Am 10. März erlebten Millionen Nutzer des Kurznachrichtendienstes X eine bisher einmalige Überraschung. Als sie versuchten, sich einzuloggen, erhielten sie eine Fehlermeldung. Und sie begriffen schnell, dass es sich nicht um eine der kurzen Störungen handelte, die nur Minuten oder gar nur Sekunden dauern – sondern um ein massives Problem, wie es den Unternehmen von Elon Musk noch nie begegnete. Eigentümer Musk sprach kurz drauf von einem „massiven Cyberangriff“ auf das Netzwerk, ausgeführt von jemandem mit enormen Rechnerressourcen.
Möglicherweise, meinte er, stecke ein Staat dahinter. Seine Ingenieure hätten versucht, den Angriff zurückzuverfolgen. Vieles weise in Richtung Ukraine. Musk übt noch etwas deutlich als Präsident Donald Trump Druck auf die dortige Regierung aus, in Friedensverhandlungen einzusteigen. Theoretisch könnte die hoch professionelle Cyberattacke auch aus dem russisch besetzten Teil der Ukraine stammen, um Musk zu provozieren, seine Starlink-Satelliten für die Ukraine abzuschalten. Ohne dieses Kommunikationsnetz käme die ukrainische Armee in noch weitaus größere Schwierigkeiten als bisher. Der Tech-Milliardär versicherte allerdings, seine Satelliten weiter zur Verfügung zu stellen.
Jedenfalls sieht sich der Unternehmer politisch motivierten Angriffen ausgesetzt, die eine ganz neue Qualität erreichen, seit er als Trumps Regierungsbeauftragter den Staatsapparat zurückschneiden soll. Die meisten Übergriffe gelten einem sehr verwundbaren Ziel: Tesla. Und zwar durch die gesamte Kette, von den Fabriken über die Händler bis zu den Kunden. Bemerkenswert fällt die Reaktion der Medien aus: Die „Washington Post“ spricht in ihrer Überschrift nicht etwa von Kriminalität, schon gar nicht von „domestic terrorism“, sondern nur von „Ärger“, der sich gegen Musks Fima entlade. Die deutsche ZEIT echot: „In den USA mehrt sich Unmut gegen Elon Musk und damit offenbar auch Gewalt gegen sein Unternehmen Tesla.“
Da schwingt ein wenig der Begriff „gerechter Volkszorn“ mit, mindestens aber: ‚Sowas kommt von sowas‘. Allerdings handelt es sich eben nicht um Bürgerzorn, sondern straff organisierte Angriffe linker Aktivisten.
Gezielte Anschläge auf Händler sollen offenbar Geschäftsleute dazu bringen, die Fahrzeuge des verhassten Milliardärs nicht mehr anzubieten.
Ein Handyvideo zeigt, wie ein Mann einen Tesla Cyber Truck auf der Straße in New York angreift, indem er an dessen Scheibe hämmert.
Einen Angriff auf das deutsche Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin gab es schon 2024, organisiert und gerechtfertigt unter anderem von Linkspartei-Politikern. Auch hier fanden viele linkslastige Medien milde Worte.
Diese Gewaltakte, zu denen auch das Anzünden von Tesla-Ladesäulen gehört, bringt tatsächlich etliche potentielle Autokäufer derzeit davon ab, einen Tesla zu kaufen. Die Geschichte von der angeblich spontanen Abwendung von über Musk empörter Kunden stimmt also bestenfalls teilweise. Sie mag es geben – aber Aktivisten und Medien helfen kräftig nach. Die Zulassungszahlen von Tesla gehen jedenfalls zurück, was auch, aber nicht nur an der konjunkturellen Abkühlung in den USA liegt. Derzeit notiert das Unternehmen an der Börse noch immer mit einem Wert von gut 700 Milliarden Dollar. In besseren Zeiten war es allerdings das Doppelte.
Als mehrfacher Milliardär kann Elon Musk, der einen großen Teil der Tesla-Aktien hält, einen Papierverlust verschmerzen. Die Frage lautet, wie lange seine Unternehmen diese Kampagne mit kriminellen Zügen aushalten. Bisher scheint der Druck nicht, wie gewünscht, auf den Unternehmer zu wirken. Das DOGE-Bürokratierückbau-Programm treibt er mit unverminderter Energie voran.