaat. Es wurde zunächst wegen gefährlicher Körperverletzung und schwerem Landfriedensbruchs ermittelt, ehe der Vorwurf in einen so milden Tatvorwurf geändert wurde, dass der Täter freigelassen werden konnte.

Auch wenn es offensichtlich ein Vorfall nach Ansicht der Staatsanwaltschaft ist, bei dem sich der Polizist in ein Messer gestürzt oder in ein solches gefallen ist, bleibt für die Polizisten die Gefahr tätlicher Angriffe groß. Diese beiden Vorfälle innerhalb kurzer Zeit haben eine Debatte über die Sicherheit von Polizeibeamten und den Umgang mit gewalttätigen Demonstrationen in Berlin ausgelöst. Politiker fordern eine Überprüfung der Einsatzstrategien und gegebenenfalls eine Verschärfung des Versammlungsrechts.

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